Sollten Frauen offiziell Smoking tragen dürfen?

Ich habe heute eine Meldung von einem Abschlussball einer amerikanischen Schule gelesen und bei diesem Abschlussball hat eine Schülerin einen Smoking tragen wollen und erschien in diesem Outfit auch zur Veranstaltung. Es wird gesagt, dass die Schülerin noch nie etwas mit "femininer" Kleidung wie Röcke oder Kleidern anfangen konnte und sich in einem anderen Outfit als dem Smoking auch nicht wohl gefühlt hätte.

Da ihr Outfit aber nicht dem offiziell vorgeschriebenen Dresscode entsprochen hat, wurde sie aufgefordert, die Veranstaltung wieder zu verlassen. Klick.

Sollten Frauen eurer Meinung nach offiziell Smoking zu edleren Gelegenheiten tragen dürfen, wenn sie das möchten? Oder könnt ihr die Reaktion der Schule verstehen? Wäre so ein Szenario auch an einer deutschen Schule möglich, beispielsweise beim Abiball oder einer anderen Entlassungsfeier? Wie würde man hier in Deutschland darauf reagieren?

Wie scheiße ist das denn? Entschuldigt meine Wortwahl, aber das Verhalten der Schule ist ja sowas von mittelalterlich, sexistisch, bevormundend, einengend und einfach scheiße. Warum gibt es überhaupt eine Kleiderordnung für den Abschlussball, die nicht von den Schülern selbst demokratisch beschlossen wurde? Und wenn sie HipHop als Thema wählen und alle in Baggys kommen wollen. Es ist doch ihr Abschlussball.

Also ich finde es unglaublich, wie sehr sich da die Schule in die persönliche Entfaltung einmischt. Entweder man trägt ein Kleid oder man kann am wichtigsten Tag im Schulleben nicht teilnehmen. Viele Mädchen fühlen sich in Kleidern nicht wohl. Entweder weil sie maskuliner sind oder sich zu dick fühlen. Manche haben vielleicht auch nicht das Geld.

Ich könnte mich jetzt echt aufregen. Ich empfinde es echt als Schweinerei. Und ich hoffe inständig, dass das in Deutschland so nicht vorkommt. Zumindest seit den 1950ern nicht mehr.

Wie fürchterlich bigott. Ich kann nicht glauben, dass so etwas auch hierzulande möglich sein könnte. Vermutlich würden einige Leute etwas verdutzt oder sparsam gucken, aber das wäre es sicher auch schon gewesen. Eine Kleiderordnung für den eigenen Abschlussball, bei dem für die Mädchen ein Kleid vorgeschrieben ist, finde ich ja auch unglaublich. So etwas kann es innerhalb der westlichen Welt wohl nur in den Staaten geben.

Besonders widerlich finde ich die Aussage der Schulleitung, man liebe alle Schüler, aber wolle, dass sie die Regeln befolgen. Klassisches double bind. Wir lieben dich, wie du bist, aber bitte sei so, wie wir es wollen. Es macht mich mal wieder unglaublich sauer, wie ein Volk, was sich die Freiheit des Einzelnen und das Streben nach Glück auf die Fahne bzw. in die Verfassung geschrieben hat, vereinzelt für Auswüchse haben kann.

Es wäre interessant gewesen, was passiert wäre, wenn die junge Dame es drauf angelegt hätte, dass die Polizei kommen sollte. Aber was soll es, erst heute las ich von einem dicken Mädchen in USA, was auf ihrem Abschlussball ein zu tief dekolletiertes Kleid getragen haben soll, sodass sie mit der Jacke des Rektors verhüllt wurde.

Ich finde das jetzt nicht so sonderlich aufregend. Einen Abiball in Deutschland kann man nicht mit der Prom vergleichen. Das Ereignis hat einen viel höheren Stellenwert und ist durch und durch formell. Für formelle Anlässe gibt es nun einmal Kleiderordnungen, das betrifft auch die Männer. Es hat einfach eine ganz andere Tradition als bei uns.

Ein Smoking für Frauen ist nicht erlaubt, aber wie würde ein femininer Hosenanzug durchgehen? Mir tut es für die androgyne Frau leid, dass sie nicht an der Prom teilnehmen durfte, obwohl sie laut Beschreibung der Mutter in ihrem Smoking sehr gut aussah. Ich finde es schade, dass es keine Alternative für Frauen in so einem Fall gibt, die sich in einem Kleid nicht wohlfühlen.

Eine Prom in den vereinigten Staaten ist extrem wichtig. Vielleicht kann man die Hochzeit verkacken, aber nicht die Prom, wenn ich es so ausdrücken darf. Ich kann mir vorstellen, dass das für die androgyne Amerikanerin nicht besonders einfach ist. Ich halte aber auch nichts davon, wenn man sich als androgyne Person in ein Kleid zwängen muss, obwohl man das nicht mag.