Ganz auf eine Küche verzichten?
Eine Kollegin ist umgezogen und hat momentan nicht viel Geld übrig. Deshalb hat sie sich jetzt vorübergehend das wichtigste angeschafft. Dazu zählen ein kleiner mobiler Backofen, eine Zweierherdplatte ein Wasserkocher und eine Mikrowelle. Kühlschrank und Gefrierschrank hat sie auch. Das einzige was nicht vorhanden ist, sind eine Spüle und ein Geschirrspüler.
Ansonsten kann sie eigentlich alles zubereiten, was jemand, der eine Küche hat, auch so zubereitet. Es macht eigentlich keinen Unterschied. Das Geschirr hat sie noch in Kisten im Abstellraum und teilweise auch in den Kästen im Wohnzimmer. Sie überlegt sich, ganz auf eine Küche zu verzichten, weil sie der Meinung ist, dass sie gar keine brauchen würde.
Was meint ihr dazu? Wäre für euch eine Küche ebenfalls verzichtbar, wenn ihr alles zubereiten könntet, was ihr wolltet und was man in einer Einbauküche auch machen kann? Oder legt ihr schon ein wenig Wert auf Komfort und Aussehen?
Als mein Freund und ich in unsere aktuelle Wohnung eingezogen sind, hatte uns die Vormieterin die Arbeitsplatte und die Spüle ihrer Küche dagelassen, aber sämtliche Schränke und Elektrogeräte haben gefehlt. Einen Kühlschrank, meinen kleinen mobilen Campingbackofen und eine Camping-Kochplatte hatten wir noch in unserem Besitz, sodass wir ausreichend ausgestattet waren, um uns zumindest etwas Warmes zum Essen zubereiten zu können. Dennoch hat es lange gedauert, bis wir das restliche Inventar - einen richtigen Backofen, eine Mikrowelle, eine Spülmaschine und Küchenunterschränke - zusammengekauft und eingerichtet hatten.
Eine Zeit lang waren wir auch am Überlegen, ob wir die Küche wirklich vervollständigen wollten, da wir uns unsicher waren, wie lange wir überhaupt an diesem Ort wohnen bleiben würden und ob eine größere Investition daher lohnenswert wäre. Aber es hat unserer Lebensqualität definitiv eine Menge Auftrieb gegeben, als wir endlich eine richtige Küche hatten. Es ist nun mal doch ein Unterschied, ob eine Herdplatte in 2 Minuten oder in 15 Minuten heiß wird, ob der Backofen vier Stufen hat oder sich die Temperatur in Grad einstellen lässt, und ob man sein Geschirr in Kisten und Holzregalen oder aber in richtigen Schränken und Schubladen verstaut. Es geht natürlich auch ohne den Luxus und ganz minimalistisch, aber wirklich heimisch und gemütlich hat sich das einfach nicht angefühlt.
Würde ich also länger als nur für eine absehbare Übergangszeit in einer Wohnung bleiben, dann wäre mir eine Küche schon wichtig und auch etwas Geld wert. Ich würde mir vermutlich Geräte kaufen, die nicht für die Wohnung maßgeschneidert wären und sich bei einem Umzug leicht mitnehmen und am neuen Ort wieder aufstellen lassen würden, aber ich würde auf Dauer nicht wie auf einem Campingplatz leben wollen.
Die Frage wäre für mich vor allem, was ich mit dem Raum sonst machen würde. Wenn ich wenig Anspruch an mein Essen hätte oder viel außer Haus essen würde, würde sicher keine größere Summe in eine schicke Einbauküche investieren, aber dann würde ich den so gewonnen Raum auch irgendwie vernünftig nutzen wollen. Ich würde meine Küche nicht zu einer Abstellkammer verkommen lassen wollen.
Wenn man bereit ist Dinge selber abzuholen und vielleicht auch beim Abbau mit anzupacken muss man für eine Küche übrigens nicht viel Geld ausgeben. Ich sehe immer wieder Angebote von Leuten, die ihre Alte Küche verschenken wollen. Meine erste Küche war auch geschenkt. Mein Vater hat ein paar Sachen passend gemacht und ich habe die Türen rot lackiert. Sah tatsächlich überhaupt nicht gebraucht aus und meine Nachmieterin hat dafür sogar noch ein bisschen Geld bezahlt.
Ich muss sagen, ich habe gute 2 Jahre ohne eine Küche gelebt und habe das auch nicht vermisst. Tagsüber war ich auf der Arbeit und habe mich dort versorgt und am Abend hat mir dann auch ein einfaches belegtes Brot ausgereicht. Eine Küche habe ich somit gar nicht gebraucht, auch wenn ich eine einzelne Kochplatte hatte und auch einen Backofen, so wurden diese dennoch nie benutzt. Einzig und praktisch erwiesen hatte sich der kleine Kühlschrank, damit man nicht jeden Tag einkaufen rennen musste und seine Wurst auch mal kühl halten konnte. Vermisst habe ich es nicht.
Jetzt sieht es ein wenig anders aus, da ich selbst Familie habe und dort auch anders gegessen wird, als zu der Zeit als ich noch alleine war. Klar käme ich auch jetzt mit zwei Kochplatten meistens hin und würde damit auch einiges machen können, aber wollte ich das? Gerade mit einem kleinen Kind baue ich die Kochplatten nur selten auf, da eben die Gefahr noch größer ist als mit einem fest installierten Herd. Denn diese werden schon mal dann herunter gerissen oder gezogen, was mit einem festen Herd nicht passieren kann.
Von daher habe ich mir auch die Frage bei dem Hauskauf nicht gestellt, ob ich eine brauche oder nicht da eine vorhanden war, die einfach nach meinen Wünsche dann ausgetauscht worden ist. Ich nutze sie, aber auch nicht in dem Maße, dass ich den halben Tag in dieser verbringe. Einmal am Tag wird gekocht, Wochenende ggf. auch zwei mal aber ansonsten war es das auch schon. Alleine könnte ich sicherlich darauf verzichten, da ich kaum Zuhause bin, aber mit einer Familie hinten dran ist das dann schon schwieriger.
Ich könnte das ehrlich gesagt gar nicht. Natürlich würde es schon irgendwie gehen, keine Küche zu haben, wenn es eben nicht anders ginge. Sicher würde ich so auch irgendwie zurechtkommen, zumal man sich die einzelnen Geräte ja trotzdem anschaffen und irgendwo hinstellen kann. Und ein Waschbecken hat man ja auch im Badezimmer. Trotzdem würde ich mich absolut nicht wohl mit dieser Variante fühlen.
Ich liebe es zu kochen und koche auch so gut wie jeden Tag. Für mich ist Kochen nicht einfach nur das Zubereiten von Speisen um den Hunger zu stillen, sondern ich habe da richtig Spaß daran und ich finde es entspannend. Für mich ist das Kochen ganz oft ein Ausgleich zu meinem Arbeits- oder Unialltag und ich freue mich darauf. Von daher ist es mir schon wichtig, dass alle Geräte vorhanden sind, die ich so zum Kochen brauche, dass ich genügend Platz habe, dass es sauber ist und dass ich mich auch wohl fühle.
Viele essen ja auch täglich in der Kantine bei der Arbeit warm. Das ist bei mir aber gar nicht so. Ich esse nie in der Kantine, Mensa und mittags im Arbeitsalltag auch generell nicht auswärts. Ich bereite mir morgens in der Küche mein Essen zu, das ich mir zur Arbeit mitnehme und koche mir dann abends immer ein warmes Essen. Da ich die Küche also tatsächlich jeden Tag intensiv nutze, würde ich nur sehr ungern darauf verzichten.
Also ich könnte das gar nicht. Es hat mich schon als Studentin damals belastet, als ich keine richtige Küche hatte, sondern nur eine Herdplatte und einen kleinen Kühlschrank. Ich koche sehr gerne und liebe das auch. Mir macht das großen Spaß und ich probiere gerne neue Sachen aus. Belegte Brote oder Brötchen essen mag ich dagegen gar nicht, ich esse viel lieber warm.
Daher ist es für mich schon ein großer Verzicht, wenn ich auf eine Küche verzichten müsste. Das ist vielleicht machbar, wenn man umziehen möchte und es noch ein paar Tage dauert, bis die Küche aufgebaut ist, aber das sollte für mich kein Dauerzustand sein. Selbst für mich alleine muss ich eine Küche haben, ob eine Familie existiert ist für mich dabei nicht relevant.
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