Wie funktioniert Buch schreiben und veröffentlichen?

vom 27.02.2016, 11:48 Uhr

Ich habe dieses Jahr in der Schule eine Arbeit (40 Seiten) über das Thema "Loslösung von England- Der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg und die Schottische Unabhängigkeitsbewegung im Vergleich" geschrieben. Wie es der Titel bereits sagt, ist der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg ein Hauptthema der Arbeit. Ein Freund von mir schrieb seine Arbeit über den amerikanischen Bürgerkrieg.

Nun überlegen wir uns, ein historisches Buch über die Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika zu schreiben, da wir beide sehr wenig Literatur für die Arbeiten gefunden haben. Jedoch haben wir überhaupt keine Ahnung, wie das abläuft, wenn man ein Buch veröffentlichen will, beziehungsweise wie das mit Verlagen funktioniert. Wäre toll, wenn uns das jemand erklären könnte, der sich mit Buchverlagen auskennt.

» jupla » Beiträge: 195 » Talkpoints: 0,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Erst einmal solltet ihr alles zusammenlegen und gründlich überarbeiten, damit ihr es in einen Verlag einschicken könnt. Nützlich dabei wäre natürlich ein Verlag, der viel mit Geschichte zu tun hat. Ein Kinderbuchverlag würde euch da wohl kaum weiterhelfen. Der Verlag entscheidet dann, ob er eure Idee gut findet und in Auftrag gibt, oder nicht.

Vielleicht solltet ihr euch mal fragen, warum es so wenig Literatur in dem Bereich gibt. Es liegt sehr nah, dass sich einfach "niemand" dafür interessiert und dann ist es auch wahrscheinlicher, dass der Verlag euer Skript ablehnen wird, weil sich ein Druck einfach nicht lohnt.

» DieFanatikerin » Beiträge: 82 » Talkpoints: 26,64 »


Ich kann mir nicht vorstellen, dass es zu dem Thema wenig Literatur gibt, das sind schließlich Themen, die in den USA auf jedem Lehrplan stehen. Mag sein, dass vieles nicht auf Deutsch übersetzt wurde, aber das ist eigentlich in allen Bereichen der Wissenschaft so, weil Englisch die Umgangssprache ist.

Aber davon mal abgesehen - es ist heute wirklich sehr leicht ein Buch zu veröffentlichen. Man braucht keine Verlage abklappern und viel Zeit und Geld in Skripte zu investieren, die man verschickt und meistens ungelesen wieder zurück bekommt.

Du kannst dein Buch auf diversen Plattformen als E-Book anbieten und da findet man sicher auch Richtlinien bezüglich Formatierung und solchen Sachen. Und es gibt Books on Demand. Das bedeutet, dass dein Buch dem Anbieter auch in digitaler Form vorliegt, dass aber bei einer Bestellung ein Buch für den Kunden ausgedruckt wird. Ich habe so ein Buch mal geschenkt bekommen, das dann über Amazon gedruckt und zugestellt wurde, und das unterscheidet sich optisch wirklich nicht von einem normalen Taschenbuch.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Wenn man ein Sachbuch schreiben will, ist es vor allem wichtig, dass man Ahnung von der Materie hat. Und dafür muss man entweder eine passende Ausbildung haben, oder Fachleute als Quelle nutzen, die sich wirklich auskennen oder forschen oder auf Fachliteratur aus dem Ausland zurück greifen.

Bei einem so komplexen Thema wie die Geschichte der USA würde ich mich als Schüler nicht einfach so ran wagen. Auch nicht als interessierter Laie. So etwas zu schreiben, wäre mir eine Nummer zu groß.

Fachliteratur gibt es zu dem Thema schon einiges. Aber vielleicht steht es nur nicht in eurer Schulbibliothek oder Stadtbibliothek. Wenn ihr an einer Universitätsbibliothek gesucht hättet, wo man amerikanische Geschichte oder Amerikanistik studieren kann, hättet ihr vermutlich mehr gefunden. Aber selbst wenn nicht: In manchen Fachgebieten, sind wenige Standardbücher, die dafür aber fundiert und anerkannt sind völlig ausreichend.

Von daher würde ich es mit Vorsicht angehen, so ein Buch selbst zu veröffentlichen. Auch wenn es heute leicht ist, online alles mögliche zu veröffentlichen. Wenn jemand, der sich mit dem Stoff auskennt euer Buch liest und rezensiert, wird die Kritik auch so ausfallen, wie das Buch geworden ist. Wenn ihr euch damit blamiert habt, wird das in den Rezensionen auch ohne Schonung geschrieben werden. Und das ist die Frage, ob man das riskieren will. Auch wenn Selfpublishing relativ einfach ist, sollte man es nicht leichtfertig angehen.

Auch der ganze juristische Kram ist beim Veröffentlichen von Büchern nicht ohne Risiko einfach so zu bewältigen. Wenn man in einem Sachbuch eine Behauptung aufstellt, dass dies oder jenes so und so ist, dann muss man das auch belegen können. Und man muss auch Quellen nennen, woher man weiß, dass das Ereignis X so und so passiert ist. Aber Quellenangaben machen, das haben viele in der Schule noch nicht gelernt. Damit solltet ihr euch auch auf jeden Fall auseinander setzen, wenn ihr wirklich ein Buch veröffentlichen wollt!

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Wahrscheinlich ist es, wie hier schon erwähnt wurde, so, dass es viel Literatur zur amerikanischen Geschichte gibt, dass diese aber vorwiegend in englischer Sprache verfügbar ist. Ich könnte mir aber vorstellen, dass ihr euch zusammen tut und ein Buch für geschichtsinteressierte Schülerinnen und Schüler verfasst. Dafür könnte es sich wirklich lohnen nach der sorgfältigen Überarbeitung ein Portal zu nutzen, bei dem man günstig oder kostenfrei Ebooks und/oder Taschenbücher herstellen lassen kann.

Ihr könntet auch einmal prüfen, ob ihr nicht Euer Buch über Schwarmfinanzierung (Crowdfunding) herausbringen möchtet, z.B. bei 100 Fans. Es gibt auch die Möglichkeit sich mit einem Ebookprojekt für einen Verlagsvertrag zu bewerben, z.B. bei Twentysix oder Neobooks.

Viel Freude und Erfolg wünsche ich Euch, wenn Ihr es wagt, das Buchprojekt anzugehen!

» Paula Grimm » Beiträge: 4 » Talkpoints: 1,25 »


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