Hört ihr euch gerne Geschichten über eure Kindheit an?

Meine Mutter neigt hin und wieder dazu, Geschichten über mich aus meiner Kindheit zu erzählen, obwohl ich sie gar nicht danach gefragt habe. Oftmals wirft sie jedoch zwischendurch einfach irgendwelche Anmerkungen ein und erzählt dann, wie ich dies und jenes als Kind gemacht habe.

Ehrlich gesagt höre ich mir diese Geschichten aber nicht besonders gerne an, da ich nicht immer so gut dabei wegkomme. Oftmals sind mir die Geschichten auch peinlich und ich möchte nicht unbedingt daran erinnert werden. Von daher möchte ich eigentlich auch nicht immer zwischendurch solche Geschichten erzählt bekommen, wenn ich nicht danach gefragt habe.

Hört ihr euch gerne Geschichten an, wie ihr als Kind wart oder mögt ihr das auch nicht besonders, weil euch das peinlich ist? Werdet ihr sentimental dabei?

Ich weiß fast nichts mehr von meiner Kindheit. Meine Erinnerungen setzen ein als ich etwa 11 Jahre alt war. Das kommt nicht von ungefähr. Ich habe das schlechte Gedächtnis von meiner Mutter geerbt. Daraus ergibt sich, dass ich gerne Geschichten aus meiner Kindheit hören würde, meine Mutter aber gar nicht viel erzählen kann.

Bei den wenigen Geschichten, die sie noch zusammenkratzen konnte, komme ich aber auch nicht schlecht weg. Ich war ein sehr ruhiges, verträumtes Kind. Wobei ich gar nicht wüsste, was wirklich peinlich sein sollte an dem Verhalten eines Kindes. Immerhin war man ja nur ein Kind. Dafür muss man sich nicht schämen.

Ich finde es kommt immer darauf an, wer solche Geschichten erzählt und wie man selbst dargestellt wird. Wenn es irgendwelche Kleinigkeiten sind, wo man als Kind eben als "dumm" dargestellt wird, dann hört das keiner wirklich gerne. Aber wenn es süße Sachen sind, die man angestellt hat, sehe ich da kein Problem.

Manche Menschen erzählen ja extra von den Dummheiten anderer, um sich selbst besser zu fühlen und sie demütigen dadurch gerne andere Menschen. Sie haben einfach ein Selbstwertproblem und werten sich dadurch auf, in dem sie andere abwerten. Wenn so eine Person Geschichten über meine Kindheit erzählen würde, würde ich das auch nicht hören wollen.

An sich höre ich schon gerne Geschichten, gerade Geschichten wo ich noch sehr klein war oder einfach lustig sind höre ich wahnsinnig gerne. Man kann sich an sich selber als Kind schlichtweg nicht mehr erinnern und da finde ich es schon schön das ein oder andere erzählt zu bekommen, an vieles kann man sich schließlich nur erinnern weil man es erzählt bekommen hat. Oft verschwimmt ja Erinnerung und Erzählung und man weiß bei den sehr alten Sachen nicht mehr, ob man sich wirklich daran erinnert oder es einfach nur erzählt bekommen hat.

Auch wenn man als Kleinkind nicht immer sehr gut dabei weg kommt, sind es doch meist recht süße Geschichten und gerade bei Babys und Kleinkindern nichts was einem Peinlich sein muss, auch wenn man da aus heutige Sicht etwas doof rüber kommt. Bis zu einem Gewissen alter sind halt auch so manche Dummheiten niedlich.

Wobei ich es schon Sachen gibt die ich nicht so toll finde wenn die erzählt werden. Gerade Sachen wo ich schon etwas älter war und mir einfach bis heute unangenehm sind. Wenn so etwas erzählt wird bin ich immer recht schnell genervt und froh wenn ich es unterbinden kann. Gerade wenn auch noch andere Leute dabei sind. Meine Mutter neigt dazu regelmäßig Geschichten zu erzählen wenn ich Besuch habe und hat dabei absolut kein Gespür dafür ob es Geschichten sind die okay sind oder eben auch heute noch unangenehm sind.

Ich mag es schon, wenn ich mal gemütlich mit meiner Familie zusammensitze und dann auch Geschichten aus meiner Kindheit erzählt werden. Meist sich es doch lustige Dinge, über die wir dann alle lachen können. Ich finde es da schlimmer, wenn Bilder von mir im Kleinkindalter herum gezeigt würden, auf denen ich eben nackt bin.

Aber Erzählungen aus der Kindheit finde ich eigentlich ganz schön. So vergisst man manche Dinge nicht und erinnert sich nochmal zusammen daran. Dinge, die ich nicht gerne höre, werden so eigentlich nicht erzählt. Zumindest ist mir da nichts in Erinnerung geblieben, bei dem ich nun nicht gut weggekommen bin.

Mir geht es da im Prinzip wie Prinzessin_90, denn meistens kann ich es überhaupt nicht leiden, wenn meine Eltern oder alte Bekannte der Familie anfangen, an einem lustigen Abend Geschichten aus meiner Kindheit auszupacken. Wie schon im Eröffnungspost erwähnt wurde, sind das in der Regel etwas peinliche Geschichten, weil man als Kleinkind nun mal unbewusst sehr viel Blödsinn anstellt. Natürlich finden die meisten Erwachsenen so etwas überhaupt nicht schlimm, sondern im Gegenteil eher total niedlich und amüsant, aber ich fühle mich dann trotzdem immer, als würde ein Witz auf meine Kosten gemacht und als würde ich öffentlich bloßgestellt werden.

Es gibt zwar auch ein paar Stories, die ich sogar selbst witzig finde und immer mal wieder meinen Freunden oder Bekannten erzähle, aber das sind vielleicht zwei oder drei Erlebnisse, die zudem auch nicht mit besonders unangenehmen oder peinlichen Situationen verknüpft sind. Was ich aber sonst noch alles so getrieben habe, als ich klein war, muss meiner Meinung nach wirklich nicht jeder erfahren; und wenn ich merke, dass das Gespräch darauf zusteuert, dann versuche ich auch oft vom Thema abzulenken.

Ich höre mir sehr gerne Geschichten aus meiner Kindheit an, auch von meinen Geschwistern oder der Kindheit meiner Eltern und Verwandten selbst. Ich finde das unglaublich spannend und schwelge auch oft in Erinnerungen. Natürlich erinnert man sich auch öfter an Dinge zurück, die vielleicht im Nachhinein etwas peinlich sind.

Ich habe mich zum Beispiel als Kleinkind regelmäßig beim Einkaufen auf den Boden geschmissen und Wutanfälle vom feinsten bekommen. Da gibt es so einige Anekdoten, die ich mir immer mal wieder anhören muss. Selbst heut zu Tage, wenn ich irgendwie zickig werde oder so, sagt meine Mutter gerne "Schmeiß´dich doch auf den Boden, das kannst du ja so gut!". Ich finde es eigentlich ganz lustig. Wir alle haben doch blöde und lustige Sachen gemacht.

Wenn mir jetzt etwas richtig blödes passiert wäre und meine Mutter es ständig in der Nachbarschaft ausplaudern würde, so dass mich andere darauf ansprechen oder damit aufziehen, wäre das natürlich was anderes. Aber da es in der Familie bleibt, sehe ich da gar kein Problem.

Ich kann darauf ehrlich gesagt gut verzichten. Denn meistens wird es anders hingestellt und dargestellt, als es Tatsächlich war. Mein Gedächtnis reicht seit weit zurück und meine ersten Erinnerungen fangen an, als ich 2 Jahre alt war. Entsprechend finde ich es schon sehr beschämend, wenn dann Bekannte und Verwandte etwas von "Geschichten" erzählen, die nichts weiter als Lügen sind.

So wird mir einiges angedichtet was ich gar nicht gemacht habe oder was nicht den Tatsachen entspricht. Stellt man es dann richtig dann kommen nur so dämliche Antworten wie "Du kannst dich daran gar nicht erinnern, da warst du noch zu klein". Also auch das wird direkt noch bestritten, dass ich mich erinnern kann damit der Lüge weitere Kraft zugemessen wird.

Leider sind die meisten Geschichten genau auf dieser Basis der Lügen und Geschichten entstanden und daher langweilt es mich nur wenn ich mir diese Lügenmärchen dann anhören darf, wenn sie mal wieder jemand zum besten geben muss. Ein paar wenige wahre Sachen sind dabei, aber eben auch nur wenige. Vieles wird dramatischer hingestellt oder komplett verdreht, damit es sich dramatisch anhört.