Bedürfnisorientierte Erziehung leichter für Kind und Eltern?
Sarah Kulka ist aktuell in den Medien, durch ihre sehr offenen Erziehungsmethoden. Sie erzieht ihre Kinder bedürfnisorientiert und ihre Kinder dürfen selbst entscheiden, was sie essen möchte, wann sie schlafen möchten. Und auch ob sie eine Windel tragen und in den Kindergarten gehen möchten.
Nun haben wohl viele diese Erziehungsmethode in Frage gestellt und meinen, dass dies so gar nicht funktionieren könnte und man seine Kinder nicht alles selbst entscheiden lassen sollte. Das Model ist aber der Meinung, dass diese Erziehungsmethode für Kinder und Eltern viel angenehmer und leichter sein soll.
Vielleicht ist es leichter, weil man den Kindern nicht dauernd sagt, was sie zu tun und zu lassen haben. Ansonsten weiß ich nicht recht, was an der Methode nun einfacher oder besser sein sollte. Sarah Kulka meint, dass es sich um natürliche Bedürfnisse der Kinder handelt und sie nicht einsieht, diese darin irgendwie einzuschränken.
Meint ihr auch, dass so eine bedürfnisorientierte Erziehung leichter für Kinder und Eltern ist? Würdet ihr eure Kinder nach dieser Methode erziehen? Macht ihr das vielleicht auch schon so? Warum meint ihr, dass diese Erziehungsweise leichter ist?
An alle Pädagogen und Experten auf diesem Gebiet: was ist der Unterschied zwischen antiautoritärer Erziehung und bedürfnisorientierter Erziehung? Klingt für mich als wäre es dasselbe, nur besser verpackt, wie eine Art Euphemismus.
Was daran aber so viel besser sein soll, erschließt sich mir nicht. So ist die Erziehung vielleicht leichter für die Eltern, wenn man keine Grenzen setzen und keine Konsequenz zeigen muss, aber hinterher haben die Kinder die A-Karte, weil sie dann keine Grenzen in der Schule oder im Arbeitsleben akzeptieren werden.
Im Leben gibt es Regeln und man muss sich auch fügen. Da halte ich nichts von solchen Erziehungsstilen, bei denen das Kind alles entscheiden soll. Klar, das Kind wird vielleicht nicht viele Male abends ewig wach sein, weil es einfach merkt, dass es so nicht geht.
Es muss doch aber auch klare Regeln geben und wenn ich etwas koche, dann würde ich es mir auch wünschen, dass mein Kind das isst. Vorher kann man das gerne miteinander besprechen, aber letztendlich müssen Eltern ja auch vorleben, dem Kind Regeln zeigen, ohne geht es meiner Meinung nach nicht.
Ich denke auch, dass die bedürfnisorientierte Erziehung nur ein Modewort für die Antiautoritäre Erziehung ist. Und man hat ja jetzt gesehen, was bei dieser Form der Erziehung aus den Kindern geworden ist. Keine der Erziehungsmethoden ist die wirklich richtige.
Ich denke, dass eine gesunde Mischung aus Laissez- Fair, Autoritär und Anti- Autoritär das ideale Maß für eine gelungene Erziehung ist. Aber am wichtigsten finde ich in der Erziehungsfrage die Bindung, die man zum Kind hat. Wenn man eine gute Bindung zum Kind hat, ist der Erziehungsstil meiner Meinung nach relativ egal.
Ich finde auch eine logische Konsequenz richtig. Also wenn die Eltern sich für die Kinder eine Konsequenz überlegen, die direkt mit dem etwas zu tun haben, was die Kinder falsch gemacht haben. Das ist aber auch nicht immer so einfach. Erstens das Überlegen und zweitens das Umsetzen. Ich denke, dass alle bisher bekannten Erziehungsstile als solches zu radikal und einseitig sind.
nordseekrabbe hat geschrieben:Ich denke auch, dass die bedürfnisorientierte Erziehung nur ein Modewort für die Antiautoritäre Erziehung ist. Und man hat ja jetzt gesehen, was bei dieser Form der Erziehung aus den Kindern geworden ist. Keine der Erziehungsmethoden ist die wirklich richtige.
Ich denke, dass eine gesunde Mischung aus Laissez- Fair, Autoritär und Anti- Autoritär das ideale Maß für eine gelungene Erziehung ist. Aber am wichtigsten finde ich in der Erziehungsfrage die Bindung, die man zum Kind hat. Wenn man eine gute Bindung zum Kind hat, ist der Erziehungsstil meiner Meinung nach relativ egal.
Damit hast du vollkommen Recht und es ist nur ein neues Wort für die Antiautoritäre Erziehung welches so nicht mehr in den Mund genommen wird, dank der negativen Behaftung. Entsprechend hat man sich ein neues Wort einfallen lassen und heraus kam dabei die Bedürfnisorientierte Erziehung, die man sich auch noch zurecht spinnen kann wie man es gerade braucht von der Definition her.
Der eine lässt das Kind alles machen und Entscheiden, die anderen rechtfertigen sich dann damit, dass das Kind seine Bedürfnisse doch am besten kennt und frühzeitig mitteilen soll, damit es Selbstständig wird. Regeln sind bei dem einen vorhanden, beim anderen nicht, da es jeder so auslegt wie er es gerade braucht. In der Regel können sich die Kinder dann aber auch wie eine offene Hose benehmen bei den meisten Eltern mit denen ich Kontakt habe, die ebenfalls dieses Modell praktizieren.
Ich denke ebenfalls, dass ein Stil zu extrem ist und man durchaus eine gesunde Mischung haben sollte damit aus dem Kind hinterher auch etwas brauchbares für die Gesellschaft wird. So gibt es Regeln, manche Dinge kann man auch lockerer sehen wie z.B. Kind entscheidet mit was es zu Essen gibt und bekommt nicht einfach etwas gegen seinen Willen vorgesetzt was es gar nicht essen möchte. Aber auch da Grenzen, 7 Tage die Woche nur Nutella findet ebenfalls nicht statt, da muss man dann seinen Mittelweg finden.
Leicht ist es nie als Elternteil, egal welchen Stil man wählt. Beim einen setzt man auf die Angst, bei einem anderen auf den Dickkopf vom Kind und macht sich zu dessen Hampel und Spielball der Launen. Egal wie du es drehst und wendest, Erziehung ist Anstrengend, mal leichter, mal schwerer aber das hängt von weit aus mehr ab, als einem gewählten Stil oder einer Methode wie man erzieht.
Ich kann hier nur aus der Theorie heraus sprechen, aber ich sehe es ähnlich wie Sorae. Bei der Erziehung von Kindern geht es doch gar nicht darum, dass es alle Beteiligten (sprich, schwerpunktmäßig die Eltern, weil sich Kinder schließlich keine Erziehungsmethode aus dem Katalog aussuchen können, sondern damit arbeiten müssen, was man ihnen vorsetzt) leichter, angenehmer und einfacher haben, sondern dass die Kinder später einmal ein lebenswertes Leben als Teil der Gesellschaft haben.
Vieles kann man hier natürlich auch über Geld regeln. Wenn dein Kind ein verzogenes, impulsives Balg ist, welches weder gelernt hat, sich zu benehmen noch mit anderen zu spielen oder auch mal zu verzichten, muss man sich die Freunde eben kaufen. Und es ist ja sonnenklar, dass die meisten Erziehungsziele diametral entgegengesetzt zu den Bedürfnissen eines Kindes sind. Meiner Meinung nach ist der Mensch von Natur aus nur auf das eigene Wohl bedacht, und man muss ihm von klein auf beibringen, dass man im Team weiter kommt.
Auch viele kulturelle Errungenschaften wie das Benutzen von Klos und (in unseren Breiten) Besteck sowie das Bedeckthalten von Genitalien in der Öffentlichkeit finden sich bestimmt nicht im natürliche Bedürfniskatalog von kleinen Kindern. Und ich hätte keine Lust, den Nachwuchs auf den Boden kacken zu lassen. Das geht nur, wenn man nicht selber hinter der Brut her wischen und räumen muss. Von daher halte ich bedürfnisorientierte Erziehung, wenn überhaupt, nur als Vorbereitung für ein Leben im goldenen Käfig für geeignet, aber nicht für das Leben in der Realität der meisten Leute.
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