Umzug nutzen, um in Sachen von anderen zu schnüffeln?
Ich habe es schon erlebt, dass jemand bei einem Umzug geholfen hat, um dann auch Kisten auszupacken und sich so die Sachen ansehen zu können. Die Person meinte, dass sie ja auch immerhin irgendwas davon haben wollte, dass sie beim Umzug helfen würde und es dann ja wohl das Mindeste wäre, dass sie sich auch bestimmte Sachen ansehen würde.
Es handelte sich dabei wohl um Unterlagen und eben wirklich private Dinge des Paares, dass umgezogen ist. Sie haben der Person vertraut und haben eben nicht damit gerechnet, dass da geschnüffelt würde. Sie dann natürlich umso enttäuscht als sie dies mitbekommen haben.
Könnt ihr verstehen, dass jemand einen Umzug nutzt, um in den Sachen anderer Leute zu stöbern? Findet ihr das durchaus normal und gerechtfertigt? Oder sollte man das nicht machen? Würdet ihr deswegen die Kisten eindeutig kennzeichnen und nicht jedem Helfer jeder Kiste anvertrauen?
Für mich ist nicht nur das Herumschnüffeln an sich ein absolutes No-Go, sondern auch die Einstellung der von dir zitierten Person, dass es ein völlig angebrachtes und selbstverständliches Verhalten sei, seine Nase in die Privatangelegenheiten anderer - noch dazu ohne deren Wissen - zu stecken. Wie sensationsgeil und unverschämt kann man eigentlich sein, dass man eine Situation wie einen Umzug zu solch einem Zweck ausnutzt?
Würde ich erfahren, dass einer meiner Umzugshelfer in meiner Abwesenheit Dokumente, Fotos oder andere Privatgegenstände von mir durchwühlt, dann würde ich diese Person hochkant aus der Wohnung werfen und auf ihre weiteren Dienste - und womöglich auch auf die Fortführung unserer Freundschaft - verzichten. Sorry, aber für mich geht so etwas gar nicht. Das ist ein massiver Vertrauensbruch und ein Eingriff in meine Privatsphäre, und im Extremfall könnte man sogar rechtlich dagegen vorgehen, wenn man es darauf anlegen würde.
Ich habe es bei meinen Umzügen immer so gehandhabt, dass ich meine privaten und vertraulichen Sachen stets selbst verpackt und nach Möglichkeit auch alleine transportiert habe - entweder vor dem Hauptumzug oder danach, wenn noch keine oder nur wenige Helfer vor Ort waren. Auch habe ich Hilfe beim Auspacken der entsprechenden Kisten abgelehnt und mich in Ruhe darum gekümmert, wenn ich wieder alleine war. Alle anderen unkritischen Dinge durften auch Freunde und Bekannte verpacken, tragen und ausräumen, aber gewisse Sachen gebe ich ganz bewusst nicht aus der Hand und möchte auch, dass das respektiert wird.
Ich habe es dir schon einmal gesagt und ich sage es dir gerne noch einmal: Du solltest nicht jeden Mist glauben, der im Fernsehen da inszeniert wird. Ist doch klar, dass man das wegen der Einschaltquoten so macht und nicht alles, was im Fernsehen passiert ist total uninszeniert. Ist doch klar, dass es die Einschaltquoten erhöht, wenn ein Helfer plötzlich in den Privatsachen herumschnüffelt und am besten noch dieses oder jenes private Stück in die Kamera hält und man dann auch zeigt, wie der Helfer versucht, beim Schnüffeln nicht erwischt zu werden.
Einen ganz stinknormalen Umzug ohne Probleme, der nach Schema F und vollkommen unspektakulär abläuft, will doch keiner sehen, daher wird im Fernsehen gerne getrickst. Das sollte dir eigentlich klar sein.
Die Sorte Sendungen schaue ich nicht, weswegen ich den Beitrag für bare Münze genommen hätte. Ich kann es daher nicht ausschließen, dass es wirklich Leute gibt, die sich so sehr für das Privatleben ihrer Mitmenschen interessieren, dass sie selbst einen Umzug als Vorwand nehmen, um herauszufinden, wer denn der uneheliche Vater von XY ist. Aber ob so ein Plan realistisch umsetzbar ist, wage ich auch zu bezweifeln.
Bei allen Umzügen, die ich schon mitstemmen musste, waren gerade die persönlichen Gegenstände der Umziehenden immer schon sorgfältig verpackt, wenn wir mit dem Lieferwagen aufgekreuzt sind, und auf den Kartons stand auch nicht gerade "hoch private Unterlagen", "dunkles Familiengeheimnis", oder "Leichen im Keller I-IV".
Zudem war ich als Helferlein noch nie beim Ein- oder Auspacken von dem ganzen Zeug live dabei, sondern habe den Hausrat, den es zu bewegen galt, schon schön ordentlich in Quaderform vorgefunden. Vielleicht gibt es auch Leute, die kein Problem damit haben, Außenstehende ihre Unterhosen, ihre Kontoauszüge und ihre Dildosammlung einpacken zu lassen, aber ich kenne es eigentlich nicht, dass ein Umzug einem automatisch Tür und Tor zum Schnüffeln öffnet.
Ich wusste nun nicht, dass es sich um einen Film im Fernsehen handelte und ich denke auch, dass da einige Dinge gezeigt werden, die normalerweise nicht passieren. Ich kann es mir jedenfalls nicht wirklich vorstellen, dass jemand wirklich mit einer solchen Einstellung bei einem Umzug hilft, dass es doch das Mindeste sei, dass er in den persönlichen Sachen desjenigen wühlen darf, der da umzieht.
Sicher kann es auch bei einem normalen Umzug passieren, dass ein Helfer in den Sachen wühlt, aber ich würde vermuten, dass derjenige dann schon genau weiß, dass das nicht richtig ist und nicht sagt, dass das doch das Mindeste sei, wenn er schon beim Umzug hilft. Aber vielleicht sollte man zu persönliche und vertrauliche Sachen einem fremden Helfer doch nicht anvertrauen.
Wo habe ich geschrieben, dass ich das in einer Sendung gesehen habe? Ich habe geschrieben, dass ich das selbst erlebt habe, was auch so ist! Das ist aus keiner inszenierten Dokusoap oder ähnlichem, sonder etwas aus dem wahren Leben, bei dem ich sogar dabei war.
Man sollte nicht immer gleich meinen, dass ich von irgendwelchen Sendungen schreibe. Erst recht nicht, wenn ich davon gar nichts erwähnt habe. Es ist wohl selbstverständlich, dass nicht alle wahr ist, was in solchen Sendungen gezeigt wird, wenn davon überhaupt irgendwas stimmt. Ich war aber dabei, als ein Umzugshelfer offensichtlich in den Sachen schnüffelte und sich so dreist verhalten hat.
Ich muss zugeben, ich habe das auch schon gemacht. Aber nicht damit ich schnüffeln konnte oder etwas davon hatte, dass ich mir Unterlagen oder Ordner angesehen habe, einfach damit es hinterher auch in der richtigen Kiste landet. Denn als mein Partner umgezogen ist, war er einfach nicht fertig aber die Wohnung musste binnen 24 Stunden geräumt werden. Damit er mal fertig wird und nicht weiter trödelt, bin ich mit angezogen und habe eingepackt. Da ich aber keine Ahnung von seinem Krempel hatte, musste ich auch in die kleinen Kartons und Unterlagen schauen, damit das wichtige hinterher nicht im Lager landet.
Schnüffeln war das nicht und auch nicht böse gemeint, aber was bringt es einem Paar welches hinterher umzieht, dass die wichtigen Unterlagen dann irgendwo zwischen Kabeln und anderen Sachen liegen. Im Detail habe ich mir auch nichts angesehen, sondern nur grob geblättert damit ich auch erkennen konnte was wichtig ist und was nicht und das auch dann entsprechend verpackt. Böse war mir deswegen keiner, man fand das immer recht hilfreich z.B. das die Unterlagen dann in einem Karton zusammen waren.
So mache ich das auch bei Bekannten und Freunden nicht anders. Ich schaue mir die Dinge grob an, und packe sie dann entsprechend ein. Einfach nur wild einpacken und hinterher das große Chaos beim auspacken zu haben oder zu suchen, finde ich grausam. Aber ich muss nun wirklich nicht jede Police und jeden Kontoauszug umdrehen und genau studieren, damit ich weiß wohin das ganze kommt und in welchem Karton das landet.
Bin ich mir nicht sicher, dann frage ich vorher nach oder werde vorher instruiert. Geht es noch darum einen Teil zu entsorgen, dann frage ich auch nach was weg kann und was nicht und gefällt mir davon dann etwas was weg kann, dann frage ich auch ob es in Ordnung ist wenn ich das mir wegnehme. Probleme gab es damit nicht, aber ich hausiere hinterher auch nicht mit Dingen die ich ggf. in den Unterlagen finde sondern behalte das für mich.
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