Habt ihr Zeit Babybrei selber zu kochen?

vom 18.04.2017, 09:42 Uhr

Da mein Kleiner bald in das Breialter kommen wird, bin ich schon ganz hibbelig und aufgeregt die Breie selber zu kochen. Das war für mich von Anfang an klar.
Den erstens ist es günstiger als die vielen Gläschen und zweitens weiß ich dann auch, welche Zutaten drin verarbeitet sind.

Wie ist das bei euch?
Es ist ja auch eine Zeitsache mit dem Selberkochen.
Eine Freundin zum Beispiel hat ein sehr anstrengendes Baby und wird es kaum schaffen sich in die Küche zu stellen. Wobei ich dann wieder sagen muss, mit einem Tragetuch ist das Baby dann ja auch nicht alleine?

Welche Pro und Contras habt ihr für das Selberkochen von Brei?

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» Violet » Beiträge: 74 » Talkpoints: 0,50 »



Wie du darauf kommst, dass es billiger ist weiß ich nicht. Schau ich mir ein Glas mit Gemüse und Fleisch an, damit ich auf die Menge von 190 Gramm Inhalt komme brauche ich mehr frische Zutaten, Fleisch ist teuer, Gemüse ebenfalls. Da lohnt und rechnet es sich dann auch nur über die Menge wenn man vorbereitet, aber wenn man anfängt für jede Mahlzeit frisch zu kochen, dann bist du mit der selbst gekochten Variante auch teurer dabei als wenn man das billigste Markengläschen nimmt. Von den No Name Gläschen mal abgesehen, die keine 50 Cent kosten.

Du weißt dann also was verarbeitet worden ist? Du weißt dann also, dass dein Fleisch mit Wasser versetzt wurde, welche Antibiotika alles enthalten sind vom Tier und solche Dinge? Du weißt damit auch nicht mehr wenn du die Sachen nach wie vor im Supermarkt kaufst und nicht selbst anbaust was damit passiert ist. Bio hin oder her, die meisten sind schon zu faul überhaupt zu waschen oder gar zum richtigen Waschen vom Gemüse und haben dann die kompletten Pestizide mit im Essen drinnen verarbeitet.

Also so sehr in den Himmel loben muss man das ganze nicht, beim selbst kochen gibt es genug Faktoren die man selbst in der Hand hat womit man das Essen schlechter machen kann, als was es fertig aus dem Glas gibt.

Tragetuch und Kind und kochen? Wie man auf diese Idee kommen kann ist auch nur halb gedacht. Ich käme sicherlich nicht auf die Idee, dass ich mit einem Kind auf dem Bauch geschnallt anfange in der Küche Dinge mit einem scharfen Messer zu schneiden und nichts sehe was ich schneide, mich dabei verrenke oder an den heißen Herd stelle oder gar noch etwas brate. Bei kochen hat das Kind nichts in der Nähe verloren und erst Recht nicht in einem Tragetuch. Was spricht dagegen das ganze zu kochen wenn das Kind abends im Bett ist oder Mittagsschlaf macht? Da hat man Ruhe, keine Eile und eingefroren hält sich das ganze ebenfalls lange.

Mein Kind ist nun schon lange aus dem Alter raus. Selbst kochen wird immer so hoch gelobt, aber meiner hat rein gar nichts vertragen von dem selbst gekochten. Es waren immer andere Dinge, mal kam der Kürbis aus Deutschland, dann aus Holland und war nicht anders zu bekommen. Wie andere Sachen auch. Das einzige was vertragen wurden waren die teuersten Gläschen mit 1,95 Euro das Stück, somit gab es diese halt und damit auch wenig Nebenwirkungen.

Und das obwohl ich erst spät angefangen habe mit dem ganzen Zirkus und nicht dem Kind mit 4 Monaten den Löffel in den Hals geschoben habe und es nur von einem Datum abhängig gemacht habe. Ist ein Kind noch nicht in der Lage selbstständig zu sitzen, dann hat der Brei in diesem auch noch nichts verloren. Die wenigsten können das mit 4 Monaten. Lass das Kind sich mal böse verschlucken oder Erfahrungen nicht sonderlich positiver Natur verbinden, dann hast du mehr Rückschritt als wenn du gewartet hättest auf die Reifezeichen.

Auch das Getue das ein Kind mit 1 Jahr am Familientisch mitessen können muss wird schon fast als starre Vorgabe gesehen. Mein Sohn hat mit etwa 7 Monaten angefangen mit Brei und erst mit etwas mehr als 1,5 Jahren am Mittagstisch voll mit gegessen, bis 2 Jahre sogar vieles noch als Brei gematscht. Als wenn das so schlimm ist, aber die meisten machen sich da einfach selbst Druck und die "tollen" Bücher und "Tipps" anderer sorgen auch dafür das Kinder teilweise mit 8 Wochen schon den Löffel mit Brei in den Hals bekommen. Grauenhaft diese Euphorie und hochtrabenden Ambitionen kaum ist die 16. Lebenswoche erreicht.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich glaube dir, dass du dich schon darauf freust, wenn deiner Kleiner beginnt vom Löffel zu essen. Immerhin ist es wieder ein weiterer Schritt auf dem langen Weg zur Selbstständigkeit hin. Außerdem gewinnt man als Mama, wenn man bis zum Breialter hin gestillt hat, auch etwas mehr an Freiraum, da das Füttern nun jemand anderes übernehmen kann.

Für meinen Kleinen habe ich alle Breie selbst gemacht. Wir haben darauf geachtet, dass wir nur BIO-Zutaten aus dem Supermarkt oder eben Gemüse aus dem Garten meiner Schwiegermutter verarbeiten. Ich bin genauso wie du der Meinung, dass ich so eben weiß was im Essen meines Kindes ist und wie es verarbeitet wurde. Wenn man im Internet nach den Tests von Babygläschen recherchiert findet man oft fragwürdige Ergebnisse. Von Benzol bis hin zu Nitrat ist da alles drinnen. Da hätte ich kein gutes Gewissen gehabt, wenn ich meinem Kleinen Fertigbreie gekauft hätte.

Merkwürdig ist auch, dass der Brei so ewig lange haltbar ist. Der Gläschenhinhalt muss ja enorm stark erhitzt worden sein, damit der Brei bei Zimmertemperatur beinahe ein ganzes Jahr gelagert werden kann. Bei einem selbstgemachten Brei wäre das nicht möglich. Der würde innerhalb von wenigen Tagen zu schimmeln beginnen.

Nur weil du deinen Brei selbst machst, heißt das ja nicht, dass du täglich in der Küche für dein Baby Gemüse schnippeln musst. Wir haben das so gehandhabt, dass wir ca. alle 2-3 Wochen vier Sorten Brei gekocht und diesen dann eingefroren haben. Dann habe ich täglich nur ein Gläschen aus dem Gefrierschrank nehmen und im Gläschenwärmer erhitzen müssen. Beim Fleisch haben wir ebenso BIO-Qualität gekauft und dieses dann separat in Wasser gekocht und anschließend püriert und in 40g Gläschen tiefgefroren.

Man hat halt einmal alle paar Wochen einen reinen "Brei-Koch-Tag" aber dafür ist dann auch wieder für ein paar Tage Ruhe. Den Obst-Getreide-Brei habe ich täglich frisch zubereitet. Dafür musste man ja nur ein Stück Obst weich dünsten, pürieren und dann mit Haferflocken usw. vermischen.

Und wenn mir mal unterwegs waren, dann hat der Kleine am Vormittag seinen Gemüse-Fleischbrei bekommen und auswärts seinen Obst-Getreidebrei. Der kann kalt genauso gegessen werden.

Wie du siehst, es ist alles machbar. Sonst wären früher ja alle Kinder verhungert. :wink: Jeder Mutter muss für sich selbst herausfinden mit welcher Variante sie am besten zurechtkommt und was das Kind lieber ist. Lass dich auch nicht von den Vorgaben verrückt machen, dass dein Kleiner ab einem bestimmten Zeitpunkt Brei essen soll. Jedes Kind ist anders und wird den Eltern zeigen wann es für den nächsten Schritt bereit ist. Ein paar Tage auf und ab, sind da meiner Meinung nach wirklich egal.

Wegen deiner Frage zum Tragetuch und dem Kochen: Ich habe selbst oft so das Essen für meine Familie zubereiten müssen, weil mein Kleiner anfangs ziemlich anstrengend war und oft geweint hat. Solange die Knirpse so klein sind stören sie nicht wirklich beim Kochen und du kannst noch leicht alles sehen, was auf der Arbeitsfläche vor dir passiert. Hätte ich kein Tragetuch, hätte es bei uns zu Hause kein Essen gegeben. Wenn der Kleine während dem ganzen Kochen schreit wie am Spieß vergeht einem der Hunger. Umständlich mit Tragetuch ist es bei uns erst ab ca. 10 Monaten geworden, weil der Kleine nicht mich sehen wollte, sondern was ich da so in der Küche mache. Da habe ich ihn aber dann einfach in seinen Hochstuhl gesetzt und in beim Kochen zuschauen lassen.

» Birdy93 » Beiträge: 767 » Talkpoints: 10,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe auch alles selber gekocht. Schlimm fand ich das nicht und vom Zeitaufwand her ist das auch etwas, was nicht so lange dauert. Immerhin sind es ja noch nicht die großen Mengen. Man kann dann bequem vorkochen und einfrieren. Ich habe dazu einfach immer einen Dampfgarer benutzt und die verschiedenen Portionen dann eingefroren, was super geklappt hat.

Dabei saß mein Sohn später im Hochstuhl und vorher wurde er vom Papa beschäftigt oder hat seinen Platz zum Spielen gehabt in der Küche, wobei er auch ab und zu in einer Wippe gelegen hat. Im Tagebuch dürfte es gerade zum Anfang der Breizeit noch super gehen, aber später wollen sie ja auch alles anfassen und entdecken und dann wird es schwierig.

So richtig habe ich es aber nicht eingesehen für meinen Sohn Gläschen zu kaufen und für uns frisch zu kochen. Welche Zutaten nun besser sind, weiß ich nicht. Ich habe schon sehr darauf geachtet, dass die Qualität immer gut ist, aber letztendlich kann man da ja nur hoffen, was aber auch beim Gläschen nicht anders ist. Ich denke, dass es letztendlich eine Frage der Einstellung ist und was man lieber mag, ich finde beides okay, aber koche eben auch für mich frisch, weswegen ich das auch für meinen Sohn gemacht habe. Die Zeit hatte ich dazu auch.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich habe das schon so gemacht, dass ich Babybrei eher selber gekocht habe und mir Portionen einfach eingefroren habe, damit ich in der Woche, wenn es dann mal etwas stressig wird, nicht nochmal verschiedenes Kochen muss.

Ich muss allerdings zugeben, dass ich nicht immer dazu gekommen bin und es auch bei mir Zeiten gab, in denen ich auf gekauften Babybrei zurückgreifen musste. Das habe ich allerdings dann immer sehr ungerne gemacht und danach möglichst schnell wieder nach einem Zeitpunkt gesucht, den ich fürs Babybrei kochen genutzt habe.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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