Sich beschweren, wenn man im Wartezimmer lange warten muss?
Ein Bekannter von mir war neulich beim Hautarzt, wobei ich aber nicht weiß, welche Beschwerden er hatte. Er meinte nur, er hätte mit Termin über zwei Stunden im Wartezimmer gewartet, was ihn absolut aufgeregt hätte. Denn es wären vor ihm viele Menschen drangekommen, die seiner Ansicht nach keinen Termin gehabt haben und er fand das eben unfair. Er hat sich dann auch bei den Arzthelferinnen beschwert, weil er das ungerecht fand.
Ich beschwere mich offen gesagt nie, wenn ich im Wartezimmer warten muss. Denn ich kann ja nicht immer wissen, ob tatsächlich jeder, der vor mir dran kommt (aber nach mir die Praxis betreten hat) keinen Termin haben kann. Hinzu kommt, dass manche Patienten vielleicht auch Notfälle sind. Ich bin da eher geduldig und plane die Wartezeit entsprechend ein. Es hilft schließlich niemandem, wenn sich hinterher das halbe Wartezimmer aufregt und laut beschwert. Beschwert ihr euch, wenn ihr im Wartezimmer beim Arzt lange warten müsst? Würdet ihr das unter bestimmten Voraussetzungen tun oder grundsätzlich gar nicht?
Eine Beschwerde nutzt nicht viel, wie ich die Erfahrung gemacht habe. Ich habe mal bei einem Gynäkologen einen Termin um drei Uhr gehabt und war um 6 Uhr immer noch nicht dran. Schon im Wartezimmer kam Ungeduld bei den wartenden Patienten auf. Im Gespräch hat man dann heraus gefunden, dass alle 5 Minuten Termine vergeben wurden und diese dann auch noch doppelt und manchmal dreifach oder noch mehr.
So waren um drei Uhr, als ich den Termin hatte 4 Frauen zur gleichen Zeit bestellt. Und da sie ab 14 Uhr nach der Mittagspause alle 5 Minuten mindestens 2-5 Patienten zur gleichen Zeit bestellt haben, ging es nur schleppend voran und dann kamen auch noch 2 schwangere Frauen als Notfall mittendrin dran,
Ich habe an der Rezeption um 4 Uhr gefragt, wann ich denn dran kommen würde und sie meinten, dass es noch dauern kann. auf meine Frage, warum denn die Termine doppelt, dreifach und vierfach vergeben würden wurde nur gelächelt.
Ich war das erste und letzte Mal bei diesem Arzt. Ich denke, dass auch die Organisation bei einem Arzt für die Zufriedenheit wichtig ist und ich will mir nicht wie Fließbandware vorkommen.
Beschweren bringt ja nichts, weil die Praxis ganz offensichtlich so organisiert ist, dass es zu dieser langen Wartezeit für mich kommt. Es wird ja niemand daran etwas ändern nur weil ich die Person an der Rezeption anmeckere, die mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mal für die Organisation zuständig ist.
Aber wenn ich extrem lange warten muss obwohl ich einen Termin habe und pünktlich da war erwarte ich zumindest eine kurze Erklärung. Außerdem wirkt so eine Praxis, die nicht mal ihre Termine im Griff hat, auf mich auch nicht besonders vertrauenerweckend. Da würde ich mir beim nächsten Mal einen anderen Arzt suchen. Die Ärzte, mit denen ich bisher zu tun hatte, haben sich aber immer von sich aus entschuldigt wenn ich lange warten musste.
Ich kann schon verstehen, wenn man länger im Wartezimmer warten muss und deswegen plane ich, wenn ich beim Arzt bin, normalerweise immer mehr Zeit ein. Auch wenn man keinen Termin hat, bekommt man meistens gesagt, dass man eben länger warten muss.
Ich war einmal in der Situation, in der ich einen Termin hatte und geschlagene 2 Stunden gewartet habe und so langsam ungeduldig wurde. Ich kann Wartezeiten bis zu einer Stunde tolerieren und es kann auch mal länger dauern, wenn ein Notfall dazwischen kommt oder so, aber zwei Stunden fand ich doch etwas heftig.
Daraufhin habe ich mal die Dame an der Rezeption angesprochen, die sich dann sehr bei mir entschuldigt hat, weil anscheinend etwas schief gelaufen ist und ich hätte viel eher dran kommen sollen. Manchmal lohnt es sich also wirklich, bescheid zu geben oder sich zu beschweren. Auch wenn ich sagen muss, dass ich nicht wütend oder ausfallend war, sondern nur sachlich gefragt habe, wie lange es wohl noch dauern wird, da ich schon so lange warte.
Ich finde, dass Patienten das Recht haben, auch mal etwas zu sagen, wenn ihnen die Warterei zu lange dauert, aber ein gewisses Verständnis für Verzögerungen muss schon da sein.
Eine Arzthelferin teilte mir auch schon mal mit, dass sie morgens sechs Termine um 8 Uhr vergibt, was ich schon recht heftig finde. Deswegen ist es kein Wunder, wenn sich alles etwas nach hinten verschiebt und es sollte klar sein, dass nicht alle gleichzeitig um 8 Uhr dran genommen werden können.
Ich kenne es auch, dass man in manchen Praxen trotz Termin noch recht lange warten muss und natürlich ist das dann ärgerlich. Aber ich muss auch sagen, dass ich mich dann nicht beschwere, weil ich nicht denke, dass das etwas bringt. Es ist mir klar, dass Notfälle vorgezogen werden und wenn es mehrere gibt, dann verlängert das meine Wartezeit.
Aber wenn es wirklich so ist wie Diamante es beschrieben hat, dass die Termine in so kurzen Abständen und doppelt und dreifach vergeben werden, dann muss ich schon sagen, dass das bei mir auch dazu führen würde, dass ich diese Praxis nicht erneut aufsuche, sondern nach einer Alternative schaue. Aber eine Beschwerde würde ich auch dann nicht loswerden, höchstens nach meiner Behandlung oder Untersuchung, wenn ich die Praxis verlasse.
Also mir ist es auch schon aufgefallen, dass es oft drauf ankommt, wie man versichert ist oder was man genau braucht. Beispielsweise werden meistens diejenigen, die nur ein Rezept brauchen, gleich dran genommen, was aber natürlich auch verständlich ist. Ebenfalls kommen die zuerst dran, die privat versichert sind, egal ob sie zuerst gekommen sind oder einen Termin hatten. Nur wenige Ärzte gehen da wirklich nach der Reihenfolge.
Mir ist auch schon aufgefallen, dass manche wirklich lange warten mussten. Ich finde, dass man auch etwas abwägen müsste, wenn jetzt jemand wirklich todkrank ist, dass man den wirklich zuerst dran nimmt, bevor man einen dran nimmt, der vielleicht nur einen Schnupfen hat.
Aber dadurch dass man ja zuerst in die Praxis hinein gehen muss, um eine Diagnose zu erhalten, wird es auch für die Arztassistentin nicht immer nachvollziehbar sein. Außerdem würden dann wieder welche das Verfahren unfair finden würden, oder sich nicht ernst genommen vorkommen. So quasi, warum kommt jetzt der zuerst dran obwohl er nicht so krank ist wie ich.
Es ist auch immer Ansichtssache, wem es nun schlechter geht. Ich finde aber, dass vor allem Kinder zuerst dran kommen sollten. Sich dann lautstark darüber zu beschweren, dass man so lange warten muss, hilft aber denke ich auch nichts. Man kann ja auch nachfragen, wie lange es noch geht und inzwischen andere Dinge erledigen und dann wieder kommen. So lange man angemeldet ist, ist das sicher auch kein Problem.
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