Hausarbeit nur teilen, wenn beide Partner berufstätig sind?
Oft höre ich, dass angeblich die Hausarbeiten geteilt werden, wenn beide Partner berufstätig sind. Manchmal gibt es dann auch spezielle Aufgabenverteilung, die eben ein bestimmter Partner immer erledigt.
Manchmal gibt es auch Unverständnis, wenn eben einer von Beiden nicht arbeitet und trotzdem nicht alles alleine erledigen möchte. Oder auch, dass beide berufstätig sind und trotzdem die Frau die meiste Hausarbeit übernimmt. Vor kurzem habe ich noch gehört, dass oftmals die Frau immer noch die Jenige ist, die die meisten Arbeiten erledigt, auch wenn beide Partner arbeiten gehen.
Habt ihr dies irgendwie besonders geregelt? Oder ist es für euch als Frau selbstverständlich, dass ihr trotz Beruf, auch noch die meiste Hausarbeit übernehmt? Habt ihr gezielt Aufgaben, die nur der Partner erledigt? Oder macht ihr das Meiste einfach lieber selbst? Unterscheidet ihr da klar, ob beide berufstätig sind oder einer vielleicht gerade durch Arbeitslosigkeit oder was auch immer zu Hause ist?
Ich bin alleine, also bleibt mir nichts anderes übrig als alles alleine zu machen neben dem Beruf. Aber auch mit Partner sah das nicht anders aus, da der Herr sich für vieles zu fein gewesen ist und das als "Frauenarbeit" abgetan hat oder sich absichtlich blöd gestellt, damit er es nicht machen musste.
Grundsätzlich gilt aber die Regel, wer mit wohnt, der muss auch mit anpacken. Egal ob er arbeitet oder nicht, jeder hat seinen Teil zu bringen. Wenn jemand den ganzen Tag Zuhause sitzt und kein Gebrechen hat, dann kann ich auch erwarten, dass derjenige mehr im Haushalt macht als jemand der 50 Stunden die Woche auf Arbeit und Fahrzeit zur Arbeit weg ist. Diese Zeit fehlt einfach im Haushalt und die hat derjenige nicht, der nur aus dem Bett muss und dann an seinem "Arbeitsplatz" schon ist.
Schlimm finde ich es, wenn Leute Zuhause sitzen und sich auf andere Dinge berufen die sie machen und angeblich den kompletten Tag in Anspruch nehmen. Wer in Erziehungszeit Zuhause ist, der hat durchaus neben Kind auch Zeit den Haushalt zu machen und braucht nicht erwarten, dass der Partner der von 6-18 Uhr arbeitet und um 20 Uhr dann Zuhause ist, noch den kompletten Haushalt schmeißt da das Kind so anstrengend war und schon seit 18 Uhr im Bett liegt und Madame die Füße auf dem Couchtisch hat. Nicht lachen, so etwas gibt es tatsächlich im Umfeld und ist nicht nur ein Einzelfall.
Ich habe auch Dinge die ich lieber mache als andere, so mache ich lieber handwerkliche Sachen und mache die Wäsche. Fenster putzen mache ich nicht gerne und wenn sich jemand findet der darauf steht, warum sollte ich mich um diese ungeliebte Tätigkeit dann reißen? Dennoch stehe ich auf dem Standpunkt, wer mit wohnt der packt mit an und leistet auch seine Teil denn man sitzt nicht nur auf der Arbeit und kann sich darauf berufen, einen anderen Teil gammelt man Zuhause und macht da auch Dreck und verursacht Arbeit. Aber das jemand der nur Zuhause sitzt den Löwenanteil hat, sofern keine gesundheitlichen Einschränkungen oder Gebrechen dagegen sprechen, sollte selbstverständlich sein.
Ich würde mich bedanken, wenn ich nach einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause kommen würde und mein Partner an einem freien Tag die Füße hochlegt und mir beim Putzen zusieht. So etwas kann doch kein Mensch gebrauchen und da würde mir die Hutschnur platzen.
Außerdem verstehe ich es nicht, wieso ich nur faul Zuhause rumsitzen soll, während mein Partner auf der Arbeit ist. Dann erledige ich die lästigen Aufgaben in der Zeit, in der mein Partner nicht Zuhause ist und dann hat man auch ein wenig Zeit füreinander und kann gemeinsam etwas unternehmen.
Wenn ich in der Woche mehr freie Tage als mein Partner habe, dann übernehme ich die meisten Aufgaben im Haushalt. Warum auch nicht? Wenn ich aber mit Fieber im Bett liege und komplett flach falle, dann muss mein Partner eben alles machen, so ist das eben.
Wenn mein Partner den ganzen Tag zu Hause wäre würde ich selbstverständlich davon ausgehen, dass er seine freie Zeit dann auch nutzt und die Hausarbeit erledigt. Wenn jemand einen Job sucht und jeden Tag Bewerbungen schreibt und Vorstellungsgespräche hat oder wenn jemand für Prüfungen lernen muss oder an einer Abschlussarbeit schreibt ist das ein bisschen was anderes, aber es gibt ja immer noch die klassischen Hausfrauenbeziehungen, in denen die Frau nicht arbeitet, keinen Job sucht und praktisch von ihrem Mann mit durchgefüttert wird. Da ist es doch das mindeste, dass sie dann im Haus und Garten alles erledigt was anfällt.
Wenn beide Partner Vollzeit arbeiten scheint die Hausarbeit in vielen Beziehungen aber tatsächlich nicht gerecht verteilt zu sein, dazu gibt es ja zahlreiche Untersuchungen. Aber daran sind viele Frauen sicher nicht unschuldig. Ich habe es jedenfalls schon oft gesehen, dass sich Frauen trotz Job in eine Hausfrauenrolle drängen lassen oder ihren Mann nichts machen lassen, weil er es angeblich nicht richtig macht.
Bei uns ist die Hausarbeit relativ gerecht verteilt, aber wir rechnen das nicht irgendwie gegeneinander auf. Mein Partner hat jetzt die ganze letzte Woche gekocht weil er Zeit hatte und er hat dann auch sonst alles in der Küche gemacht. Diese Woche sieht sein Dienstplan anders aus und ich werde deshalb an einigen Tages das Abendessen übernehmen. Das gleicht sich immer irgendwann aus.
Cloudy24 hat geschrieben:Wenn mein Partner den ganzen Tag zu Hause wäre würde ich selbstverständlich davon ausgehen, dass er seine freie Zeit dann auch nutzt und die Hausarbeit erledigt. Wenn jemand einen Job sucht und jeden Tag Bewerbungen schreibt und Vorstellungsgespräche hat oder wenn jemand für Prüfungen lernen muss oder an einer Abschlussarbeit schreibt ist das ein bisschen was anderes, aber es gibt ja immer noch die klassischen Hausfrauenbeziehungen, in denen die Frau nicht arbeitet, keinen Job sucht und praktisch von ihrem Mann mit durchgefüttert wird. Da ist es doch das mindeste, dass sie dann im Haus und Garten alles erledigt was anfällt.
Ich stimme voll und ganz zu. Bei einer typischen Hausfrau, die weder arbeiten will noch Arbeit sucht, hätte ich auch nicht das geringste Verständnis, dass sie die Hausarbeit nicht schafft und dann noch von ihrem Partner verlangt, dass dieser eben mithilft. Besonders, wenn gar keine Kinder vorhanden sind und niemand im Haus gepflegt werden muss. Wovon ist man denn da so gestresst, dass der Mann noch alles in Haus und Garten erledigen soll nach einem anstrengenden Tag seiner Vollzeit-Arbeit? Also so eine faule Ehefrau hätte ich persönlich schon längst zum Teufel gejagt.
Mein Partner ist aktuell auf Arbeitssuche und ist daher zu Hause. Der schreibt aber jeden Tag zig Bewerbungen, hat Termine und führt Telefonate. Hier ist es nämlich üblich, dass man den interessanten Bewerber vorab anruft und durchcheckt, derartige Gespräche können durchaus dauern. Erst wenn man diesen telefonischen "Test" bestanden hat, kommt man eben weiter und wird zum Vorstellungsgespräch eingeladen. So hat er im Moment ziemlich viel um die Ohren und da stört mich das auch nicht im geringsten, wenn ich nach Hause komme und im Haushalt ist nichts gemacht worden. Warum sollte mich das aufregen? Sollte er zu einem potentiellen Chef am Telefon sagen, dass es zeitlich gerade ganz unpassend ist und dieser in 15 Minuten anrufen soll, wenn die Wäsche gebügelt und der Boden gesaugt worden ist? Das ist doch lächerlich.
Ich finde, dass es schon auch davon abhängig ist, ob jemand immer zu Hause ist und einfach nichts anderes zu tun hat oder ob beide arbeiten. Wenn einer wirklich immer zu Hause ist, dass kann er das bisschen Haushalt auch schmeißen, das ist ja selbst mit einem Kind nichts, was man nicht schaffen kann. Dennoch sollte auch da der Partner wenigstens ein bisschen etwas machen.
Beispielsweise würde ich niemanden seinen Teller hinterhertragen und diesen dann für meinen Partner wegräumen weil dieser vielleicht arbeiten war und ich nicht. Momentan arbeiten sowohl mein Mann als auch ich, wobei ich mich da besser einteilen kann. Er macht ein bisschen weniger, weil er weniger Zeit dafür hat und sich lieber ein bisschen um sein Kind kümmern soll, wenn er von der Arbeit kommt, aber schlimm finde ich das auch nicht.
Letztendlich muss man sich einig sein. Wenn jemand aber sonst keine Aufgabe hat, ist es einfach mies dann noch zu verlangen, dass der Arbeitende einen noch den Haushalt schmeißt, weil man sich selber dafür zu fein ist. Dennoch gibt es vielleicht Aufgaben, die man nicht gerne macht und die dem Partner eher liegen und das kann man dann miteinander besprechen.
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