Angst vor Feuer und deswegen in kein Hochhaus ziehen

vom 02.01.2015, 21:30 Uhr

Je höher ein Haus ist, desto mehr Leute sind da, die Schuld daran sein könnten, dass ein Feuer ausbricht. Außerdem ist es auch schwer aus den obersten Etagen zu kommen, wenn irgendwo unter einem eine Wohnung lichterloh in Flammen steht. Ich habe ein mulmiges Gefühl, wenn ich Hochhäuser sehe und wenn ich dort jemanden besuche, weil ich dann immer daran denken muss, dass es unter einem mal brennen könnte und man nicht weiß, wie man sich retten kann.

Ich würde schon deswegen in kein Hochhaus ziehen wollen und erst Recht nicht in die oberen Etagen. Wenn man weiter unten wohnt, dann kann man sich eher retten als wenn man ganz oben wohnt und unter einem ein Feuer ist.

Habt ihr auch Angst, dass ein Feuer ausbricht in einem Hochhaus und zieht deswegen nicht dort hin? Wie sieht es aus, wenn ihr in einem Hochhaus wohnt, habt ihr euch da schon mal Gedanken gemacht? Habt ihr nicht Angst, dass ihr euch nicht rechtzeitig retten könnt, wenn beispielsweise das Treppenhaus schon voller Rauch ist?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich glaube nicht, dass das Wohnen in einem Hochhaus das allgemeine Lebensrisiko erhöht. Wann kommt es hierzulande schon vor, dass es in einem Hochhaus nennenswert brennt und größere Evakuierungs-Aktionen nötig sind? Einmal alle paar Jahre? Auch in einem Einfamilienhaus kann es schließlich passieren, dass eine Gasleitung undicht ist, ein Feuerwerkskörper sich verirrt oder der Adventskranz als Brandbeschleuniger wirkt.

Im Rückblick auf die aktuelle Saison der Zimmerbrände habe ich ebenfalls den Eindruck gewonnen, dass es einfach Schicksal ist, ob es irgendwo zu brennen anfängt und ob man es schafft, heil das Haus zu verlassen. Moderne Hochhäuser müssen zumindest hierzulande bestimmt auch alle möglichen Brandschutzbestimmungen erfüllen, um Dramen wie am 11. September 2001 nach Möglichkeit zu verhindern.

Mich würde die potenzielle Brandgefahr somit nicht davon abhalten, in ein Hochhaus zu ziehen. Leben ist immer lebensgefährlich, und die statistische Wahrscheinlichkeit, von einem Auto überfahren zu werden, ist vermutlich um ein zig-faches höher. Und die Straße überquere ich schließlich auch.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Gut, meine Wohnungen waren bisher alle im ersten Stock. Aber mehr durch Zufall. An die Brandgefahr und dass ich bei der Höhe noch bessere Chancen hätte, zu entkommen, habe ich nie gedacht. Als ich meinen Mann kennenlernte, wohnte er im fünften Stock. Da habe ich mir bei Besuchen auch niemals Gedanken gemacht.

Ich bin ebenfalls der Meinung wie Gerbera, dass es unerheblich ist, ob man in einem Hochhaus oder Einfamilienhaus wohnt. Feuer sind schon in allen möglichen Häusern ausgebrochen. Und man muss auch mal so sehen. Klar sind mehr Menschen da, die Mist bauen können, aber es sind auch mehr Menschen da, die das Feuer bemerken und die Feuerwehr rufen können.

Aber ich kenne es, dass man solche Gedanken ein Mal denkt und dann nicht wieder los wird. Das ist tückisch und man sollte sich davon nicht von Dingen abbringen lassen. Aber es macht natürlich auch keinen Sinn, in ein Hochhaus zu ziehen und dann diese Gedanken nicht loszuwerden.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Hochhäuser sind für mich absolut nichts. Vielleicht würde ich noch bis zum dritten Stock ziehen, aber dann wäre Schluss. Ich habe mir mal eine Eigentumswohnung in der 13. Etage eines Hochhauses angesehen, bevor ich diese Wohnung kaufte. Beim Blick aus dem Fenster bekam ich ein mulmiges Gefühl im Magen, obwohl der Blick einfach fantastisch war.

An ausbrechendes Feuer habe ich dabei allerdings nicht gedacht. Aber an ausfallende Aufzüge. Theoretisch könnte ein Feuer ausbrechen, was natürlich auch schon vorkam. Wenn dann noch die Aufzüge streiken, das wäre der reinste Horror. Ich käme niemals die ganzen Treppen zu Fuß herunter. Inzwischen wäre ich schon erstickt.

Es gibt Menschen, die lieben den Gedanken, in einem Hochhaus zu wohnen und am liebsten ganz oben. Ich mag die Anonymität in den Häusern nicht. Hier wohne ich in der ersten Etage. Das ist zu verkraften, wenn etwas passieren würde.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich würde tatsächlich nicht in ein Hochhaus ziehen, weil ich Angst vor Feuer hätte. Ich habe sogar ein Seil in unserer alten Wohnung gehabt, damit wir uns im Notfall vom Balkon hätten abseilen können. klingt ein bisschen paranoid, aber war tatsächlich so. Auch unserem Haus habe ich mir den Fluchtplan schon zurecht gelegt. Da würden wir aus dem Fenster auf die Garage springen

» JadeC » Beiträge: 677 » Talkpoints: 1,71 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ganz aktuell durch den Hochhausbrand in London. Ich muss sagen, dass ich mit meiner Angst doch ein wenig Recht habe und ich möchte tatsächlich in keinem Hochhaus wohnen und dieser Thread ist schon mehr als 2 Jahre alt und die Angst ist heute, nach der erschreckenden Nachricht aus London noch stärker und bestärkt mich mit dem Gedanken.

Wohnt ihr in einem Hochhaus und habt ihr nach der Nachricht doch mehr Angst bekommen oder ist es in Deutschland tatsächlich sicherer?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich fand die Videos von dem Hochhausbrand in London wirklich erschreckend, weil sich das Feuer so wahnsinnig schnell ausgebreitet hat. Da meine Schwester aus der Baubranche kommt und Gutachten macht habe ich sie gefragt, wie es überhaupt sein kann, dass die ganze Fassade so schnell in Brand gerät und sie hat gemeint, dass das in Deutschland so eigentlich nicht passieren kann.

Bestimmte Dämmstoffe für Fassaden sind für Hochhäuser wohl gar nicht zugelassen und es gibt Sperren, die dafür sorgen sollen, dass sich Feuer nicht über Stockwerke hinweg ausbreiten kann. Außerdem gibt es andere Vorschriften für Fluchtwege und solche Sachen. Die Frage ist dann nur, ob diese Vorschriften immer eingehalten werden, vor allem wenn es sich nicht um Hochhäuser mit Luxusappartements handelt sondern um Sozialwohnungen.

Das würde mich aber nicht davon abhalten in ein Hochhaus zu ziehen, denn realistisch betrachtet ist die Gefahr eines Brandes doch sehr gering. Einen Aufzugsausfall habe ich in einem Hotel aber schon erlebt und zwanzig Stockwerke zu Fuß sind ein sehr gutes Argument gegen eine Wohnung in einem Hochhaus. Man bleibt dann übrigens nicht im Aufzug stecken, der fährt einfach bis zur nächsten Etage runter und öffnet die Türen, aber von dort aus geht es dann eben nur noch zu Fuß weiter.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Cloudy24 hat geschrieben:Ich fand die Videos von dem Hochhausbrand in London wirklich erschreckend, weil sich das Feuer so wahnsinnig schnell ausgebreitet hat. Da meine Schwester aus der Baubranche kommt und Gutachten macht habe ich sie gefragt, wie es überhaupt sein kann, dass die ganze Fassade so schnell in Brand gerät und sie hat gemeint, dass das in Deutschland so eigentlich nicht passieren kann.

Da musste ich gerade lachen. Gerade in Deutschland kann man damit jederzeit rechnen. Dank der Energiewende wo jeder Hausbesitzer zum Dämmen gezwungen wird, wird auch hier das gleiche Material zum Einsatz gebracht wie dort. Auch Mario Barth hat das bereits als Steuerverschwendung aufgedeckt, dass hier genug Bauprojekte stehen mit billigen Dämmungen.

Es reicht hier einfach aus, in dem du in die Fassade die leicht und hohl ist, ein Loch haust. Da stellst du ein angemachtes Teelicht rein und wartest. Am Docht hat das seine 1400 Grad die notwendig sind, damit auch das Material schmilzt und anfängt mit brennen. Durchzünden tut das nach dem ersten Schmelzen binnen weniger Minuten und ein Haus mit 4 Stockwerken was so sicher ist, ist innerhalb von 2 Minuten im Vollbrand von der Fassade her. Da kommt dich auch niemand retten mit der Drehleiter, da sie nicht heran kommen wegen der Temperaturen und Sprungtuch? Vergiss es. Treppenhaus ist dicht da kannst du auch nur warten und Teetrinken und auf einen angenehmen Tod durch Ersticken im Schlaf hoffen.

Asien ist da viel weiter. Diese Dämmen gar nicht erst und schreiben Fallschirme vor. Dass dort eine Fassade brennt wie in London und wie es in Deutschland der Fall sein kann, ist unwahrscheinlich. Alle die dort wohnen haben Fallschirme, müssen sie haben und auf den Fluren gibt es weitere. Dazu muss das ebenfalls geübt werden aber auch diese haben keine Chance, wenn die Fassade einmal so im Vollbrand steht wie in London. Da brauchst du auch mit keinem Fallschirm springen, entweder fängt dieser Feuer oder die heißen Temperaturen ziehen dich an die Fassade und dann verbrennst du da.

Sicherungswege und so sind nett und schön, schau dir mal ein Hochhaus an? da gibt es ein Treppenhaus, vielleicht noch eine Feuertreppe außen. Brennt die Fassade, vergiss die Feuertreppe außen. Durch die heißen Temperaturen mit 1500 Grad aufwärts, brauchst du auch nicht ins Treppenhaus. Alles was in der nähe der Fenster steht fängt Feuer, raucht und macht alles dicht. Wohnst du oben, hast du so oder so die Arschkarte wie überall. Aber dennoch ist es selten, dass ein Hochhaus so im Vollbrand steht und man keine Chance hat. Das letzte mal war das vor London 1920.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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