Innere Unruhe: Vater schreiend gestorben
Ich möchte dir und deiner Mutter ebenfalls mein herzliches Beileid aussprechen. Außerdem glaube ich, dass sich niemand, der nur annähernd etwas ähnliches wie du erlebt hat, vorstellen kann, wie es in dir und in deiner Mutter aussieht.
Es klingt vielleicht einfacher gesagt als getan aber ich denke, dass ihr beiden vielleicht psychologische Hilfe in Anspruch nehmen solltet? So ein Verlust eines Elternteils oder Ehepartners ist immer ein sehr langer und schwieriger Prozess. Aber dann noch unter diesen Umständen, ich finde schon, dass hier jeder versteht, wenn ihr Hilfe braucht und diese auch in Anspruch nehmt.
Denn so ist, wie schon von einem anderen Talkterianer hier beschrieben, immer das Bild des schreienden Vaters im Hinterkopf und diese Ohnmacht, es so hinnehmen zu müssen und nicht helfen zu können. So etwas kann einen glaube ich, wenn man das einfach verdrängt und sich nicht helfen lässt wirklich ewig verfolgen.
Auch wenn es vielen nicht in die Köpfe will, nicht jeder Tod ist "nett" mit schlafend und friedlich einschlafen. Das wünschen sich die meisten auch für ihre Verwandten und vor allem für sich selbst aus dem reinen Egoismus heraus, dass sie dann damit besser zurecht kommen.
Egal wie man es dreht und wendet, kein Tod ist schön. Ob dieser nun langsam erstickend und ohne laute ist, mit richtig viel Geschrei oder auch im Schlaf. Wer sagt denn, dass es im Schlaf "schön" ist? Man kann es in seinem Kopf sich schön reden aber wie es ist, dass kann niemand sagen der das nicht erlebt hat.
Wie bei vielem anderen auch ist die Zeit ein Heilungsmittel. Man braucht nicht 5 Minuten oder 2 Tage nachdem das passiert ist erwarten, dass alles wieder Friede, Freude Eierkuchen ist und man damit abgeschlossen hat. Irgendwann durchläuft man seine Trauerphasen, jede einzelne der vier Stück. Hängt es an einer, dann kann man sich Hilfe suchen aber das merkt man auch erst mit der Zeit und nicht 5 Minuten nach dem Ereignis.
Du fragst wie du damit zurecht kommen sollst? Das kann dir ohnehin niemand sagen, denn jeder hat seine eigene Taktik wie man damit zurecht kommt und es es hinterher auch weiter geht. Der eine stürzt sich in Arbeit, der andere verkriecht sich im Loch. Da musst du und deine Mutter den eigenen Weg finden, ob ihr das zusammen machen wollt oder auch alleine ist euch überlassen und müsst ihr wissen, was euch gut tut. Schlimm finde ich das Geschrei nach einer Therapie direkt danach, gebt euch Zeit und wenn ihr es nicht alleine schafft, dann kann man das immer noch machen da rennt nichts weg.
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