Eigenes Haustier vermenschlichen, es aber nicht sehen wollen

vom 22.05.2017, 19:55 Uhr

Eine Bekannte von mir hat einen Hund, wobei sie das Tier meiner Meinung nach total vermenschlicht. Ich habe oft das Gefühl, dass das Tier für sie mehr wie eine Art Kind-Ersatz sieht, da sie selbst auch gar keine Kinder bekommen kann wegen einer Erkrankung. Wie sie schon mit dem Tier spricht, finde ich nicht normal, dann erzieht sie den Hund auch nicht wirklich, sondern ist inkosequent bei der Erziehung und lässt viel zu viel durchgehen. Wenn das Tier aber dann ungehorsam ist, wird das eher entschuldigt statt mit Konsequenz durchgegriffen.

Gleichzeitig findet sie die Vermenschlichung von Haustieren total daneben und moralisch verwerflich. Ich habe sie auch schon darauf angesprochen, dass sie ihr Haustier doch genauso vermenschlicht, aber das streitet sie dann ab und möchte das gar nicht sehen. Dabei ist diese Vermenschlichung in diesem Fall total offensichtlich meiner Meinung nach und normal finde ich das nicht. Kennt ihr auch so Menschen, die ihr eigenes Haustier so derartig vermenschlichen, dass es schon offensichtlich ist, das aber von den Haustierbesitzern geleugnet wird? Wie geht ihr mit diesen Menschen um? Weist ihr sie auf das schizophrene Verhalten hin oder denkt ihr euch bloß euren Teil und schweigt dazu?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Nicht jeder kann reflektiert mit den eigenen Problemen umgehen. Man kann also durchaus etwas bei anderen Menschen blöd finden die selbe Eigenschaft aber bei sich nicht erkennen. Erlebt habe ich das zu dem von dir beschriebenen Thema nicht, aber durchaus schon bei anderen Themen. Einsicht kommt dann bei den betreffenden Personen meist nicht, denn man weiß es gut zu ignorieren und andere Menschen verhalten sich ja grundsätzlich falsch, man selber aber perfekt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich denke, dass das gleiche Problem auch Mütter und Väter mit ihren Kindern haben. Ihnen fällt gar nicht auf, wie inkonsequent sie sind, weil sie es einfach nur lieb und gut meinen.

Genau so denke ich, geht es liebevollen Tierbesitzern eben auch. So lange das Tier bei den anderen Menschen keinen Schaden anrichtet oder es nicht direkt als störend empfunden wird, finde ich so eine Inkonsequenz auch nicht weiter schlimm, so muss ich sagen.

Äußert sich die Inkonsequenz dann aber darin, dass das Tier aggressiv gegenüber anderen wird, oder gar beißt oder kratzt oder sonst verletzend wird, dann muss ich schon sagen, dass ich dann dieser Frau auch einen Riegel vorschieben würde.

Das sind dann Dinge, die man nicht mehr akzeptieren muss und auch nicht kann, denn so sind andere Menschenleben gefährdet. Aber so lange das alles noch im Rahmen bleibt, würde ich mir hier einfach meinen Teil denken und die Hundebesitzerin den Hund so erziehen lassen, wie sie es für richtig empfindet.

Oder du empfiehlst ihr eine Hundeschule zu besuchen. So kann sie nämlich nachvollziehen was es für einen Sinn hat sein Tier zu erziehen und wie man das am besten macht.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Wieso sollte es mich stören was sie mit ihren Tieren in den eigenen vier Wänden machen? Etwas anderes ist es, wenn ich davon belästigt werde in der Form, dass der Fiffi gerade mein Sofa zerfetzt und es dann noch entschuldigt wird mit "er ist halt ungehorsam" und in Schutz genommen wird. Wäre bei anderen Kindern aber auch nicht anders und da würde ich auch die Eltern darauf hinweisen und meine eigene Konsequenz ziehen und die Bande vor die Tür setzen.

Aber wie kommst du darauf, dass sie mit Kindern auch so umgehen würde wie mit dem Hund und ihnen alles durchgehen lässt? Kann man so gar nicht sagen und auch nicht miteinander vergleichen. Ein Kind hat seinen eigenen Kopf und ist auch ein eigenes menschliches Wesen, welches ein Recht auf seine eigene Meinung hat. Ein Hund dagegen nicht, er hat sich so oder so dem Willen seines Besitzers anzupassen und wie dieser ist, kann man doch nicht vorher sagen. Der eine mag es legere, der andere straff und streng. Wie bei Kindern auch, aber da spielt eben noch der eigene Wille der akzeptiert werden muss auch eine Rolle, ganz im Gegensatz zu einem Hund.

Ich vermenschliche meine Hunde absolut nicht aber auch diese Unterstellung kommt immer mal wieder. Schon alleine wenn sie eine Belohnung bekommen mit etwas besonderem beim Essen, sie etwas gekochtes bekommen usw. wurde direkt unterstellt, dass diese vermenschlicht werden. Was dahinter steckt wurde nie hinterfragt sondern direkt mit dem Finger drauf gezeigt und es hatte durchaus eine andere Intention mit dem gekochten Essen, als sie als "Mensch" zu sehen.

Auch ist mein Sohn nicht geplant gewesen und mir wurde auch gesagt, dass ich keine Kinder bekommen kann. Wird er deswegen verhätschelt und in Watte gepackt und darf sich alles raus nehmen? Mit Sicherheit nicht und hier waltet die Erziehung. Auf manche wirkt das übertrieben streng, andere sehen das zu locker und da scheiden sich ebenfalls die Geister entsprechend der eigenen Vorstellung.

Somit kann man es sicherlich nicht pauschalisieren wann jemand vermenschlicht und zu weich ist, oder zu hart ist mit seiner Erziehung. Aber wenn gar keine stattfindet, dann kann man das sehr wohl bei Mensch und Tier erkennen und darauf auch ansprechen. Denn ganz ohne Regeln geht es nirgendwo, außer in den eigenen vier Wänden wenn man es so haben möchte.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Naja, das ist bei ihr anders. Sie bezeichnet sich selbst als "Mama" des Hundes, sagt aber selbst, dass das nur ein Scherz ist. Auch bezeichnet sie den Hund als "mein Baby" und redet immer so bekloppt in der Babysprache mit ihm, als wäre er nicht ganz auf der Höhe geistig.

Auch habe ich schon gesehen, wie sie mit den Kindern ihres Bruders umgeht und da habe ich keine Unterschiede feststellen können. Das einzig konsequente an ihr ist ihre ewige Inkonsequenz. Das bezieht sich sowohl beim Babysitten als auch in der Hundeerziehung. Bei ihr ist es so, dass der Hund sich nicht ihrem Willen anpasst, sondern sie passt sich ihm an, als wäre der Hund der Rudelführer. Normal finde ich das nicht.

Wenn der Hund ihr Marmeladenbrötchen wegfrisst, dann sagt die da nichts zu. Da folgt keine Konsequenz, nichts. Sie kann nicht mal den Raum verlassen ohne dass er sich auf den Esstisch stürzt, auf ihren Teller oder sonstiges. Der Hund tanzt ihr total auf der Nase herum und macht was er will. Sie erzieht ihn überhaupt nicht, das sieht man auch, wenn man das arme Tier dann beobachten darf. Das Tier kennt überhaupt keine Grenzen, gar keine.

Das finde ich gerade bei Hunden schon bedenklich und wenn ich so beobachte wie sie sich als Babysitter anstellt, da kennt sie auch keine Grenzen und Regeln. Sie ist sogar inkonsequent bei den Regeln, die die Eltern der Kinder aufgestellt haben. Ich sag ja, Konsequenz ist so gar nicht ihre Stärke.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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