Spendenbereitschaft für kranke Tiere größer als für Kinder?

vom 05.06.2017, 07:18 Uhr

Bei Facebook hat jemand einen Beitrag geteilt, in dem ein Spendenmarathon verkündet wird. Dort geht es darum, Spenden zu sammeln für ein kleines Mädchen, das mit einem offenen Rücken zur Welt gekommen, aktuell in einer Pflegefamilie ist und wo eben Geld benötigt wird für die Behandlung und Therapie. Der Beitrag ist bisher kaum beachtet worden.

Ein User hat dann als Kommentar drunter geschrieben, dass das doch traurig und leider total normal wäre. Wenn es eine kranke Katze gewesen wäre, wäre die Resonanz viel größer gewesen als bei einem menschlichen Kind. Da ich bisher noch nicht so wirklich drauf geachtet habe, kann ich dazu nicht wirklich was sagen. Wie seht ihr das und wie sind eure Beobachtungen dazu? Sind die Menschen bei kranken Tieren viel eher bereit, viel Geld zu spenden und die Beiträge zu teilen, damit das möglichst viele Menschen mitbekommen? Oder ist das eher Zufall? Kann man das überhaupt pauschal sagen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Da ich bei Facebook nicht aktiv bin, kann ich zu solchen Themen, die eben gelesen und geteilt werden, nichts sagen. Aber ich würde allgemein schon sagen, dass es unterschiedlich ist. Manche Menschen sind so, dass sie eher Menschen helfen, weil sie nicht wirklich tierfreundlich sind oder weil sie einfach finden, dass es wichtiger ist, den Menschen zu helfen.

Aber ein Bekannter von mir sah es genau umgekehrt und er sagte, dass er nur für Tiere spendet, weil diese nicht selber für sich sorgen können, die Menschen aber schon. Ich finde, dass sowohl Spendenaufrufe für Menschen, als auch für Tiere, ihre Berechtigung haben und dass man dann individuell schauen sollte, was wichtig ist und wo man vielleicht selber auch spendet.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Wenn es sich um einen Fall aus Deutschland handelt kann man halt eigentlich davon ausgehen, dass die Eltern eine Krankenversicherung haben, die die Behandlung und Therapie zum großen Teil übernimmt. Und es gibt für Menschen ja auch die Möglichkeit zusätzliche Hilfen zu beantragen und ab einer bestimmten Belastung wird man auch noch von sämtlichen Zuzahlungen befreit.

Krankenversicherungen für Katzen sind hingegen nicht die Regel, es gibt sogar Haustiere, für die überhaupt keine Krankenversicherungen angeboten werden oder für die eine Versicherung sehr teuer wäre. Ich habe eine Versicherung für meine Katzen, aber würde nicht davon ausgehen, dass andere Leute auch eine haben. Ich habe es auch schon mal beim Tierarzt erlebt, dass jemand ein verletztes Tier gefunden hat. Der hat am Ende wahrscheinlich eine hohe Rechnung bekommen und hatte gar keine Chance sich gegen dieses Risiko abzusichern.

Ich würde jedenfalls nicht für Menschen spenden wenn ich nicht wüsste für was da konkret gesammelt wird. "Behandlung und Therapie" kann alles mögliche bedeuten. Ich habe nämlich schon öfters gehört, dass Geld dann für pseudowissenschaftlichen Quatsch ausgegeben wird, den ich niemals unterstützen würde. Ganz brutal sind ja diese beliebten "Delphintherapien" - kein wissenschaftlich belegbarer Nutzen für Patienten aber extreme Qualen für die Tiere in Gefangenschaft. Aber immerhin konnte die ganze Familie mit den Spendengeldern Urlaub in Florida machen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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