Geschwister, die immer alles oder gar nichts machen
Gerade neulich habe ich mich mit zwei Bekannten über ihre Geschwister unterhalten. Sie haben gerade beide sturmfrei und es kam heraus, dass es immer sie zwei sind, die den Haushalt schmeißen, wenn die Eltern nicht da sind. Die anderen fühlen sich nicht zuständig.
Dabei ist es nicht vom Geschlecht abhängig, die eine hat einen Bruder, der nie etwas macht und die andere eine Schwester, die sich für nichts zuständig fühlt, obwohl die Aufgaben immer klar verteilt werden. Ich kenne beide Bekannte und war auch schon zu Hause.
Ich kann sehr viel davon bestätigen, was die beiden sagen und frage mich immer, warum eigentlich die Eltern nicht dazu sehen, dass die Geschwister untereinander sich die Arbeit aufteilen? Warum es keine Konsequenzen gibt, wenn ständig ein Geschwisterteil nichts macht und sich aus der Affäre zieht?
Ich fand das schon damals so schrecklich bei meiner Tante. Der eine Junge half immer freiwillig der Mutter, der andere verlangte von vorne herein Geld, wenn er etwas im Haushalt tun sollte und bekam das dann auch noch. Meiner Meinung nach muss man den Kindern und Jugendlichen doch als Elternteile beibringen, dass man im Leben nichts geschenkt bekommt und immer etwas tun muss.
Ich habe fünf Geschwister und wir sind alle sehr unterschiedlich. Da gab es alle Variationen an Mithilfe und Drückebergertum. Mein kleiner Bruder beispielsweise ist als Kind mit Krämpfen auf dem Boden zusammengebrochen, wenn er etwas tun sollte. Sobald einer von uns anderen geschickt wurde, ging es ihm wieder gut.
Leider ist meine Mutter wohl allzu oft darauf eingegangen. Es ist einfach nervig, wenn du mit deinem Kind eine halbe Stunde diskutieren musst, nur weil es eine Kleinigkeit erledigen soll. Da ist es viel einfacher, wenn du eins von den anderen fünf schickst, das sich nicht so anstellt. Aber mein kleiner Bruder ist so geblieben. Heutzutage bekommt er keine Bauchkrämpfe mehr, sondern ist dann einfach plötzlich weg, wenn der Tisch gedeckt werden muss oder ähnliches.
Wir anderen haben uns auch daran gewöhnt. Ich habe auch keine Lust, mich jedes Mal mit ihm zu streiten, wenn wir eigentlich einen netten Familienabend haben wollen. Wir bezeichnen ihn gerne mal als Egoisten, aber den Tisch decken dann wir anderen.
Kinder sind nun mal unterschiedlich. Durch das Verhalten der Eltern kann das kontrolliert oder etwas in geregelten Bahnen gehalten werden, aber ich denke, das verlangt nach sehr viel Disziplin. Wenn die anderen Geschwister dann schon immer bereitstehen, weil es ihnen nichts ausmacht, etwas zu erledigen oder weil sie die Anerkennung mögen, passiert das wohl oft automatisch, dass alle gemeinsam diesen einfachen Weg gehen.
Letztlich kommt aber doch wahrscheinlich das Kind, das sich nicht jedes Mal sträubt oder gleich Geld verlangt, im Leben weiter oder führt ein glücklicheres Leben. Es wird auf jeden Fall später mal eine harmonischere Partnerschaft haben.
Nachdem meine Mutter den Haushalt nicht geschmissen hat in meinem Elternhaus, habe ich das ganze übernommen. War irgendwie auch logisch, dass es an den "großen" hängen bleibt und nicht an den kleinsten, die gerade mal Neugeborenen und 3 Jahre alt waren. Mein Bruder und ich waren älter mit 6 bzw 7 Jahren und konnten auch mehr machen.
Es gab gar keine Frage, dass jeder etwas machen musste damit es geklappt hat zusätzlich mit dem Schreibaby in Form meiner kleinsten Schwester. Denn auch dort hatten wir Dienst und wurden mit eingespannt nach der Schule und es war Selbstverständlich. Geld gab es dafür keines, jede hat das gemacht, was ihm möglich war. So war ich für das Kochen zuständig da ich das von meinem Großvater schon früh mit gelernt habe und mein Bruder hat die Wäsche gemacht und den Sauger geschwungen.
Selbst meine mittlere Schwester mit 3 Jahren hat das Verhalten direkt nachgemacht und angefangen mit dem aufräumen und war mit dem Handbesen am Boden fleißig mit dabei und hat aufgekehrt, auch wenn kein Dreck vorhanden war.
Drücken ging gar nicht hat einer nicht mitgezogen und seinen Teil nicht gemacht, dann gab es Krach unter den Geschwistern selbst. Meine Mutter war dazu nicht mal mehr in der Lage etwas zu sagen wenn es nicht lief, dass wurde komplett untereinander ausgemacht. Mit dem steigenden Alter stiegen auch die Aufgaben und so war es üblich, dass man mit 4 Jahren losgeschickt wurde zum Bauern und die Milch geholt hat. Auch das klappte nachdem die größeren ein paar mal mitgegangen sind auch mit den kleinsten jeden Abend.
Von daher kann ich mich nicht beschweren und vieles ist nur eine Sache der Erziehung von Anfang an. Mein Sohn ist 3 Jahre alt und hat im Haushalt immer mit geholfen von Anfang an, wie er halt konnte. Spielsachen wegräumen sind seine Aufgaben, darüber hinaus hat er Spaß am Staubsauger und am Besen gefunden und beim Wäsche falten wird auch mitgemacht. Geld gibt es dafür keines, er hat Spaß daran und er hier mit wohnt, der muss auch mit anpacken entsprechend seinem Alter und seinen Möglichkeiten.
Die Regel gilt nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder und selbst seine Freunde im gleichen Alter sind hier in der Lage ihr Geschirr vom Tisch zu räumen wenn sie fertig sind mit Essen. Ob diese Zuhause auch mit anpacken oder einfach nur das Verhalten von meinem Sohn abschauen kann ich nicht sagen, es läuft und warum sollte ich mich dann beschweren? Geschwister hat er keine, aber diese würden ebenfalls mit eingebunden werden, ganz ohne Bezahlung.
Bei uns war es damals auch so, dass wir schon früh im Haushalt helfen mussten. Ich bin die älteste von drei Schwestern. Meine Schwestern sind eineinhalb und sechs Jahre jünger als ich. Wir beiden großen haben schon mit vier oder fünf im Haushalt geholfen. Damals natürlich leichtere Sachen, später dann jeden Tag Staubsaugen, Abwaschen usw. Wir haben das untereinander aufgeteilt und haben als Schwestern aufgepasst, dass wir auch jeweils nicht viel weniger als der andere machen. Da wir es ja machen mussten, waren wir da solidarisch.
Unsere kleinste Schwester war allerdings immer außen vor. Sie musste natürlich als Kleinkind noch nichts machen. Aber später, als sie dann etwas älter wurde oder auch in der Pubertät musste sie auch nichts machen. Es wurde dann immer gesagt, dass sie es ja nicht könne, weil sie noch klein sei. Sie hat sich außerdem auch immer mit Absicht sehr dumm angestellt, so dass man es oft lieber schnell selbst gemacht hat.
Man kann deutlich erkennen, dass sie diejenige von uns ist, die extrem unordentlich ist und ihren Haushalt heut zu Tage auch nicht richtig auf die Reihe bekommt. Wir waren zwar als Kinder auch öfter mal Chaotisch und haben uns geweigert unser Zimmer auf zu räumen, aber letztendlich haben wir es für uns gelernt und übernommen. Meine Schwester scheint große Probleme damit zu haben regelmäßig sauber zu machen und ich denke das liegt auch an der Erziehung und dass sie eben auch sehr faul ist dahingehend.
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