Konfession bei Jobs für Kirche obligatorisch?

vom 10.06.2017, 08:22 Uhr

Die Überschrift ist ein wenig unglücklich, ich wusste nicht, wie ich das anders formulieren soll. Mir ist klar, dass man bei Jobs, die die Kirche oder kirchliche Einrichtungen betreffen, oftmals eine entsprechende Konfessionszugehörigkeit wie Taufe oder Konfirmation nachweisen muss. Mir ist nur nicht klar, ob das im Prinzip ein ungeschriebenes Gesetz ist und so selbstverständlich, dass es bei entsprechenden Stellenausschreibungen nicht extra erwähnt wird oder ob das eben nicht jedes Mal erforderlich ist.

Hintergrund ist folgender, dass eine Kirche in der Gegend wegen Personalausfällen nach Aushilfen sucht. Es ist verhandelbar, ob die Personen in Vollzeit oder Teilzeit eingesetzt werden und auch die Einsatzbereiche sind nicht festgelegt. Es wird aber jemand gesucht, der die Kirche aufschließt, den Küstendienst übernimmt, aber auch für Botengänge und Transport wird jemand gesucht (unter anderem). Es wird bei diesem Jobaufruf nirgendwo erwähnt, dass man dafür getauft oder dieser Kirche angehören muss. Das irritiert mich schon ein wenig. Also kann man im Prinzip voraussetzen, dass man eine passende Konfession gar nicht haben muss oder wird das trotzdem vorausgesetzt, auch wenn das nicht explizit erwähnt wird?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Die Antwort ist eindeutig Jein. :D Je nach Bistum und Position ist das unterschiedlich. Sich mit den christlichen Werten wie Nächstenliebe oder Barmherzigkeit identifizieren zu können, ist in manchen Einrichtungen und Regionen für niedrige Positionen die Grundvoraussetzung.

Altenpfleger, Hausmeister, Krankenpflege dürfen teilweise auch konfessionslos oder anderen Glaubens sein. In der Not frisst der Teufel fliegen. Als nächsthöhere Schwelle wäre die Zugehörigkeit zu einer christlichen Glaubensgemeinschaft. Mancherorts ist das das Mindeste.

Aber egal wie einfach der Einstieg möglich ist: Je höher die angestrebte Position ist, desto wichtiger wird die christliche Lebensweise. Ab einem gewissen Punkt muss die Konfession stimmen. Irgendwann sollte man dann auch verheiratet sein und sich nicht mehr trennen. Ein katholischer Oberarzt, der Chefarzt werden will, mag getrennt von der Frau leben. Eine Scheidung wäre sehr problematisch und eine neue Ehe eine Katastrophe.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Wie cooper bereits gesagt hat, manchmal spielt das noch eine Rolle und manchmal interessiert das in den unteren Positionen niemanden mehr. Es kommt ganz darauf an wo du dich bewirbst und in welchem Bereich. Im Rettungsdienst war es in meiner Anfangszeit so, dass du zu den Maltesern und Johannitern nur mit der passenden Konfession und Nachweisen "konntest".

Bewerben konntest du dich zwar dennoch aber eingestellt hat dich niemand und du hast eine Absage kassiert. Dass es nur an der Konfession liegt hätte dir schon damals niemand gesagt und jetzt erst Recht nicht nach dem Antidiskriminierungsgesetz seit 2005. Heute spielt das da keine Rolle mehr und es fahren auch konfessionslose für diese Hilfsorganisationen Rettung, weil man sich das Personal nicht mehr aussuchen kann, weniger nachkommt und mehr gebraucht wird.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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