Sind Partymenschen oberflächlicher?

vom 13.06.2017, 06:17 Uhr

Eine Bekannte von mir hat neulich eine sehr interessante These aufgestellt. Sie meint, dass Partymenschen grundsätzlich oberflächlicher wären als die Nicht-Partymenschen. Denn die Partymenschen würden ihrer Meinung nach nur darauf achten, sich zu amüsieren und dass man für die Party entsprechend gut aussehen würde. Sie würden sehr viel mehr Wert auf den optischen Schein legen und wären nicht wirklich interessiert daran, wie es in einem Menschen vorgeht.

Möglicherweise hat meine Bekannte da irgendwelche schlechten Erfahrungen gemacht, das kann ich nicht beurteilen oder verurteilen. Kann ja durchaus sein, dass Einzelfälle so sind, aber direkt alle Partymenschen zu verurteilen finde ich auch nicht richtig. Wie seht ihr das? Welche Beobachtungen und Erfahrungen habt ihr da gemacht? Sind Partymenschen tatsächlich oberflächlicher oder ist das Unsinn?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich habe eine Bekannte, die so ziemlich jedes Festival mitnimmt, am Wochenende gerne mal Party macht. Sie ist ein sehr sensibler Mensch, kümmert sich um andere und ist alles andere als oberflächlich. Generell kann man das so also nicht sagen. So eine These ist sicherlich aus schlechten Erfahrungen heraus entstanden.

Auf Spaß aus zu sein ist ja nicht so schlecht, wenn man sich dennoch im restlichen Alltag normal benimmt. Man kann ja deswegen trotzdem seinen Alltag nachgehen und auf andere Menschen achten. Oft ist es ja auch einfach nur die Lust an der Musik, an geselligen Treffen und die Lust sich zu bewegen, zu tanzen, die einen dazu verleitet auf solche Partys zu gehen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Kann man Menschen überhaupt in Party- und Nichtpartymenschen unterteilen? Die Übergänge sind da doch eher fließend. Ich war in den letzten Jahren nur eine Handvoll mal abends aus, aber zwischendrin hatte ich im Leben immer mal Phasen, wo das anders war. Aber eben nur auf bestimmte Phasen beschränkt. Aus dieser Zeit habe ich noch ad hoc beim Lesen des Begriffs Partymenschen sofort einige Gesichter vor Augen gehabt.

Das waren Leute, die man wirklich immer und überall getroffen hat und teils auch noch heute im Nachtleben treffen würde, bekannt wie bunte Hunde. Die sind dreimal die Woche in die Clubs und Discos getingelt und wenn diese geschlossen hatten, ging man halt in die Kneipe und nach Ladenschluss in die Absacker-Bar. Nachmittags wurde am See und in den Bistros rumgesessen und die eigene Wohnung selten gesehen. Die haben rein für ihren Hedonismus gelebt. Quasi der Inbegriff des Partymenschen.

Diesen Typ Mensch, auf den deine Bekannte anspielt, gab es darunter schon überproportional häufig. Unter der netten und charmanten Fassade lauerte eine an anderen Menschen desinteressierte Kühle, die mich immer ein wenig auf Abstand hielt. Im normalen Leben hätte ich mit solchen Leuten nicht viel zu tun haben wollen, viele davon waren in meinen Augen auch einigermaßen narzisstisch geprägt. Möglicherweise ist es das, was sie mit oberflächlich meint.

Das ist dann aber nur der ganz harte Kern und selbst da sind nicht alle so. Es gibt auch ganz viele Dauergäste, die unauffällig, teilweise sogar eher still und, introvertiert sind und die Location und ihre Kontakte genießen wollen. Die fallen halt nur nicht so auf wie die extrovertierten Diven und imposant im Mittelpunkt stehenden Kerle.

» Verbena » Beiträge: 4982 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



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