Flüchtlinge aus Angst vor Abschiebung nicht mehr einstellen?

Ich habe von mehreren Fällen in Baden-Württemberg gehört, in dem mehrere Flüchtlinge wohl abgeschoben wurden, die bereits eine Ausbildungsstelle angefangen hatten. Dies soll wohl schon öfter vorgekommen sein. Nun sollen wohl einige Arbeitgeber mit dem Gedanken spielen, keine Flüchtlinge mehr einzustellen, weil diese vielleicht während der Ausbildung dann irgendwann abgeschoben werden könnten.

Leider weiß ich nicht, warum denn die Flüchtlinge plötzlich mitten in der Ausbildung noch abgeschoben wurden. Vielleicht wurde da dann erst festgestellt, dass sie doch kein Recht hatten in Deutschland zu leben. Ich weiß es leider nicht.

Könnt ihr nachvollziehen, dass nun manche Arbeitgeber keine Flüchtlinge mehr einstellen möchten? Sollten die Flüchtlinge die sich bereits in einer Ausbildung befinden, vielleicht besonders geschützt werden und nicht mehr abgeschoben werden dürfen? Was denkt ihr darüber?

Ich denke, dass der logische Menschenverstand sagt, dass das ein falsches Vorgehen ist und zu Lasten der Flüchtlinge geht. Man weiß doch auch, woher der Flüchtling kommt oder? Wenn man dort einen Syrer sitzen hat, deren Bescheide eigentlich zu 99 Prozent klappen, dann kann man auch einstellen. Wenn man einen Mann aus Eritrea hat, kann man ihn ebenfalls einstellen, weil auch da die Chance nahezu komplett ist, dass der Antrag des Asyls angenommen wird.

Natürlich weiß man am Ende nie, wie sich Person A oder B benehmen, ob man ihrem Antrag wegen Straftaten & Co nicht statt gibt sowie falschen Angaben, aber im Ernst? Das passiert auch bei Deutschen, die auf einmal in den Knast müssen usw. Da machen Flüchtlinge jetzt auch keine großartige Ausnahme im Bezug auf ein gewisses Risiko. Jeder kann in Scheiße geraten, in den Knast kommen und mehr. Bei Flüchtlingen kommt halt dazu, dass sie abgeschoben werden können.

Doch ich würde trotzdem einstellen, wenn es entsprechende Nachweise gibt, dass ich das Risiko ein wenig kalkulieren kann. Ich helfe dem Herren oder der Dame schließlich, auch etwas für sich zu tun, sein Selbstbewusstsein zu steigern und entsprechend auf dem Arbeitsmarkt eine Rolle zu spielen. Zumal wir auch alle wissen, wie lange solche Verfahren dauern können, sodass es doch sinnlos wäre, drei Jahre auf eine Arbeitskraft zu verzichten, nur weil er womöglich danach den Asylantrag abgelehnt bekommt.

Es hat doch seinen Grund warum diese Abgeschoben worden sind und das weiß man auch nicht erst seit gestern. Solche Bescheide wissen die Betroffenen bereits Monate im voraus und entziehen sich bewusst diesen oder es verschiebt sich auch von Seiten der Behörden immer wieder. Damit rechnen konnten sie alle, sie meinten nur, weil sie nun eine Ausbildungsstelle haben, dass sie damit dann sicher sind.

Falscher Glaube der Flüchtlinge die einfach ihren Arbeitgebern dazu nichts gesagt haben oder auch falsche Angaben auf den Personalakten gemacht haben. Denn diese fragen natürlich den Status ab und wenn jemand dort angibt, dass die Abschiebung bereits geplant ist, dann wird man ihn auch nicht einstellen. Sagt derjenige dagegen aus, dass alles in Ordnung ist und man stellt ihn ein. Dann ist es schon ein Vertrauensbruch und Verlust, wenn dieser auf einmal nicht mehr da ist und einkassiert und in sein Land gekarrt wird.

Damit fällt auch auf andere ein schlechtes Licht wenn das passiert und da muss man sich dann auch nicht wundern, dass manche Arbeitgeber auf so etwas keine Lust mehr haben. Ausbildung ist teuer und im Endeffekt haben die Betriebe dann drauf gezahlt für nichts und wieder nichts. Warum mehr schützen? Sie wissen das vorher, dann sollen sie auch mal die Wahrheit sagen wenn sie danach gefragt werden und wer keine Erlaubnis hat, warum eine Ausbildung anfangen wenn man diese ggf. nicht einmal beenden kann, gerade wenn das eigene Land gerade als Sicher markiert wurde von der Politik her.