Wohnung mit 'Nebenkostenflatrate' - ist das erlaubt?
Neulich haben wir uns eine Wohnung angesehen. Die Kaltmiete erschien uns ziemlich günstig. Doch als wir hörten, dass die Nebenkosten 200 Euro sein sollten für eine 70 Quadratmeter große Wohnung haben wir schon gestutzt. Wir zahlen jetzt für eine größere Wohnung 150 Euro und bekommen meist noch am Ende des Jahres 150 Euro zurück. Und das ist schon nicht gerade wenig. Strom muss man ja selbst anmelden und extra bezahlen. In den Nebenkosten sind Heizkosten enthalten.
Nun war bei der Wohnung, die wir angesehen haben auch in den Nebenkosten alles enthalten. Heißes Wasser wurde mit Strom geheizt und heizen kann man dann so viel man will. In der Wohnung gibt es keinen extra Wasserzähler und auch kein Heizkostenzähler. Nur ein Stromzähler. Der Makler präsentierte die Wohnung mit einer "Nebenkostenflatrate". Man kann also verbrauchen so viel man will. Und deswegen sind die Nebenkosten auch etwas höher. Eine Abrechnung einmal im Jahr gibt es nicht,
Ist es eigentlich erlaubt, dass man eine Art "Nebenkostenflatrate" bei einer Mietwohnung hat? Sollte man solche Wohnungen eher meiden? Kennt ihr solche Wohnungen?
Wenn ich meine Nebenkosten sehe, komme ich wesentlich höher. Ich zahle alleine schon monatlich 150 Euro an Wassergeld (40), Heizung (40), Rest diverses. Zusätzlich zahle ich monatlich 105 Euro für Strom an die E-Mark, Dazu kommen dann noch die Abgaben, die ich unten erwähnt habe, allerdings für 94 m². Wenn ich Glück habe, bekomme ich etwas zurück.
Wenn also nun ein Pauschalbetrag von 200 Euro gerechnet wird, ist das normal. Denn es geht nicht nur um Wasser, Heizung, Strom einschließlich Hausstrom, dazu kommen diverse Abgaben für Abwasser, Straßenreinigung, Grundsteuer und Müllabfuhr und Versicherungen. Ich glaube, das darf umgelegt werden.
So ganz weiß ich nicht, ob dein Strom auch in den 200 Euro enthalten ist. Dann wäre es direkt billig.
Diese Praxis ist gerade in Studentenwohnheimen Standard. Bei Dutzenden Bewohnern parallel kann man oft nicht wirklich nachvollziehen, wer wie viel verbraucht hat, es gibt auch keine Zähler in dem Sinne. Deswegen wird die Miete mit Nebenkosten pauschal abgerechnet und wenn man heimlich Bekannte bei sich wohnen lässt und dadurch der Verbrauch an Nebenkosten steigt, wird die Miete nach einiger Zeit erhöht, wenn sich das nicht ausgleicht.
Ich wohne aktuell auch in einem kleinen Apartment, das privat vermietet wird. Der Vermieter verlangt die Kosten für die Nebenkosten auch pauschal und es gab bisher nie Probleme. Der Vermieter macht das schon seit über 25 Jahren so, nicht nur bei mir sondern auch bei den anderen Parteien im Haus. Wenn das wirklich verboten wäre, glaube ich nicht, dass er das machen würde.
Bei dieser Art der Mietform handelt es sich um einen Inklusivmietvertrag, in dem sämtliche Nebenkosten mit der Mietzahlung abgegolten sind. Wie der Anbieter dies nennt ist dabei nicht relevant, also dürfen solche Angebote durch den Vermieter angeboten werden. Ich persönlich finde diese Angebote nicht schlecht denn dann kann man wirklich verbrauchen ohne darüber nachdenken zu müssen.
Diese Art der Nebenkostenabrechnung findet in Deutschland nur noch sehr selten Anwendung, weil es sich aus wirtschaftlicher Sicht in den meisten Fällen nicht rentiert.
Cid hat geschrieben:So ganz weiß ich nicht, ob dein Strom auch in den 200 Euro enthalten ist. Dann wäre es direkt billig.
Nein, Strom ist nicht mit drin. Da kommt noch der monatliche Abschlag, den man selber anmelden muss dazu. Das sind zur Zeit bei uns ca. 130 Euro. Die Nebenkosten in Höhe von 200 Euro sind also die ganzen Betriebskosten und Heizkosten. Da es eine separate Wohnung war, wo kein anderer Mieter im Flur oder Keller Gemeinschaftsstrom mit braucht weil die Wohnung ganz abgesondert ist, ist da auch kein Gemeinschaftsstrom mit drin, den man dort verbraucht. Und dafür finde ich 200 Euro doch recht teuer.
So ganz ohne Strom ist das natürlich sehr hoch begriffen. Da könntest du ja heizen, so viel du willst. Normal ist ja, dass man versucht zu sparen, so machen wir es jedenfalls. Für den Vermieter bedeutet eine pauschale Abrechnung wesentlich weniger Arbeit. Aber für den Mieter ist das natürlich viel Geld für Nebenkosten, wenn nicht einmal Strom für Waschküche, Keller usw. mit enthalten ist.
Mir wird schon immer vorgehalten, dass wir zu viel Strom verbrauchen. Aber du zahlst mit den 150 Euro monatlich ja noch mehr. Wenn ich meine Cousine höre, die monatlich 30 Euro bezahlen für zwei Personen, dann frage ich mich, wie das geht.
Auch ich habe in einer Wohnung gewohnt, in der ich akzeptieren musste, dass es einen Pauschalbetrag für die Nebenkosten gibt. Ich hatte allerdings damit kein Problem, da es mir im voraus mitgeteilt wurde. Der Preis war in dem Fall aber fair und auch der Strom war mit inbegriffen.
Im Nachhinein empfand ich dies als sehr angenehm, da die Kosten somit sicher kalkulierbar waren und man mit der Heizkostenabrechnung im Härtefall keinen Schock bekommen konnte. Wenn man aber sehr wenig verbraucht mögen einem die Kosten durchaus unfair vorkommen. Hier entsteht vielleicht sogar der Verdacht, der Vermieter möge sich an der Nebenkostenpauschale bereichern. In jedem Fall spart es ihm eine Menge Aufwand.
Was sollte daran nicht erlaubt sein? Es gibt auch Altbauten in denen es nicht einzelne Zähler gibt und dann wird das gerne noch pauschal abgeschlagen. Mein Ex Partner hat mitten in Freiburg in Bahnhofsnähe solch eine Wohnung gehabt bzw. ein Zimmer und dafür pauschal 160 Euro mit Strom jeden Monat gezahlt. Es gab einen einzigen Zähler für das komplette Grundstück, welches 4 Wohnungen, 3 vermietete Zimmer und zwei Lagerhallen sowie eine Gewerbeeinheit mit abgedeckt hat. Da wurde es einfach nur umgerechnet auf die Quadratmeter und das wurde bezahlt.
Für den Vermieter war das ein ordentliches negatives Geschäft, denn mein Ex Partner hat alleine die 160 Euro jeden Monat an Strom verbraten bzw. sogar noch deutlich mehr wenn er es hätte zahlen müssen. Wasser noch gar nicht inbegriffen und Heizung auch nicht, da er direkt am Vorlauf hing konnte man auf dem Heizkörper auch kochen wenn man es wollte und hat binnen 20 Minuten seine Wohnung auf 40 Grad heizen können. Einfach Altbau, ich fand es herrlich und so billig wohnst du in ganz Freiburg nirgends. Da waren alle neidisch, denn hier fängt ein Zimmer ab 500 Euro kalt an ohne Nebenkosten wenn du das aktuell mietest. Leider wurde das Haus abgerissen und ein Neubau drauf gestellt und jetzt zahlst du dort für eine 1 Zimmer Wohnung 750 Euro kalt zzgl. 150 Euro Nebenkosten im voraus (ohne Strom) für 25 Quadratmeter.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-242359.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung 1036mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Rubbelfeld · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung
- Palmen für die Wohnung 2995mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Dreddi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen für die Wohnung
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun? 1848mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: helgak62 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun?
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel? 1341mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wawa666 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel?