Gender-Sprache auf Geräte ausdehnen?

vom 12.06.2017, 06:30 Uhr

Ich glaube von dem Gender-Wahn und der Auswirkung auf die Sprache hat schon jeder was gehört und mitbekommen. Ich verweise auf die "Bürgerinnen und Bürger", weil sich Frauen durch die weibliche Variante angeblich diskriminiert fühlen würden. Derartige diskriminierte Gefühle finde ich zwar albern, aber gut, das ist meine Sicht der Dinge.

Was mich persönlich wundert ist folgendes: Bisher ist diese Gender-Sprache eher auf Bezeichnungen für Personen bezogen wie Lehrer, Bürger, Studenten, Politiker etc. aber gar nicht auf Gegenstände. Ich hoffe ja wirklich, dass der Genderwahn nicht auch auf Gegenstände und Arbeitsgeräte übergeht, sodass man hinterher "StaubsaugerIn" sagen muss oder so ähnlich.

Da wäre für mich der Punkt erreicht, wo ich glauben würde, dass da jemand komplett ein Rad ab hat. Was haltet ihr von dem Gedanken? Würdet ihr es begrüßen, wenn auch Gegenstände gegendert werden müssen und seht ihr da eine Diskriminierung, wenn man nur von Staubsaugern, Mixern etc. sprechen würde?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich würde es jetzt nicht als Gender-Wahn bezeichnen, wenn ich mich zeitlebens als Bürger, Angestellter, Patient, Strafgefangener oder Feminist bezeichnen lassen muss, obwohl meine Vagina eine ganz andere Sprache spricht und ich mich wie 50 Prozent der Bevölkerung damit abzufinden habe, "mitgemeint" zu sein, aber eigentlich dann wieder doch nicht. Sprache formt die Wahrnehmung, und Wahrnehmung die Realität. Selbst der gute, alte Duden führt mittlerweile auch die weniger gebräuchlichen weiblichen Berufsbezeichnungen wie "Staatsdienerin" oder "Leutnantin". Wenn es die Wörter schon gibt, kann man sie ja auch benutzen.

In diesem Zusammenhang bei unbelebten Gegenständen das "Gendern" anzufangen halte ich für absoluten Blödsinn, weil hier ja nicht das biologische Geschlecht gemeint ist, sondern das grammatikalische, und weil sich bestimmt auch noch kein Toaster diskriminiert gefühlt hat, weil sie sich als ToasterIn identifiziert. In meinen Augen werden hier nur durchaus sinnvolle und zur Weiterentwicklung der Gesellschaft notwendigen Ansätze von irgendwelchen Ewig-Gestrigen durch den Kakao gezogen.

Als Satire kann es ja ganz lustig sein, von der Salzstreuerin zu sprechen, und man kann dadurch auch auf die Einseitigkeit des deutschen Sprachgebrauchs aufmerksam machen. Aber nur um Hohn und Spott über die Frauen zu ergießen, die sich nicht als Wurmfortsatz der Männergesellschaft sehen und einordnen lassen wollen, finde ich es schon reichlich schäbig, damit argumentieren zu müssen, dass Küchengeräte auch ein Recht auf eine feminine Form haben.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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