Aufgaben bewusst aufschieben, um mehr Motivation zu erlangen

vom 13.02.2017, 00:38 Uhr

Ich dachte bisher immer, dass es grundsätzlich negativ sei, Aufgaben vor sich her zu schieben. Ich gestehe, dass ich leider auch an "Aufschieberitis" leide, wobei ich diese Eigenschaft gar nicht mag. Allerdings habe ich nun gelesen, dass Prokrastination eher förderlich und positiv ist, so dass man nicht damit aufhören sollte, Sachen aufzuschieben.

Wer Aufgaben grundsätzlich aufschiebt, der soll viel motivierter sein, wenn er plötzlich unter enormem Druck steht und wenig Zeit hat, die Aufgaben zu erledigen. Auf diese Weise soll man auch viel mehr in viel kürzerer Zeit schaffen und somit eben auch Zeit sparen. Außerdem würden sich viele Sachen mit der Zeit auch von selbst erledigen, so dass man da auch oft Zeit und Energie spart.

Diese Theorie klingt sehr einleuchtend für mich. Ich merke auch, dass ich viel mehr schaffe, wenn ich entsprechend wenig Zeit habe. Allerdings stresst und nervt es mich enorm, wenn ich im Hinterkopf habe, dass ich noch etwas erledigen muss. Mich lässt das nicht in Ruhe und ich kann mich dann auch nicht richtig entspannen. Schiebt ihr Aufgaben gerne bewusst auf?

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Prokrastination: :lol:

Ich glaube, damit hat jeder Mal zu kämpfen. Aber es ist leider nichts für jedermann. Viele Leute kommen, wie du selbst gesagt und gemerkt hast, nicht mit dem verbundenen Stress zu Recht.

Früher habe ich auch alles so gut wie möglich vor mich her geschoben - ganz nach dem Motto "unter Druck entstehen Diamanten". Aber mit der Zeit ist es mir doch lieber geworden meine Aufgaben und Pflichten vor der Deadline zu absolvieren. Denn der selbstverursachte Stress ist auch nicht gut für den Körper!

» trixi100 » Beiträge: 162 » Talkpoints: 48,33 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Natürlich wirkt die Angst dafür bestraft zu werden es nicht geschafft zu haben einen Menschen beflügeln, aber wenn man kreativ sein muss kann Druck schon ein ganz schöner Blocker sein. Ich denke nicht, dass man immer Motivation hat, wenn man Druck hat. Generell hasse ich es mittlerweile Dinge vor mir herzuschieben, weil ich diesen Druck nicht mehr spüren möchte, ich möchte es einfach hinter mir haben.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich kann Aufgaben gar nicht lange vor mir herschieben, ohne so ein schlechtes Gewissen und so eine Panik zu bekommen, nicht rechtzeitig fertig zu werden, dass ich doch jedes Mal weit im Voraus anfange. Es fällt mir auch unheimlich schwer, mich zu entspannen oder meinen Hobbies nachzugehen, wenn ich weiß, dass noch unerledigte Aufgaben auf mich warten. Dann genieße ich meine Freizeit überhaupt nicht richtig, weil ich gedanklich immer bei meinen Pflichten bin und genau weiß, dass ich eigentlich lieber daran arbeiten sollte. Weil mir das so auch keinen Spaß macht, erledige ich lieber alle Dinge zu ihrer Zeit oder mache zumindest einen Teil davon fertig und widme mich erst dann anderen Sachen.

Natürlich arbeitet man ein Stück weit effizienter, wenn man Leistungs- und Zeitdruck verspürt. Wenn ich genau weiß, dass meine Hausarbeit am nächsten Morgen abgegeben werden muss, dann schreibe ich zur Not auch die ganze Nacht durch, was ich natürlich niemals machen würde, wenn ich noch drei Monate Zeit hätte. Aber die Frage ist, ob dieser Druck auf Dauer hilfreich und gesund ist. Ein- oder zweimal kann man das ja machen, aber irgendwann hinterlässt der Dauerstress seine Spuren. Der Körper steht dann ja permanent unter dem Einfluss von Stresshormonen, und das hat langfristig schädliche Folgen.

Außerdem würde mich eine solche Arbeitsweise auch nicht glücklich machen. Ich hätte andauernd ziemliche Angst, nicht fertig zu werden, würde mich zum Arbeiten zwingen, obwohl es mir eventuell gar nicht gut ginge, und ich würde wahrscheinlich auch keine so gute Leistung abliefern können, wie es mir sonst möglich gewesen wäre, weil einfach die Zeit zum Korrekturlesen, Ausbessern und Nachrecherchieren fehlen würde. Eine solche psychische Belastung in Kombination mit einem womöglich unbefriedigenden Ergebnis wäre es mir also nicht wert, die Aufschiebestrategie zu fahren.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Wichtige Aufgaben könnte ich niemals so lange aufschieben, bis ich sie aus Angst schneller erledige. In der Zeit vorher könnte ich gar nicht entspannt andere Tätigkeiten genießen, weil die Aufgaben immer im Hinterkopf sind und sich das schlechte Gewissen formiert. Dann mache ich die Aufgaben lieber gleich und freue mich, dass ich es hinter mich gebracht habe.

Benutzeravatar

» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Mich würde es schon sehr stressen, wenn ich unter enormen Zeitdruck geraten würde, weil ich bestimmte Aufgaben zu lange vor mir her geschoben habe. Ich arbeite dann natürlich auch schneller, aber ich habe dann den Hang dazu, wirklich zu hetzen und mich fix und fertig dabei zu machen.

Daher schiebe ich auch Dinge nicht immer unbedingt auf, so dass ich dann unter Zeitnot gerate. Ich habe es lieber, wenn ich alles in Ruhe und ordentlich erledigen kann. Unter Druck arbeitet man dann vielleicht auch nicht so genau und es schleichen sich doch Fehler ein. Das würde mich dann schon wirklich sehr ärgern.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Warum sollte ich mir noch mehr Stress machen, indem ich alles in der letzten Minute anfange weil ich alles vor mir her schiebe? Irgendwann kommt der Punkt, da hat man so viele Aufgaben auf einmal zu erledigen und wird gar nicht mehr fertig damit, wenn man 5 Minuten vorher anfängt noch 3 Präsentationen zu machen und einen Vortrag zu schreiben. Da wirst du einfach überfahren und musst irgendwo die Verantwortung dann auch tragen.

Wenn man etwas schnell schnell macht, dann schleichen sich auch eher Fehler ein. Dann wird etwas nicht ein zweites mal mehr gelesen, man hat Schreibfehler drinnen, Grammatikfehler oder auch Inhaltliche Fehler, etwas doppelt und dreifach, dafür einen anderen Aspekt gar nicht.

Somit mache ich alles in Ruhe und fange auch direkt damit an, wenn mir eine Aufgabe gestellt worden ist und ich noch einiges an Zeit habe. Aufschieben ist so gar nicht meines und lieber bin ich damit früher fertig, als am Ende in Panik 5 Minuten vorher alles noch irgendwie hin bekommen zu wollen. Dafür bin ich zu sehr Perfektionist, als dass bei mir etwas lange liegen bleiben würde.

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich muss mir nicht mehr Stress machen als unbedingt nötig. Es kommt auf Arbeit schon oft genug vor, dass ich Aufgaben mitgeteilt bekomme, die extrem kurzfristig sind und wo ich mich dann reinhängen muss, damit alles pünktlich fertig wird. Nicht auszudenken, was das für ein Chaos wäre, wenn ich dann noch zuvor zig Aufgaben aufgeschoben hätte. Da käme ich ja aus dem Stress gar nicht mehr raus und würde mehr oder weniger durchdrehen und rotieren.

Ich habe es viel lieber so, dass ich eine Art Liste anfertige mit allen Dingen, die erledigt werden müssen und dann schreibe ich mir auch immer dazu, wann die Deadline ist. So kann ich viel besser organisieren und planen und alles abarbeiten und ich erledige meine Aufgaben dann immer so, dass ich noch ausreichend Puffer habe, für den Fall dass doch eine Panne kommt oder die Chefin Ergänzungen wünscht.

Wenn ich alles in letzter Sekunde machen würde, würde die Arbeit doch nur grottenschlecht werden, wie Sorae schon sagt. Man mach aus lauter Hektik Flüchtigkeitsfehler und die Arbeit wird eher durchschnittlich schlecht erledigt und nicht so gut wie sonst. Wenn man vor hat, aus der Firma eh zu verschwinden, kann man das ruhig machen. Wird sicher toll aussehen auf dem Arbeitszeugnis.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich schreibe mir die Aufgaben nicht auf, um Motivation zu erlangen, sondern damit ich mir sicher sein kann, auch alles wichtige zu erledigen, was so für den Tag oder den bestimmten Zeitraum so anfällt. So kann ich dann auch mit einem kurzen Blick auf der Liste erkennen, wo jetzt die Prioritäten liegen und bei welchen Aufgaben ich mir etwas mehr Zeit nehmen kann oder die ich hinten anstellen kann.

Meistens schreibe ich mir neben die Aufgabe eine ungefähre Zeitangabe, die von mir geschätzt wird, wie lange ich also für das Erledigen der Aufgabe benötige. Dabei ist es allerdings wichtig, realistisch zu bleiben und genügend Puffer einzuplanen.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^