Eigenes Kind zum Blutspenden schicken wollen?
Ich habe in einem anderen Forum zufällig mitbekommen, wie eine Mutter sich über das Blutspenden erkundigt hat. Sie würde gerne ihr Kind zum Blutspenden animieren und wollte dann eben wissen, welche Blutspendedienste besonders "kinderfreundlich" sind. Hintergrund ist der, dass es in ihrem Umfeld einen Fall von Leukämie oder sowas gibt und sie dem betroffenen Kind natürlich helfen möchte.
Sie wurde dann entsprechend aufgeklärt, dass "Kinder" erst ab 18 Blut spenden dürfen und erst ab einem Mindestgewicht von 50kg. Da war sie dann natürlich enttäuscht und geknickt, sie hatte sich das so schön ausgemalt. Sie ist dann auch aufgeklärt worden, dass sie doch gar nicht dafür verantwortlich ist, für das Leukämie-kranke Kind irgendwelche kompatiblen Spender oder was auch immer zu suchen. Das würden die Ärzte und entsprechenden Dienste erledigen.
Ich persönlich wäre im Leben nicht auf die Idee gekommen, mein Kind zum Blutspenden zu schicken, egal worum es geht. Mir sind die Kriterien von Alter und Mindestgewicht schon lange bekannt und habe das für selbstverständlich gehalten. Wenn das Kind jünger oder leichter ist, käme ich nie auf so eine Idee. Ansonsten kann man dem erwachsenen Kind ja den Tipp geben und wenn es selbst gehen möchte, dann ist das so. Findet ihr es verständlich, dass man sein Kind Blut spenden lassen möchte? Ist das nicht irgendwo auch verantwortungslos?
Auch wenn du das weißt und die Anforderungen mir ebenfalls bekannt sind, wissen darüber noch einige nicht Bescheid. Weder mit dem Alter noch mit anderen Dingen. Was meinst du, wie oft Mütter und auch Väter beim Blutspenden da standen und auch gefragt haben, ob ihre Kinder auch dürfen. Sie wurden dann aufgeklärt und damit war die Sache gut, angenommen wurde keines der Kinder die diese Anforderungen nicht erfüllt haben.
Das jüngste was mir untergekommen ist, war dabei 8 Jahre alt und die Mutter hatte auch das gleiche vor, dass sie ihr Kind mit zum Blutspenden nimmt und es dort ebenfalls spenden sollte. Da sie aber selbst schon lange spendet, sollten ihr die Anforderungen klar sein, waren es aber nicht da sie bereits Volljährig war als sie angefangen hatte und wohl auch nie näher damit befasst. Es weiß wirklich nicht jeder und je nach dem was man sich vorher in seinem Kopf zusammen spinnt, kann das dann auch zu einer Enttäuschung führen.
In anderen Fällen waren sogar die Kinder diejenigen, die wollten und die Eltern mitgeschleift haben. Auch diese wurden aufgeklärt, dass sie erst dürfen wenn sie groß und 18 Jahre alt sind. Da war die Enttäuschung ebenfalls groß, auch da waren es Geschichten mit Hintergrund, dass eine Mitschülerin auch krank war und auf Blutspenden angewiesen. Die Kinder wollten helfen und kamen daher auch an mit ihren Eltern im Schlepp, denen sie entweder nicht geglaubt haben oder die Eltern wollten, dass die Kinder das aus erster Hand erfahren von den Fachkräften vor Ort.
Man muss nicht immer gleich das Schlimmste annehmen. Wenn man sich nicht regelmäßig mit einem Thema befasst, hat man eben Wissenslücken, und die Untiefen des Blutspendens sind eben nicht jedem vertraut. Soweit ich weiß, müssen sogar Erwachsene ein Mindestgewicht mitbringen, und wenn man in bestimmten Ländern Urlaub gemacht hat oder ähnliches, darf man auch nicht spenden. Da sind bestimmt öfter Leute überrascht, die voll guten Willens anmarschiert sind und dann enttäuscht wieder abziehen mussten, weil sie die Voraussetzungen nicht erfüllen. Und geht es bei Leukämie nicht viel eher um das Knochenmark oder Stammzellen oder so? Ich bin in diesem Bereich auch alles andere als firm.
Verantwortungslosigkeit kann ich hier aber nicht entdecken. Schließlich kommt hier niemand mit einem dreijährigen Kind und den Worten an: Hier, nehmt so viel ihr könnt! Und ich habe schon genug 12- oder 14-Jährige gesehen, die größer, schwerer und fitter waren als so manche erwachsene Frau von 50 kg und durchscheinendem Teint. Aber hier muss man die Leute eben aufklären, dann kann auch kein Schaden entstehen. Und wenn einen das Helfersyndrom übermannt, kann man ja immer noch Geld spenden. Das kann man auch im Krankheitsfall immer brauchen.
Ich muss leider sagen, dass ich Eltern sowieso nicht mag, die ihrem Kind vorleben, was sie gerne wünschen. Sei es, dass es diesen und jenen Beruf ausüben soll, den elterlichen Betrieb übernehmen soll, Abitur machen soll oder eben Blutspenden gehen soll. Natürlich kann man seinem Kind Vor- und Nachteile aller erdenklichen Möglichkeiten aufführen, aber entscheiden sollte immer ein Kind selber.
In diesem Fall ist es natürlich so, dass hier gar nichts zu entscheiden ist, weil man für eine Blutspende 18 Jahre alt sein muss. Da kann das Kind dann am Ende auch selber entscheiden, ob es das machen möchte oder nicht. Doch auch hier würde ich mir wünschen, dass die Mama dann nicht darauf einredet, sondern dem Kind, wenn es noch daheim wohnt, die Entscheidung auch selber überlässt.
Der Gedanke ist aber trotzdem auch lobenswert, weil Blutspenden rar werden, aber das hat ja auch viele weitere Gründe. Man möchte ja nur helfen und das ist sicherlich ein lobenswerter Gedanke. Es ist keine Verantwortungslosigkeit oder Wissenslücke. Wieso auch? Viele Menschen glauben sogar, dass Blut von Erwachsene für Erwachsene sei und das Blut für Kinder von Kindern kommen muss, das habe ich auch schon erlebt.
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