Arzt auf Aufklärungsfehler aufmerksam machen?
Mir ist es vor kurzem passiert, dass ich nach einem Arztbesuch und der dortigen Behandlung plötzlich Schmerzen bekommen habe. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, allerdings musste ich nochmal zu einem Kontrolltermin dorthin.
Beim zweiten Termin meinte der Arzt dann, dass er mich darüber aufgeklärt hätte, wie die Behandlung ablaufen würde und das da manchmal Schmerzen durchaus normal wären. Ich muss aber sagen, dass bei meinem ersten Termin keinerlei Aufklärung erfolgte und ich da auch keine Hinweise bekommen hatte. Ich habe einfach angenommen, dass ein bisschen Schmerzen durchaus normal sind. Was ja meistens der Fall ist, wenn geschnitten wurde.
Ich muss auch sagen, dass ich dem Arzt dann nicht gesagt habe, dass er mir das beim ersten Termin nicht gesagt hatte. Ich habe dazu nur genickt und es eben hingenommen. Ich wollte dort keine Diskussion auslösen oder ähnliches. Im Nachhinein habe ich mir dann aber gedacht, dass ich vielleicht doch hätte etwas sagen sollen. Aber bei zig Patienten am Tag, kann man sicherlich auch so etwas mal vergessen. Natürlich sollte das eigentlich nicht vorkommen.
Würdet ihr einen Arzt immer darauf aufmerksam machen, wenn er euch etwas nicht erklärt hat? Hättet ihr da gesagt, dass er anscheinend vergessen hat, euch über gewisse Details der Behandlung aufzuklären? Oder hättet ihr das auch einfach hingenommen, dass der Arzt der Meinung war, dies alles gesagt zu haben?
Mittlerweile frage ich immer nach, wenn es um meine Gesundheit geht, und ich in Bezug auf meine Behandlung, eventuelle Aus- oder Nebenwirkungen und die entsprechenden Symptome etwas nicht verstanden habe. Meiner Erfahrung nach kommt es nämlich durchaus öfter vor, dass es heißt: Das habe ich ihnen doch alles schon erklärt! oder schlimmer noch: Hat ihnen der Kollege das nicht gesagt?
Nur weil man ein Medizinstudium abgeschlossen hat und sich wunder wie gut mit Schilddrüsen oder was auch immer auskennt, muss man ja nicht gut in Kommunikation sein. Bei manchen Ärzten habe ich auch den Eindruck, dass sie entweder keine Zeit haben, mit ihren Patienten vernünftig zu reden oder einfach davon ausgehen, dass der Patient auf magische Art genauso viel über Schilddrüsenhormone, verstauchte Knöchel oder Nebenhöhlen weiß wie sie oder dass das Wissen telepathisch übertragen wird.
Deswegen grätsche ich immer eiskalt dazwischen, frage nach, komme vorbei oder rufe an, wenn mir gesundheitlich etwas merkwürdig vorkommt. Darauf verlassen, dass einem die nötigen Informationen schon zukommen werden, kann man sich meiner Erfahrung nach nur in den seltensten Fällen. Damit mache ich mich zwar immer ziemlich unbeliebt (schließlich hätte ich ja wissen können, dass man auch nach einem harmlosen, kleinen Eingriff gerne mal 6 Wochen Probleme haben kann), aber darauf kann ich leider keine Rücksicht nehmen.
Die Ärzte und die Kommunikation wieder, da kann wohl jeder, der öfters beim Arzt ist oder war ein Lied von singen. Mir ist es bei einem relativ neuen Zahnarzt mal passiert, dass dieser mir sagte, ich hätte ihm manche Sachen vorher sagen können, er hätte das nicht gewusst. Tja. Nur hatten wir da beim letzten Termin drüber geredet, aber er hat entweder nicht richtig zugehört, es als zu banal empfunden oder einfach wieder vergessen. Ich konnte mir dann ein gereiztes "Habe ich und es steht auch im Anamnesebogen!" nicht verkneifen.
Hättest du es dem Arzt gesagt, hätte es durchaus sein können, dass er dir den schwarzen Peter zugeschoben hätte. Vielleicht hätte er es aber auch mit einem Achselzucken abgetan und konstatiert, es wäre wohl in Vergessenheit geraten und seinen Fehler zugegeben. Meiner persönlichen Erfahrung nach tun sich aber gerade Ärzte sehr schwer darin, einen solchen Fehler einzugestehen. Natürlich muss man ja aber schon zugeben, dass wir wohl alle schon Fehler gemacht haben, gerade, wenn es auf der Arbeit um kleine Routinen geht, die man nebenbei macht und wo nicht der ganze Fokus drauf liegt.
Ärzte sind auch nur Menschen. Ich verstehe auch nicht, warum hier pauschal unterstellt wird, dass der Arzt auf die Aufklärung keine Lust hatte und sich Zeit ersparen wollte. Es kann doch auch sein, dass er dasselbe Gespräch schon zig Mal geführt hat und es einfach vergessen hat. Wenn ich Arzt wäre und jeden Tag 10 Mal dasselbe Aufklärungsgespräch führen müsste, würde ich irgendwann auch den Überblick verlieren, ob ich dieses oder jenes schon gesagt habe und würde da total durcheinander kommen. Das hat mit Böswilligkeit oder Faulheit nichts zu tun. Ich glaube auch nicht, dass jede Information in die Patientenakte aufgenommen wird, die beim Aufklärungsgespräch gesagt worden ist, sodass der Nachweis hinterher schwer wird.
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