Ist Deutschland wegen der Flüchtlingskrise politisiert?
Vor 5-10 Jahren sank die Wahlbeteiligung rapide. In fast allen Bundesländern sank die Wahlbeteiligung immer mehr in den Keller. Es gab sogar Politiker die darüber nachdachten, ob vielleicht eine Wahlpflicht helfen würde und ob man diese einführen sollte.
Nachdem die Flüchtlingskrise auch in Deutschland ankam, interessierten sich immer mehr Bürger in Deutschland für Politik und so nahm auch die Wahlbeteiligung wieder deutlich zu. In Bundesländern wie dem Saarland oder Nordrhein-Westfalen, nahm die Wahlbeteiligung deutlich zu.
Ich glaube die Flüchtlingskrise hat Deutschland sehr stark politisiert. Die Flüchtlingskrise hat somit auch etwas gutes mit sich gebracht, denn ohne eine hohe Wahlbeteiligung, klappt auch die Demokratie nicht. Meint ihr ebenfalls wie ich, dass die Flüchtlingskrise Deutschland politisiert hat oder meint ihr, es würde an etwas anderem liegen?
Ich finde, wenn wir uns mal die Nachbarn auch ansehen, dass die gesamte Flüchtlingswelle, die wachsende Kriminalität der Ostländer in Form von Einbrecherbanden, die Gewalt durch hier lebende Ausländer sowie die Geschichte mit den vermüllten Gegenden, Sozialwohnungsausnutzungen durch Sinti & Roma nicht nur deutschlandweit ein Problem sind, sondern offenbar andere Städte in Europa auch betreffen.
Das alles führt letzten Endes dazu, dass man sich offenbar in der EU anfängt zu politisieren und gespaltener könnte Deutschland nicht mehr sein, aber die EU ist ebenso gespalten. Die Ostländer schotten sich ab, andere zeigen uns Deutschen den Vogel, weil Merkel die Vorzeigemutti spielt usw. Gibt ja viele Beispiele.
Die Wahl in Österreich für Van der Bellen war sehr knapp, was bedeutet, dass Österreich gespalten ist. In Frankreich waren es über 8 Millionen für LePen und das dürfte in fünf Jahren mit ein paar Anschlägen usw. weitaus höher werden. In DE macht die AFD sich nur selber kaputt, aber trotzdem sind die Stimmen da! Auch ohne AFD-Wähler oder NPD-Wähler sind die gespaltenen Zungen da. Holland auch, England auch, Schweden ebenfalls usw.
Ich denke die ganze EU wird aktuell ein Politikum, wo jeder einem anderen nichts gönnt. Jeder Wähler von den anderen als "Arsch" betitelt wird, weil einem die Wahl nicht gefällt oder die Einstellung. Es ist nur deutlicher seit 2015 geworden, aber die Probleme sind auch ohne mediale Erscheinung noch immer aktuell und alleine in Lybien warten 800.000 Menschen auf ihren Einstieg ins Boot, um in die EU zu kommen. In Italien warten 60.000 diesjährige Flüchtlinge, in der Türkei genug und viele wollen hier her!
Es wird noch bitter in Deutschland. Aktuelle Wahlfehler zeigen im Übrigen auch, dass hier alles immer politischer wird. Ist doch schon Zufall, dass viele Stimmen der AFD nicht gezählt wurden, obwohl sie gültig waren oder? Selbst die Wahlhelfer scheinen hier langsam falsch zu sein!
Ich denke, dass die Flüchtlingskrise da ihren Teil zu beiträgt. Zumindest bietet sie genug Potential für Populismus. Sicherlich ist die politische Welt momentan interessanter geworden, weil man wieder mehr Unterschiede zu erkennen vermag. Viele haben ja nicht gewählt seinerzeit, weil es relativ egal war, wer regiert, was in der "wunderbaren" großen Koalition endete.
Allerdings zeigen die gestiegenen Wahlbeteiligungen zumindest in Deutschland nicht, dass der Wähler die Populisten unterstützen will. Vielmehr sind auch viele Nichtwähler wieder aktiviert worden, die eben wählen wollten, damit eben nicht eine Gruppierung wie die AfD weiter nach oben kommt.
Ferner habe ich hier bei uns auf kommunaler Ebene erlebt, wie ein parteiloser Bürgermeisterkandidat mit einer gut gemachten Kampagne den Nerv der Wähler getroffen hat. Manchmal braucht man einfach nur eine echte Alternative.
Ich glaube eher weniger, dass sich da etwas verändert hat. Die Leute die früher nicht wählen gegangen sind, werden es auch heute nicht machen. Warum? Weil das keine Demokratie sondern alles ein Marionettenspiel ist. Wenn ich das Gefühl habe, dass ich als Bürger auf den Arm genommen werde, wenn ich wählen gehe, dann muss ich nicht wählen gehen.
Wenn ich das Gefühl habe, dass meine Stimmen nicht optimal richtig gezählt wird, wenn ich mir die Mühe am Sonntag mache, zeitig aufstehe und wählen gehe obwohl ich am Vorabend aus war, dann habe ich keine Lust mehr. Und daran liegt die sinkende Wahlbeteiligung, nicht daran, dass wir jetzt eine Flüchtlingsproblematik haben.
Ich denke schlichtweg, dass die Auswahl mit der AfD nun wieder größer ist und nun auch viele wählen gehen, die es vorher nicht getan haben. Die anderen Parteien haben nun durch die AfD gesehen, dass eben doch massiven Widerstand gegen Merkels Flüchtlingspolitik gibt und wie es sich gezeigt hat, wurden die schlimmsten Erwartungen übertroffen.
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