Spender mit Desinfektionsmittel zu Hause stehen haben?
Ich kenne sehr viele Personen, darunter vor allem Frauen, die regelmäßig eine kleine Flasche Desinfektionsmittel in ihrer Handtasche dabei haben. Ich selbst besitze auch ein Desinfektionsmittel, wobei ich das meist nur nutze, wenn ich den ganzen Tag unterwegs bin und da auch nicht immer die Gelegenheit habe, mir die Hände zu waschen, wenn ich es möchte.
Eine Freundin von mir hat jedoch auch ein Desinfektionsmittel in einem Spender zu Hause im Flur stehen. Sie desinfiziert sich dann auch immer zwischendurch die Hände und auch nach dem Händewaschen werden die Hände noch einmal desinfiziert. Der Spender steht dabei im Flur, damit Gäste sich ebenfalls jederzeit die Hände desinfizieren können.
Habt ihr auch einen Spender mit Desinfektionsmittel zu Hause oder fändet ihr es übertrieben, euch ständig die Hände zu desinfizieren, wenn ihr ohnehin zu Hause seid?
Desinfektionsmittel hat in einer Wohnung rein gar nichts zu suchen, es sei denn im Haus hat irgendwer eine höchst ansteckende Krankheit oder man hat einen Hund mit Dünnpfiff. Die meisten Menschen haben keinen Plan, dass so ein Desinfektionsmittel nicht nur die bösen, sondern auch viele gute Bakterien abtötet, die wichtig für das Immunsystem sind. Dementsprechend oft sind sterilitäts-fetischistische Menschen auch krank, weil sie nun mal ständig damit beschäftigt sind, unbewusst ihr eigenes Abwehrsystem wegzuwaschen.
Also ich finde das übertrieben, sofern man zu Hause eine Grundhygiene hat oder nicht jemand wirklich krank ist, dann ist es natürlich von Vorteil bei Grippe oder Durchfall etc. Im Fernsehen kam mal, dass mittlerweile Antibiotika wegen übertriebenem desinfizieren nicht mehr wirken. Ein wenig Bakterien schadet nun niemandem und sofern man normale Ordnung hat,sind diese auch ungefährlich.
Unterwegs habe ich natürlich auch so ein Gel, um die Toiletten zu desinfizieren.
Wegen solchen Idioten gibt es immer mehr resistente Keime. Hast du dir schon mal überlegt warum Sagrotan selbst laut Werbung nicht 100% aller Keime vernichtet? Weil ein Teil eine kleine Abweichung hat, die dafür sorgt, dass er die Chemie überlebt und diese kleine Abweichung wird dann fleißig weiter vererbt an die nächste Generation.
Wenn sich diese Idioten nur selber schaden würden und ihr eigenes Immunsystem mit ihrem Desinfektionswahn kaputt machen würden, wäre das ja kein Problem, das wäre dann einfach natürliche Auslese. Aber leider bleiben die resistenten Keime nicht bei deiner desinfektionswütigen Freundin. Die nimmst du und jeder andere, der sie besucht, brav mit nach Hause und verbreitet sie von da aus weiter.
Ich finde ein Desinfektionsmittel ebenfalls nur sinnvoll, wenn eine ansteckende Magen- Darm- Grippe oder eben Salmonellen oder ähnliches im Haus grassiert. Erst gestern erzählte mir eine Kollegin, dass ihre Freundin immer eine Flasche mit Desinfektionsmittel in der Tasche haben würde, auch beim Ausgehen.
Naja, wenn ich mir manche Toiletten da so ansehe, kann ich es ihr auch nicht verübeln, allerdings finde ich es schon auch manchmal etwas übertrieben, dass man sich da immer mit Desinfektionsmittel einsprüht. Allerdings ist das ja jedem seine Sache.
Ich finde aber auch, dass man wahrscheinlich öfter krank wird, je mehr man desinfiziert und ich möchte auch hiermit davon berichten, dass ich immer mehr Menschen kenne, die auf das Desinfektionsmittel allergisch reagieren, also davon Ausschlag bekommen. Und ich arbeitete auch ein Jahr lang in einem Job in dem regelmäßiges Desinfizieren angesagt war und ich litt ebenfalls unter der allergischen Reaktion.
Deshalb denke ich schon, dass man sich nicht immer etwas Gutes tut. Der Einsatz von Desinfektionsmittel muss für mich schon begründet sein und sollte nicht einfach eine Gewohnheit darstellen, so finde ich. Immer öfter hört man auch, dass es gar nicht so gesund ist, diese ganze Desinfiziererei. Auch Kindern macht es gesund, wenn sie Dreck fressen, sprichwörtlich. Dort beginnt es schon.
Menschen, bei denen immer alles sauber und rein ist und alles desinfiziert, werden auch nachgewiesenermaßen häufiger krank. Ich selber kenne ebenfalls eine Mutter, die Ärztin im Krankenhaus ist. Auch sie hat den Tick mit dem Desinfektionsmittel auch zu Hause übernommen und ihr Junge ist die Hälfte des Jahres immer wieder krank.
Ich habe zu Hause kein Desinfektionsmittel und nutze es nur an meinem Arbeitsplatz. Zu Hause finde ich ein Desinfektionsmittel auch unnötig, wenn nicht gerade bei einigen Familienmitgliedern ein Magen-Darm-Virus ausgebrochen ist und andere Familienmitglieder eine Ansteckung verhindern wollen. Aber normalerweise braucht man zu Hause kein Desinfektionsmittel, weil es nicht gut ist, sich immer wieder die Hände zu desinfizieren.
Desinfektionsmittel gehört auf die Arbeit oder ins Krankenhaus, aber nicht in die eigenen vier Wände, wie ich finde. Ich finde es völlig normal, dass man hin und wieder ein kleines Fläschchen mit Desinfektionsmittel mit sich mit trägt, damit man sich unterwegs die Hände reinigen kann. Aber wieso reicht normale Seife in der Wohnung nicht aus? Verstehe ich nicht.
Genau auf diese Art züchtet man doch nur multiresistente Keime, und wer will die schon? So werden die schwächlichen und leicht totzukriegenden Bakterien und sonstigen Viecher abgetötet, aber die zähen und teilweise sogar gefährlichen sind trotzdem auf dem Vormarsch. Ich selber empfinde die ständige Angst davor, irgend etwas Dreckiges, oder Ekliges oder "Verkeimtes" anzufassen bei vielen Leuten schon als geradezu neurotisch. Wozu haben wir denn unser Immunsystem?
Von daher bin ich sogar eher der Meinung, dass sich die Leute selbst schaden, die auch privat desinfizieren, als würden sie auf einer Intensivstation leben. Ihr Immunsystem bekommt nicht genug zu tun und fällt dann natürlich erst einmal vom Hocker, falls sich doch einmal ein Keim durchschleicht. Und die Keime, die die Barriere aus Angst, Pedanterie und chemischer Kriegsführung überwinden, sind dann noch dazu die ganz harten, die selbst an sich fitten Leuten durchaus zu schaffen machen können.
Deswegen bin ich der Meinung, dass man daheim nur Hygienevorschriften wie im Krankenhaus betreiben sollte, wenn man ein geschwächtes Immunsystem hat oder jemand sehr Gebrechlichen und Empfindlichen im Haushalt. Alle anderen halte ich insgeheim für zimperlich bis hysterisch, wenn ich in ihren vier Wänden nicht nur Seife, sondern sogar Desinfektionsmittel vorfinde.
Ich habe so etwas Zuhause stehen aber nicht nur um damit die Hände zu desinfizieren. Es ist ein wunderbarer Reiniger für so ziemlich alles was auf meinen Bauteilen sich befindet an Staub und Dreck, wie auch das Fußdeo der Bundeswehr. Es wird hier eher als Putzmittel für mein Hobby eingesetzt als dem eigentlichen Sinne.
Soweit ist es dennoch praktisch es im Hause zu haben. Gerade wenn Magen Darm herum geht und man nicht die Keime noch weiter verteilen möchte im ganzen Haus, dann kann man es mit dem richtigen schon eindämmen. Leider meinen immer viele, dass das Sterilium alles regelt egal was es ist. Das ist aber ein Irrtum und damit kommst du bei einem Noro oder Rota nicht weit, wenn du nicht das Virugard hast. Mit dem Virugard alleine kommst du aber auch nicht weiter, denn es bringt nichts bei anderen Dingen die man an den Flossen hat.
Nein, ich habe keinen Spender mit Desinfektionsmittel zu Hause stehen und finde das absolut übertrieben. Bei uns ist es eher mein Freund, der sich ständig die Hände wäscht und desinfiziert, der würde sich sicherlich über so einen Spender freuen, am besten in jedem Raum. Ich habe Desinfektionsgel in der Tasche, das benutze ich hin und wieder. Ansonsten noch ein Desinfektionsspray an der Toilette, womit ich ab und an die Toilette desinfiziere. Oder für Gäste, falls sie das Bedürfnis haben.
Ich finde den Desinfektionswahn im Privatleben falsch. In Krankenhäusern mag das Sinn ergeben, doch zu Hause reicht es absolut, wenn man sich nach dem rein kommen, Toilettengang oder schmutzig machen gründlich die Hände wäscht und die Wohnung einfach normal sauber hält. Wir zerstören damit ja nicht nur Bakterien oder Viren, die uns schaden, sondern auch solche, die uns nützen. Und wir verweichlichen, ist meine Erfahrung.
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