Drohneneltern die ihr Kind ständig überwachen?

vom 20.06.2017, 14:43 Uhr

Es soll ja Eltern geben, die ihr Kind regelrecht rund um die Uhr überwachen. So können sie das Kind über das Smartphone dauernd orten. Bringen es genau bis in die Schule und überwachen das Kind sogar zu Hause mit Hilfe von Kameras. Daher nennt man diese Eltern wohl Drohneneltern, da sie das Kind ständig unter Beobachtung haben wollen.

Ab einem gewissen Alter ist das für das Kind sicherlich alles andere als schön. Kleinere Kinder lassen sich das vielleicht noch gefallen. Aber sie lernen ja so kaum, selbstständig zu werden. Aber wenn das Kind dann in die Pubertät kommt, wird das sicherlich alles anders und ein Streitthema werden.

Könnt ihr Drohneneltern verstehen? Habt ihr so etwas schon erlebt? Wie sollte man sich da verhalten, wenn man so etwas mitbekommt? Würdet ihr euch da einmischen, wenn ihr mitbekommt, dass ein Kind so unter Beobachtung steht?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Solchen Eltern sagen die Kinder sicherlich auch irgendwann, dass sie zu weit gehen und wenn das der Fall ist und sie es immer noch nicht einsehen, dann würde ich auch meine Meinung sagen, aber keinen fremden Personen, sondern Leuten, die man kennt, also Freunden oder Verwandten. Letztendlich müssen das die Eltern aber selber wissen wie sie sich verhalten wollen.

Ich finde auch, dass das zu weit geht, kann es aber schon ein ganz kleinen wenig verstehen. Immerhin gibt es immer wieder Kinder, die entführt oder misshandelt werden und da möchte man sein Kind einfach beschützen. Dennoch sollte man es nicht übertreiben und solche Maßnahmen gehen einfach zu weit.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Für mich gehen viele Eltern längst zu weit, wenn es um die Kontrolle ihrer Kinder geht. Natürlich müssen Eltern schauen, was ihr Kind tut und auch mal prüfen, auf welchen Internetseiten sich die Kids bewegen oder mit wem sie schreiben, wo sie hingehen, aber ständig? Das finde ich arg übertrieben und ist schon eher dem wahren Kontrollzwang zu untermauern. Das würde mir nicht nur als Kind stinken, sondern stinkt mir auch als Zuschauer dessen.

Eltern müssen auch mal lernen, die Verantwortung an die Kinder zu geben. Man bringt Kindern doch schließlich bei, was richtig und falsch ist. Wenn der Verstand ausgereift ist, kann man auch das Vertrauen dem Kind entgegen bringen, dass es die Worte der Eltern entsprechend ernstnimmt und muss es nicht kontrollieren. Für den Notfall eine GPS-Ortung am Handy - das ist Okay, aber bitte nur für den Notfall.

Dauerhafte Kontrolle finde ich grausam und gehört sich einfach nicht. Sieht vielleicht jeder anders, aber mir würde es nicht passen. Das schränkt meiner Meinung nach ein Kind arg ein und ist auch nicht förderlich für die Entwicklung der Kids, wenn man sie auf Schritt und Tritt kontrolliert, ihnen das Vertrauen dadurch auch indirekt abspricht und Kontrolle auf Dauer - das kann nie gut sein oder?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Für mich gehen Eltern schon vorher zu weit. Wenn es schon damit anfängt, dass die Kinder nicht einmal alleine mehr zur Schule laufen dürfen oder mit dem Bus fahren und direkt immer hingefahren und abgeholt werden, dann sind das bereits Drohneneltern. Diese würden doch am liebsten noch direkt mit ins Klassenzimmer mit rein, damit sie auch nichts verpassen und sie dann nachmittags auch noch dauerhaft an sich Kletten und überall mit hin müssen und das Kind nicht einmal etwas alleine machen.

Meine mal nicht, dass sich kleinere Kinder alles gefallen lassen. Das Babyphone habe ich nach wie vor im Zimmer meines Sohnes installiert und mache es an, wenn ich noch im Haus am machen bin und er bereits schlafen sollte. Auch da macht der kleiner Stinker die Kamera einfach aus und will nicht "überwacht" werden wenn es ihm nicht passt. Ist dann für mich auch in Ordnung, als er kleiner war war das Sinnvoll, da ich es von den anderen Zimmern aus nicht mitbekommen habe, wenn er geweint hatte und was brauchte ohne das Babyphone.

GPs haben wir ebenfalls aber auch nicht dauerhaft und nicht auf dem Smartphone, da mein Sohn das nicht hat. Aber mein Sohn darf durchaus alleine raus zum spielen und ich renne da nicht hinterher und klebe an seinen Fersen. Allerdings wüsste ich dann schon gerne wenn er nicht zu finden ist, wo er steckt. Es kann immer mal etwas sein und damit hat man auch noch Sicherheit ohne das man dauerhaft hinter dem Kind hinterher rennen muss und so finden sich auch seine Sachen wieder, die er in der Nachbarschaft verteilt. Wie gesagt, nichts dauerhaftes sondern nur bei Bedarf wird sich daran bedient und mit Sicherheit drohne ich nicht um ihn herum, da er auch alleine raus darf auf die Straße ganz ohne mich.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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