Würdet ihr Obdachlose mit ins eigene Haus nehmen?

Meine Oma hat früher ein Wochenendhaus zusammen mit meinem Opa gehabt. Dort haben sie im Sommer immer geschlafen. Eines Abends kam da mal ein Mann vorbei und fragte, ob er im Garten schlafen könnte, weil er obdachlos wäre und auf seinem heutigen Marsch leider nicht mehr zu seiner üblichen Stelle gefunden hat. Damals hat meine Oma ihn mit hinein genommen, ihm etwas zu essen gemacht, den Ofen angeworfen und ihm im Haus einen Schlafplatz gegeben. Aus heutiger Sicht war das ja ganz schön riskant. Würdet ihr das auch machen?

Nein, ins Haus würde ich einen Obdachlosen nicht nehmen. Auch wenn das vielleicht nicht sehr menschenfreundlich ist, hätte ich viel zu viel Angst davor, dass er gewalttätig wird oder einige Sachen mitgehen lässt. Das würde ich aber nicht nur bei Obdachlosen so handhaben, sondern auch bei allen anderen Fremden, sodass ich mir keine Vorurteile vorzuwerfen brauche.

Die Geschichte ist sehr schön und erwärmt auch mein Herz, aber leider geht das auch nicht immer gut aus. Immerhin kann man fremden Menschen leider nur vor den Kopf und nicht in den Kopf schauen, das von dir benutzte Wort "riskant" beschreibt diese Situation wohl sehr genau. Ich würde einen Obdachlosen nicht bei mir ins Haus lassen, trotzdem würde ich ihm auch etwas zum Essen anbieten. Warum ich das machen würde? Wenn jemand schon offensiv betteln muss, dann wird es wohl einen Grund haben: Der Person wird es wohl ziemlich dreckig gehen. Da muss ich einfach helfen, irgendwie.

Ich bin nicht besonders gesellig und bin allgemein lieber alleine als dass ich dauernd Leute um mich habe. Von mir aus hole ich mir generell eher selten Leute ins Haus. Das gilt auch für Freunde, aber erst recht natürlich für fremde Personen. Ich würde jemandem, der offensichtlich obdachlos vor meiner Tür herumstrolcht, keinen Schlafplatz anbieten, auch dann nicht, wenn diese Person von sich aus fragt, ob er auf meinem Grundstück nächtigen darf.

Natürlich sind nicht alle Obdachlosen auch kriminell, aber ich hätte dennoch ein ungutes Gefühl und fände es unheimlich, wenn mir eine fremde Person so nah wäre. Wenn derjenige dann noch in meiner Wohnung übernachtet, hätte ich Angst, dass am nächsten Morgen etwas fehlt oder dass er mich bedroht. Das wäre definitiv nichts für mich. Wenn ich jemanden neu kennenlerne, nehme ich denjenigen ja auch nicht direkt mit nach Hause, sondern treffe mich lieber über einen gewissen Zeitraum an neutralen Orten.

Auch wenn ich es total nett von deiner Oma finde, dass sie das für den obdachlosen Mann gemacht hat und ihm so für eine Nacht eine warme und sichere Bleibe geboten hat, würde ich es so sicher nicht machen. Mir wäre es wirklich viel zu riskant, diesen Menschen, also überhaupt einen fremden Menschen, bei mir in der Wohnung zu haben, während ich schlafe. Dann hätte ich wirklich die Befürchtung, dass mich dieser Mensch ausraubt oder so. Ich hätte dann keine ruhige Minute.

Mir ist noch etwas eingefallen: Es würde mir schon Sorgen machen, wenn ich gezielt von einem Obdachlosen angesprochen werden würde, glaube ich. Vielleicht würde ich einen Obdachlosen eher ins Haus nehmen, wenn ich den ersten Schritt auf ihn zugegangen wäre. Wenn mich jemand gezielt anspricht, dann würde ich vermuten, dass jemand vielleicht einen ausgefeilten Plan hat.

Ich kenne es ehrlich gesagt gar nicht so, dass ein Obdachloser so offensiv vorgeht und nach einem Schlafplatz im Privaten Grundstück fragen kommt. Diese sind doch eher für sich und wollen alleine klar kommen, haben ihre Plätze und da gehen sie hin zurück wenn sie einen Platz brauchen.

Aber nein, ich würde keinen mit ins Haus nehmen und dort auch schlafen lassen. Ich kenne diese Person nicht, ich habe ein kleines Kind mit im Haus und weiß nicht was die Hintergründe sind. Es kann wirklich sein, dass dieser nur Schlafen, Duschen und etwas zu Essen möchte und wenn nicht? Dann stehe ich ebenfalls da und einsperren kann ich ihn auch nicht und ich sehe es auch nicht ein, dass ich mich in meinem Haus zum schlafen einsperre nur damit ich mich sicher fühle weil ein Fremder mit im Haus ist.