Kindern gesundes Essen verbieten?

vom 22.06.2016, 06:10 Uhr

Jeder kennt das Phänomen, dass verbotene Früchte oftmals doppelt reizen. Mir ist schon oft aufgefallen, dass Kinder gerade auf ungesunde Sachen wie Cola oder Fast Food total abfahren und gar nicht genug davon kriegen können. Meist ist es ja auch so, dass gerade diese Produkte nur eingeschränkt erlaubt werden und Cola bis zu einem bestimmten Alter gar nicht, erstens wegen dem Zucker und zweitens wegen dem Koffein.

Ich habe neulich die Aussage eines Familienvaters von zwei Teenagern mitbekommen, der meinte, dass er seinen Kindern früher immer das gesunde Essen verboten hätte. Das hätten sie nur eingeschränkt gedurft, wobei die Kinder dann umso wilder auf das gesunde Essen gewesen sein sollen, eben weil es "verboten" und eher "für Erwachsene" war. Ich kenne keine Eltern persönlich, die diese Taktik angewendet haben und ich kann auch nicht beurteilen, ob er tatsächlich die Wahrheit sagt oder ob sein Blick auf die Vergangenheit nicht doch eher schöngefärbt ist.

Was haltet ihr von dieser Strategie? Würdet ihr euren Kindern gesundes Essen eingeschränkt erlauben wie viele Eltern das beim Konsum von Cola praktizieren? Kann das wirklich funktionieren, sodass die Kinder umso mehr gesundes Essen wollen?

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Also haben die Kinder da nur Fast Food und selten mal etwas Gesundes bekommen? Das halte ich für keine gute Entscheidung. Ich bin mehr dafür, dass man das Gesunde vorlebt und sich etwas einfallen lässt, wenn das Kind kein Gemüse essen mag. Dann muss man eben eine nette Geschichte dazu erzählen oder es in eine besondere Form bringen, wenn Kinder das aber gewöhnt sind werden sie es auch essen.

Mein Neffe hat von klein auf nur gesunde Dinge zu essen bekommen und er sperrt sich dem auch nicht. Seine Eltern essen ja auch nichts anderes und wenn er Gemüse sieht freut er sich. Wobei man natürlich auch als Kind nicht alles mag, da muss man ein bisschen schauen, was das Kind mehr und was das Kind weniger mag. Selten sollte man aber dennoch nicht gesund essen, sondern immer.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wie ist das dann abgelaufen, haben die Kinder die meiste Zeit nur ungesunde Sachen vorgesetzt bekommen damit sie sich mehr auf die gesunden Sachen freuen? Somit hat man doch genau das Gegenteil erreicht, das Ziel wäre es doch das die gesunden Sachen immer gerne angenommen werden und das Fast Food mit allem weiteren eben die Ausnahme bleibt.

Ich sehe es als keine gute Strategie an, denn die Kinder nehmen das an und schauen sich alles bei den Eltern ab was das Essen betrifft. Würden die Eltern von Anfang an Wert auf eine gesunde Ernährung legen, dann übernehmen die Kinder auch dieses Verhalten und freuen sich auch auf den Gemüseauflauf, anstatt dann heulend auf dem Boden zu liegen und nach Burger und Pommes zu kreischen.

Verbotene Früchte gibt es hier zwar auch, allerdings sind diese nicht generell verboten sondern werden einfach nur eingeschränkt. Ich habe kein Problem damit, dass mein Sohn Limo trinkt. Jedoch soll er das ganze nicht jeden Tag machen und auch nicht als Durstlöscher missbrauchen. Für ab und an zwischen durch ist es kein Problem, genauso wie auch die Pommes unterwegs auf dem langen Ausflug mit dazu gehören. Ansonsten gibt es hier gesundes und ausgewogenes Essen, Vollkornnudeln und Gemüse werden immer freudestrahlend angenommen, genauso wie eben die Fritten und Limo unterwegs.

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich halte diese Taktik auch nicht unbedingt für sinnvoll. Sicher ist es oft so, dass die verbotenen Sachen besonders reizen, aber wenn die Kinder dann wirklich nur ungesunde Sachen vorgesetzt bekommen haben, damit sie eben auf das Gemüse fliegen, weil sie es nicht dürfen, dann kann das auch ganz gut nach hinten losgehen. Darum muss ich sagen, dass ich es anders machen würde. Wenn man Gemüse findet, was den Kindern schmeckt, dann essen sie es auch gerne und solche Geschichten sind dann auch unnötig.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich finde diese Strategie nicht gelungen, wenn ich ehrlich bin. So etwas kann auch nach hinten losgehen, beispielsweise könnten die Kinder gesundes Essen verschmähen, da sie fettiges Fastfood mit Geschmacksverstärkern gewohnt sind und andere Lebensmittel nach "gar nichts" oder zu lasch schmecken. Ich würde das nicht riskieren, wenn ich ehrlich bin.

Benutzeravatar

» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^