Anime Serien als normale Serien adaptieren

Neben vielen "normalen" Serien schaue ich auch ab und zu Anime Serien. Diese aus Japan stammenden Zeichentrickserien sind für mich mindestens ebenso spannend wie jedes andere Unterhaltungsmedium. Der Vorteil von Animes ist die deutlich einfachere Produktion, da man alles nur zeichnen muss und so hat man viel mehr Möglichkeiten als Produzent.

Da Animes auch im Westen immer populärer werden, versuchen etliche Firmen die Ideen von Anime massentauglich werden zu lassen, indem man sie zu normalen Serien adaptiert. Die Idee der Serie bleibt die selbe, jedoch verfilmt man das ganze, da viele Leute animierte Serien weiterhin skeptisch betrachten. Leider funktioniert dies nur sehr selten gut.

In Animes gibt es keine Grenzen, man kann quasi alles darstellen. Dies ist aber in Serien aus dem echten Leben nicht der Fall. Es ist also meiner Meinung nach sehr schwer Animes als echte Serien zu vermarkten, da es nur sehr schwer umsetzbar ist.

Ein weiteres Argument, das gegen eine Adaption spricht, lässt sich erkennen, wenn man sich bereits vollendete Werke anschaut. Die Verfilmungen von Dragon Ball oder Attack on Titan waren ein Desaster. Die Resonanz war schrecklich und es gab nur sehr wenige Leute, die sich mehr wünschten.

Wie steht ihr dieser Thematik gegenüber? Findet ihr Adaption an sich gut? Oder sagt ihr von vornherein, dass so etwas nie an das Original herankommen kann?

Ich denke da voller Grauen an das, was sie aus Sailor Moon gemacht haben. Generell gehe ich davon aus, dass irgendwo sicherlich irgendwer herumläuft, der in der Lage ist, diese Serien vernünftig in ein Real-Format umzuwandeln, aber bei vielen Animes dürfte das extrem schwer sein und außerdem immense Kosten verursachen.

Mir ist es am liebsten, wenn das Geld in die Weiterentwicklung der Filme und Serien gesteckt wird. Da ist es meiner Meinung nach am besten aufgehoben. (Wobei Dragon Ball da ein besonders schmerzhafter Fall ist. Sowohl die Verfilmung als auch die Weiterentwicklung der Serie nach dem Manga haben nichts mit der Qualität des Originals gemein.)

Je nachdem ist es sicher machbar, aber auch ich stehe der Sache doch recht skeptisch gegenüber. Ein großer Punkt sind auch einfach die Schauspieler. Japanische Produktionen haben, verständlicherweise, oft auch Großteils japanische Schauspieler. Das ist natürlich kein Problem, wenn die Serie auch in Japan spielt, aber wenn die blonde Amerikanerin aus dem Manga dann eine schwarzhaarige Asiatin ist, fällt einem das schon auf. Das war tatsächlich einer der Gründe, wieso ich mir den Attack on Titan Film nicht angesehen habe, denn da ist es später wichtig, dass es inzwischen fast keine Asiaten mehr innerhalb der Mauern gibt. Der Punkt wirkt natürlich etwas seltsam, wenn sämtliche Charaktere asiatisch sind.

Ich kann Live-Action-Umsetzungen von Animes rein gar nichts abgewinnen. Die japanischen Zeichentrickserien schaue ich mir nach wie vor noch ab und zu ganz gerne an, auch wenn mein Interesse daran im Vergleich zu meiner Jugend doch deutlich abgebaut hat, aber wenn die Szenen mit echten Schauspielern nachgestellt werden, dann finde ich das in der Mehrzahl der Fälle einfach nur lächerlich, wenig überzeugend und schwer ernst zu nehmen.

Meiner Meinung nach sollte man Realfilme und Zeichentrickfilme ohnehin nicht ineinander umwandeln, denn der ursprüngliche Macher hat sich schon etwas dabei gedacht, als er sich für eins der beiden Medien entschieden hat. Zeichentrick wird meistens gewählt, wenn man Effekte darstellen will, die in der Realität so nun mal nicht funktionieren. Das 3D-Manöver bei "Attack on Titan" sieht in der animierten Variante richtig genial aus, aber in real umgesetzt wirkt es so furchtbar gestellt und unrealistisch, dass man sich nur an die Stirn fassen kann. Und auch beliebte Anime-Elemente wie Zauberkräfte, Verwandlungen und die typischen überzogenen Gesichtsausdrücke lassen sich in echt nur mit Abstrichen oder billig wirkenden Computereffekten reproduzieren.

Ich halte auch deswegen nicht viel von Live Action, weil es meiner Meinung nach lediglich dazu dient, ein beliebtes Konzept finanziell auszuschlachten, wenn die Hauptserie schon beendet oder die neue Staffel gerade in Produktion ist und damit man zwischenzeitlich irgendetwas auf den Markt werfen kann, was sich eingefleischte Fans unabhängig von der Qualität sowieso kaufen werden.