Neue vom Ex schlecht machen, um sich besser zu fühlen?
Eine Bekannte wurde nun nach 15 Jahren Beziehung vom ihrem Partner im wahrsten Sinne abserviert. Er hat wohl irgendwie eine andere Frau kennengelernt und eben was mit ihr angefangen. Nun zieht die Bekannte aber doch sehr über die neue Partnerin her.
Sie meint, dass diese kurz bevor sie mit ihrem Ex zusammen gekommen ist, noch etwas mit einem Kumpel von ihrem Ex gehabt hätte. Auch meint sie, was er denn mit so einer wollen würde. Sie würde ein Auto vom Vater fahren und bei einer Fastfood Kette arbeiten. Sie dagegen würde einen Audi fahren, den sie selbst erarbeitet hätte und hätte schon eine abgeschlossene Ausbildung und wäre nun Masterstudentin. Ich muss sagen, dass das für mich alles reichlich oberflächlich und materiell klingt. Allerdings ist diese Bekannte auch so eingestellt.
Für mich klingt es aber auch ein bisschen nach verletztem Stolz und gekränkter Eitelkeit, denn wer wird schon gerne verlassen. Bis vor kurzem sah es auch eben noch nicht nach einer Trennung aus und die Beiden waren noch im Urlaub und haben Bilder in sozialen Netzwerken gepostet, auf denen sie verliebt und glücklich wirkten. Ich denke mir, dass die Bekannte die neue Frau von ihrem Ex so schlecht redet, um sich selbst besser zu fühlen. Ich muss sagen, dass es mir mal ähnlich ging, als ich betrogen wurde. Allerdings war das vor einigen Jahren bei meinem ersten Freund. Allerdings habe ich dann nichts davon laut ausgesprochen.
Ist es wirklich oft so, dass man als Ex Partner den neuen Partner des Ex schlecht redet, nur um sich selbst vielleicht besser zu fühlen? Habt ihr das auch schon im Freundeskreis so erlebt oder ist es euch schon selbst so ergangen? Passiert das oft automatisch, dass man dann sich dann mit dem neuen Partner vergleicht und meint, dass man doch die viel bessere Wahl wäre?
Ich denke, dass man das wirklich nur macht, wenn man irgendwie verletzt ist. Vielleicht hat man einfach das Gefühl betrogen wurden zu sein und liebt den Partner noch, weswegen man dieses eifersüchtige Verhalten zeigt. Ich finde es wirklich schade, wenn man einfach so ersetzt wird, aber letztendlich kann auch niemand etwas ändern und wenn man den Partner nicht mehr liebt muss man auch nicht ewig zusammenbleiben.
Mitbekommen habe ich solche Sachen auch schon. Meistens war es aber wirklich so, dass die Person dachte eine ordentliche und schöne Beziehung zu führen und dann einfach nur geschockt war über die Trennung und den baldigen neuen Partner. So ist aber das Leben, Ernst nehmen muss man solche Sätze ja auch nicht.
Wobei es schon wirklich dämlich ist von materiellen Dinge auf Liebe zu schließen. Nur weil ich mir ein großes Auto leisten kann heißt das ja nicht, dass ich die bessere Person bin. Es kommt ja auch auf innere Werte und echte Gefühle an. Deine Freundin scheint da wirklich ein bisschen zu materialistisch eingestellt zu sein.
Nelchen hat geschrieben:Sie würde ein Auto vom Vater fahren und bei einer Fastfood Kette arbeiten. Sie dagegen würde einen Audi fahren, den sie selbst erarbeitet hätte und hätte schon eine abgeschlossene Ausbildung und wäre nun Masterstudentin.
Ich verstehe gar nicht, wo hier der Schwerpunkt auf dem Materiellen liegen soll. Ich schließe eher von dem scheinbar oberflächlichem Gerede auf den Charakter der jeweiligen Person. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass die neue vom Ex schon älter ist, also um die 30 oder so. In dem Alter würde ich es schon ziemlich befremdlich finden, wenn man gar nichts erreicht hat, sprich, wenn man da immer noch den Wagen von Papi fahren würde und keine Ausbildung abgeschlossen hätte und nur auf Minijob-Basis bei McDonald's schuftet. Also wenn man im Prinzip gar nichts erreicht hat und sich finanziell nur von anderen Menschen aushalten lässt.
Ich denke eher, dass die Bekannte das eher so meint, dass sie Fleiß, Ehrgeiz und Organisation eben schätzt und dass man aus eigener Kraft alles erreichen möchte. Schließlich hat sie sich nicht nur einen teuren Audi selbst erarbeitet und aus eigener Tasche finanziert, sondern auch eine Ausbildung abgeschlossen und jetzt studiert sie im Master. So eine Karriere kriegt man nicht hinterher geschmissen, dafür muss man was tun.
Man muss fleißig sein, organisiert und ehrgeizig, sonst erreicht man derartige Ziele gar nicht. Ich denke, die Bekannte bemitleidet ihren Ex eher, weil er jetzt scheinbar eine Partnerin hat, die nichts aus eigenem Antrieb erreichen möchte, keine eigenen Ziele hat und noch dazu sich von anderen finanzieren und aushalten lässt und andere Menschen ausnutzt. Wer da nur ausschließlich auf das Materielle schaut, will die charakterlichen Aspekte gar nicht sehen, die dahinter stecken.
Ich denke schon, dass man noch sehr verletzt sein muss, wenn man dazu neigt, den neuen Partner des Ex schlecht zumachen. Denn wenn man wirklich über die Beziehung hinweg ist, dann interessiert es einen wahrscheinlich gar nicht, mit wem der Ex nun zusammen ist und mit wem nicht. Zumindest geht es mir so. Ich weiß gar nicht über die neuen Partner meiner Exfreunde Bescheid, doch wenn ich das tun würde, würde mir das nicht mehr, als ein Schulterzucken entlocken. Mich interessiert das einfach nicht.
Ich denke, dass es aber auch etwas anderes ist, wenn man wirklich so lange zusammen war. Ich denke nicht, dass einem der Partner da irgendwann wirklich völlig schnuppe sein kann, weil man eben einen großen Teil seines Lebens mit diesem Menschen verbracht hat. Sicher hat man da eine andere Sichtweise und sicher ist da auch mehr Interesse vorhanden, auch wenn man über die Beziehung hinweg ist. Und gerade dann, wenn die Trennung noch sehr frisch ist, ist es sicher eher so, dass man da besonders viel Interesse zeigt.
Wenn man jemanden schlecht macht, hat das sicher oft etwas damit zu tun, dass man noch sehr verletzt ist und sich besser fühlen möchte. Allerdings muss das nicht immer so sein. Ein Bekannter von mir hat beispielsweise ein abgeschlossenes Masterstudium und verdient sehr gut und viel, während seine Freundin überhaupt keinen Schulabschluss hat und nicht einmal Anstalten macht, diesen nachzuholen.Arbeiten tut sie auch nicht. Stattdessen lässt sie sich quasi aushalten und genießt ihre Freizeit.
Offen gestanden erwische ich mich auch öfter dabei, wie ich diese Dame schlecht mache - was übrigens nicht im Geringsten etwas damit zu tun hat, dass ich eifersüchtig bin oder ihm die Freundin nicht gönne. Ich kann es aber einfach nur nicht verstehen, wie jemand in einem gewissen Alter sein Leben nicht wirklich in den Griff bekommt und wie man das als Partner auch noch so mitmacht. Vielleicht ist so etwas in der Art ja auch bei deiner Freundin der Fall, was ich mir gut vorstellen könnte.
Ich mag dieses gekränkte Affentheater im Allgemeinen nicht. Ich meine sorry, natürlich verstehe ich, dass man verletzt ist. Wer wäre das nicht, wenn man nach einer langen Zeit einfach so abserviert wird? Doch ist es wirklich einfach so? War vielleicht schon längst etwas in der Beziehung nicht mehr so, wie es sein sollte, aber einer wie so oft wollte es nicht sehen oder hat es nicht sehen können, weil für ihn/ihr alles Okay war? Möglichkeiten gibt es viele. Entschuldigt im Übrigen aber nie ein derartiges Abservierverhalten, weil auch das geht Erwachsener!
Trotzdem redet man die Neue nicht schlecht. Man kann es sich denken, aber ansonsten kann man schadenfroh sein, dass sie womöglich in einigen Jahren ebenso billig abserviert wird. Frauen, die gekränkt sind, scheinen allerdings an diesem Schlechtreden ihren eigenen Kummer besser verarbeiten zu können. Sowas kann aber, wenn gewisse Dinge nicht den Tatsachen entsprechen, auch mal böse enden.
Über mich hat das mal eine Ex-Freundin meines damaligen Ex-Freundes gemacht. Sie hat aber Lügen über mich erzählt und hat mich in einer seltsamen Phase erwischt, wo ich auch als "Schlägerin" bekannt war. Das ging dann bitterböse nach hinten los und ich habe ihr für sehr heftige Lügen was auf die Mappe gehauen. Heute einfach nur dämlich so reagiert zu haben, aber damals war mir das egal. Sowas kann heute passieren oder eben auch Anzeigen, wäre ja beides eine denkbare Reaktion von manchen Leuten.
Ich mag es einfach nicht. Ich mache mich schwächer mit solch einer Aktion als stärker. Ich gehe über die doofe Trennung hinweg, leb mein Leben und mach das Beste daraus. Dann denke ich mir, okay, der ist keine Träne wert und gut ist.
Grundsätzlich dient das Instrument der Abwertung einer anderen Person nur einem Ziel. Nämlich der Aufwertung des eigenen Selbstwertgefühles, da dieses offenbar ziemlich im Keller angesiedelt ist!
Ich kenne so etwas leider auch von einer Bekannten, bei der sich der Mann vor einiger Zeit von ihr getrennt hat. Es war allerdings nicht wegen einer neuen Frau, sondern diese hat er erst nach der Trennung kennengelernt. Trotzdem ist es bei meiner Bekannten nun auch so, dass sie immer erzählt, was die neue Freundin ihres Ex-Mannes alles nicht so gut kann und dass sie selber doch viel besser zu ihm gepasst hätte.
Sicher kann ich es ein Stück weit verstehen, dass noch Gefühle da sind und dass meine Bekannte genau wie deine Bekannte nun vergleicht und findet, dass die neue Freundin gar nicht richtig passt. So redet man es sich zumindest in dem Moment ein. Ich muss zugeben, dass mich das schon ziemlich nervt, zumal ich die neue Freundin auch nicht kenne. Darum kann ich mir kein Urteil erlauben und möchte mich dann auch nicht dazu äußern.
Verletzt muss man dazu nicht sein, aber der Mensch neigt dazu, dass er sich gerne vergleicht und nicht selten sieht man sich dabei auch immer als etwas besseres, als seine Umwelt. Gerade wenn es dann um die neuen Partner der Verflossenen geht, dann muss man sich abheben um sich auch selbst zu zeigen was man Wert ist, z.B. auch wenn es bei einem selbst nicht dem neuen Partner klappt und der andere Ex schon die fünfte wieder am Start hat.
Kenne ich, denn Freundinnen machen es nicht anders. Dort wird gelästert das sich die Balken biegen was man doch besser kann, mehr hat und mehr materielle Dinge hat. Aber im Endeffekt hat nichts davon reicht, für eine Beziehung mit dem Partner der sich dann anderweitig umgesehen hat und das spreche ich auch an. Darauf bekomme ich schon blöde Antworten und auch irritierte Blicke, bis hin zur Funkstille war alles mit dabei, da die Dame dachte ich halte sie für etwas schlechtes als die Neue.
Man muss es aber so sehen, jeder Mensch ist anders, und jeder zeichnet sich anders aus. Ich brauche keinen dicken Audi um glücklich zu sein, mir reicht auch eine kleine Karre um von A nach B zu kommen und ich profiliere mich auch nicht über materielle Werte nach Außen. Denn ich könnte mir ebenfalls die Rolex am Arm leisten, das dicke Auto und was habe ich davon oder macht es mich direkt zu einem besseren Menschen?
Ich denke nicht, damit schürt man nur Neid und zieht wieder andere Dinge an, die es nicht braucht und zusätzlich belasten. Manch einer braucht das aber für sein Ego und auch sein Selbstbewusstsein, genauso wie das lästern. Wie gesagt jeder ist anders, jeder geht damit anders um aber man muss nicht auf diesen Zug mit aufspringen wenn es einem widerstrebt.
Von einem geliebten Menschen verlassen zu werden, weil der eine andere Person vorzieht, ist natürlich meistens ein ziemlicher Schlag und dass man sich da abfälligen Gedanken hingibt, sich mit der Person vergleicht etc. finde ich keine überraschende Aktion. Ob es Sinn macht, gerade auf Dauer, ist natürlich etwas anderes. Aber gerade mit Freunden mal ein wenig abzulästern oder sich Bestätigung zu suchen, das sehe ich schon als normal an nach einer solchen Trennung. Wenn es einem danach etwas besser geht, warum auch nicht. Solange es nicht krankhaft wird, man ständig Vergleiche zieht oder dieser Person hinterherspioniert, um sich regelmäßig zu bestätigen, dass man so viel besser ist und zweitklassig ersetzt wurde.
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