Öle mit Geschmack verwenden, um weniger zu würzen?

Bisher habe ich immer neutrale Öle zum Braten und Kochen verwendet. Bei mir in der Stadt gibt es allerdings einen Laden, der auf Essig und Öl spezialisiert ist. Da gibt es auch sehr viele außergewöhnliche Öle, die auch verschiedene Geschmacksrichtungen haben. Ich spiele nun mit dem Gedanken, mir ein solches Öl zum Braten zu kaufen.

Ich denke, dass ein Chili-Öl vielleicht ganz praktisch sein könnte, um beispielsweise Gemüse anzubraten. So kann man sich dann vielleicht auch das Würzen sparen, beziehungsweise muss so weniger würzen. Ich kann mir schon vorstellen, dass es zu einigen Gerichten auch gut passt. Verwendet ihr Öle mit verschiedenen Geschmacksrichtungen oder mögt ihr lieber die neutrale Variante?

Zum braten sind die wenigsten davon auch wirklich geeignet von der Temperatur her. Denn diese Zusätze verbrennen dann auch schneller und wenn du das zu heiß erhitzt wie beim Braten, dann schmeckt es hinterher einfach nur noch verbrannt. Diese Öle sind eher für Salate gedacht, damit man hinterher noch etwas dazu geben kann auf ein Stück Fleisch und das damit verfeinern aber nicht zum Anbraten von allem und jedem.

Das man damit weniger Würzen muss ist so auch nicht richtig. Zwar ist darin dann schon Chili enthalten aber das ist in keiner Weise mit einer echten Chilischote zu vergleichen die eine ganz andere schärfe und ein anderes Aroma gibt. Je nach Sorte vom Öl kommt dieser Geschmack noch nicht einmal sonderlich gut durch.

Ich kaufe mir Öle mit Geschmack nie selber, bekomme sie aber öfter mal geschenkt. So haben sich bei mir schon ein Trüffelöl, zwei Chili-Öle und ein Knoblauchöl angesammelt, die ich auch ganz gerne hin und wieder mal verwende. Besonders die Chili-Öle geben wirklich eine sehr gute Schärfe, und wenn man mit diesen würzt, kann man auf Chilipulver oder -schoten zusätzlich ganz gut verzichten.

Das Trüffel- und Knoblauchöl haben mich jetzt weniger überzeugt, weil ich finde, dass man das Aroma darin mit den frischen Zutaten wirklich nicht vergleichen kann. Dennoch sind sie als Zugabe zum Salat ganz okay. Dass diese Geschmacksöle allerdings nicht zum Anbraten taugen, habe ich mir schon gedacht. Deswegen sind sie bei mir auch wirklich nur zum Träufeln auf bereits zubereitete Speisen oder aber als Salatdressing in Gebrauch.

Wir haben schon einmal selbstgemachte Polentascheiben gegrillt, wobei sie sehr trocken waren. Dafür haben wir dann ein wenig Zitronen-Thymian-Öl auf den Teller geträufelt, so dass wir unsere Polentascheiben in diesem Öl tunken konnten. Die Polentascheiben haben das Öl wie ein Schwamm aufgenommen und schmeckten wahnsinnig lecker und auch nicht mehr so fad.

Hin und wieder wird ein Öl mit Geschmack auch für ein Salat verwendet. Tatsächlich muss man wegen Öl mit Geschmack weniger würzen, was für mich auch Sinn macht. Immerhin würde ich in mein geliebtes Zitronen-Thymian-Öl kein weiteres Thymian geben, da der Geschmack sonst zu intensiv wäre. Öl mit Chili oder Knoblauch stelle ich mir auch wahnsinnig lecker vor.

Öl mit Geschmack sehe ich als Gewürz. Daher würde ich nicht sagen, dass man dann weniger würzt, sondern einfach mit anderen Mitteln. Gewürzöl würde ich auch nicht zum Braten verwenden, außer der Verkäufer im Laden sichert zu, dass da Öl zum Braten voll geeignet ist.

Ich würde Gewürzöl zum Beispiel in Salaten, auf Bruscetta, bei Spaghetti Alio e Olio einsetzen oder um eine würzige Majonäse zuzubereiten. Da kommt so ein Öl auch gut zur Geltung.

Übrigens kann man sich Gewürzöle auch selbst machen, indem man zum Beispiel frischen Knoblauch oder frische Kräuter oder frische Chilischoten in Öl einlegt und darin erst mal ziehen lässt.