Wart ihr schon mal fremdverliebt?
Oftmals liest und hört man ja davon, dass sich die Leute selbst in einer Beziehung fremdverlieben oder sich zumindest einbilden, dass sie das sind. Sollte man in solchen Situationen des „Fremdverliebtseins“ das Gespräch mit dem aktuellen Partner oder der Partnerin suchen oder die Beziehung gleich beenden? Kennt ihr derartige Gefühle auch und wie seid ihr damit umgegangen oder wie würdet ihr damit umgehen?
Ja, ich bin leider schon öfter in solch einer Situation gesteckt, konnte es aber meistens als Schwärmerei abtun. Oder ich dachte bei mir, dass es sicher jetzt nur interessant für mich ist, weil ich es eben momentan nicht haben kann, weil ich ja schon vergeben bin.
Aber einmal war es ganz schlimm. Ich war in einen anderen verliebt und das mehrere Jahre hinweg. Das Schlimme war, dass derjenige dasselbe für mich empfunden hat. Irgendwann habe ich Schluss gemacht, weil ich das ganze nicht mehr ausgehalten habe. Aber ich hoffe, dass mir so etwas nicht mehr passiert.
Fremd verliebt zu sein ist eines der schlimmsten Gefühle, die man haben kann, so finde ich. Weil man es ja gar nicht möchte, weil man den eigenen Partner ja nicht enttäuschen möchte. Aber gegen Verliebtheit kann man nun einmal nichts machen.
Mir ist das zweimal in meiner ersten Beziehung passiert und ich habe es anfangs ignoriert. Allerdings ist mir im Nachhinein bewusst geworden, dass das in Zukunft öfters passieren könnte und mein erster Partner vielleicht gar nicht der Richtige ist. Mittlerweile bin ich mit einem anderen Mann glücklich.
Mein erster Partner war einfach nicht der Richtige für mich und daher habe ich mich in seinen Freund auf den ersten Blick fremdverliebt. Das war auch nicht nur eine Schwärmerei, sondern ich hatte richtig Gefühle entwickelt, ich merkte auch schnell, dass ich mit dem Freund viel mehr gemeinsam habe, Dinge gleich sehe und so weiter. Was soll ich sagen? Heute bin ich mit dem Freund meines Ex Freundes verheiratet und habe ein Kind.
In meiner jetzigen Beziehung ist es mir nie passiert, dass ich mich fremdverliebt habe. Ich denke, dass das nur passiert wenn einem langweilig in der Beziehung ist oder es einfach nicht passt.
Mir ist das in früheren Beziehungen auch oft passiert, eigentlich aller paar Monate. Wobei ich mich schon immer schnell verliebt habe. Da musste nur jemand gut aussehen und charmant sein und schwupp, hab ich für den geschwärmt. Wobei ich mit "gut aussehen" meine, dass jemand meinem optischen Beuteschema entsprach und das sind meistens Leute, die nicht ganz perfekt modelmäßig aussahen, aber irgendwie niedlich und süß.
Wobei ich in früheren Beziehungen oft nicht glücklich war. Da gab es viel Streit und Konflikte und das hat mich immer genervt. Da war ich schnell enttäuscht und gewissermaßen geistig offen für andere und da ist mir aller paar Monate jemand über den Weg gelaufen, der mir auch gefallen hätte. Ich hatte nie den Plan. fremdzugehen und habe das auch nicht gemacht. Ich habe auch nicht fremdgeknutscht oder fremdgekuschelt.
Aber ich habe zumindest versucht, diese Leute näher kennenzulernen und sie irgendwie in meinen Bekanntenkreis zu integrieren und ihnen nahe zu sein. So einfach ziehen lassen wollte ich die auch nicht. Deswegen habe ich mich mit manchen dann regelmäßig getroffen, aber nur harmlose Dinge gemacht, zusammen ferngesehen oder mal essen gewesen usw. Das finde ich nicht schlimm, es lief ja nichts.
Eigentlich halte ich im Nachhinein diese Strategie sogar für ziemlich gut. Denn beim versuch, diese Leute kennenzulernen, ist es ganz oft passiert, dass ich gemerkt habe, dass die mich gar nicht kennenlernen wollen. Und wenn ich dann gemerkt habe, dass jemand zwar beim ersten Aufeinandertreffen charmant war, aber an jeglicher Form des Näher-Kennenlernens kein Interesse hat, dann war auch meine Fremdschwärmerei gleich wieder vorbei.
Oder ich habe im Laufe des Kennenlernens gemerkt, dass der andere doch nicht so ist, wie ich das zunächst dachte und Eigenschaften hat, die mich stören würden, sodass ich mit dem gar nicht längerfristig klar käme und auch in dem Fall war dann meine Schwärmerei schnell wieder weg. Das Kennenlernen der anderen hat also dazu beigetragen, dass ich aus meinen Illusionen geholt wurde und gemerkt habe, dass ich mich da in etwas verrannt hatte.
Das war fast immer so, dass ich dann gemerkt habe, dass der andere mich gar nicht mag oder nicht zu mir passen würde und dass man dann komplett getrennte Wege gegangen ist, also noch nicht einmal eine Bekanntschaft daraus entstanden ist. Es gibt einen Fall, da bin ich mit demjenigen nach Ende der Beziehung tatsächlich zusammengekommen und es gab einen Fall, da ging es dann eher in so eine freundschaftlich Richtung mit der Zeit und das finde ich auch nicht schlimm, sondern das ist doch ein tolles Ergebnis.
Mir reicht das dann auch. Wenn ich für jemanden schwärme, dann habe ich gar nicht den Drang, nun über denjenigen herzufallen, sondern mir reicht das, mit demjenigen was zu unternehmen und Zeit mit der Person zu verbringen und sich irgendwie geistig nahe zu sein, also was dann von außen betrachtet eher nach einer Freundschaft aussieht. Und daran finde ich auch nichts Schlimmes.
Ich finde nicht, dass Fremdverlieben nur in schlechten Beziehungen passiert. Da mag es häufiger sein, aber ich denke, wenn man mit offenen Augen durch die Welt läuft, dann trifft man ab und an jemanden, der einem auch gefallen könnte. Und in den eigenen Partner ist man halt irgendwann nicht mehr verliebt, das ist ja ein Gefühl, dass nicht ewig anhält, sondern irgendwann weggeht. Dann ist es eher eine Vertrautheit und eine emotionale Liebe, aber keine Schmetterlinge mehr im Bauch. Und ich kann durchaus für den einen eine emotionale Liebe empfinden und für jemand anderen schwärmen, ich kann auch für mehrere gleichzeitig schwärmen.
Das empfinde ich auch nicht als was Schreckliches. Diese Schwärmerei zeigt mir doch nur, dass ich jemanden toll finde und was ist schlimm daran, jemanden toll zu finden? Es zeigt dann eben die Zeit, ob dieses Tollfinden auf einer Illusion basiert, weil die Person gar nicht so ist, wie man es sich vorstellt oder ob die Person doch so ist, aber selbst dann kann dieses Tollfinden auch einfach nur in einer Freundschaft münden. Verliebtheit muss ja nicht zur Folge haben, dass man über jemanden herfällt und wenn man sich vor Augen hält, dass jede Verliebtheit ohnehin irgendwann wieder vorbei ist, dann lohnt es sich auch gar nicht, sich da immer wahnsinnigen Stress zu bereiten.
Ich nehme andere Männer gar nicht als potentielle Beziehungspartner wahr. Da muss ich mich gar nicht bemühen, die Scheuklappen sind automatisch da. Ich kann und mag flirten, kann Männer attraktiv, nett oder charmant finden, aber Interesse entsteht nicht.
Ich war noch nie fremdverliebt und könnte auch nie einen anderen Mann als potentiellen Partner für mich sehen. Das liegt aber vielleicht auch daran, weil mein Mann für mich einfach perfekt ist. Natürlich gibt es Männer, die absolut heiß ist und wo man auch gerne mal hinschaut und dafür schwärmt, aber das sollte in einer Beziehung ja absolut kein Problem sein.
Mir ist das auch noch nicht passiert, denn solange ich mich in einer Beziehung befinde sind andere Männer keine potentiellen Partner. Selbst wenn es mich nicht glücklich macht, dann wird erst das alte beendet bevor etwas neues angefangen wird und nicht vorher schon auf Beutezug gehen und sich dann erst Trennen, wenn etwas neues gefunden ist in das man sich stürzen kann.
Finde ich reichlich Charakterlos und Respektlos dem alten Partner gegenüber, wenn man schon auf Beutezug geht und das Alte nicht erst einmal beendet. Auf mich wirkt das direkt, dass jemand einfach nur Panik hat vor dem Alleine sein und daher direkt etwas neues braucht.
Ich finde es total normal und nahe liegend, dass man in einer langjährigen Beziehung auch noch andere Menschen wahrnimmt, die einem gefallen. Wieso sollte man dagegen auch plötzlich immun sein? Liebe bedeutet doch nicht, dass man verblendet ist und nur noch auf eine Person fixiert ist, die man toll findet. Genauso, wie man Sympathie für alle möglichen Menschen empfinden kann, die einem über den Weg laufen, kann es doch auch mal sein, dass einem jemand begegnet, der einem einen Tick mehr sympathisch ist als die anderen, der einen begeistert und der, wenn man nicht vergeben wäre, auch durchaus jemand sein könnte, den man sich gerne näher ansehen würde.
Es ist deshalb nicht gleich charakter- oder respektlos, wenn man seine aktuelle Beziehung nicht beendet, denn man lässt sich doch nichts zu Schulden kommen. Niemand kann etwas dafür, dass ihm ein Mensch begegnet, zu dem er sich hingezogen fühlt und der eventuell auch dem eigenen Beuteschema, wenn man es so nennen will, entspricht.
Allerdings bestimmt jeder selbst, wie weit er geht. Und die bloße Begeisterung mit Schmetterlingen im Bauch verschuldet man nicht selbst, die ergibt sich ganz unbeeinflusst.
Meine Beziehung dauert nun schon viele Jahre an und es gibt immer mal wieder Männer, die ich interessant finde, die vielleicht irgendetwas mitbringen, das mir gefällt und die mir auch an sich sehr gefallen würden. Ich bin aber in einer festen Beziehung, bin verheiratet und habe nicht vor, daran etwas zu ändern. Da ich der Ansicht bin, dass ich für diese impulshaften Gefühle nichts kann, kann ich aber immerhin selbst entscheiden, diesen Gefühlen nicht weiter nachzugehen oder gar nachzugeben, denn dann würde ich mich eines Betruges gegenüber meinem Partner noch am ehesten schuldig machen. Ich hätte es schließlich absehen können und die Wahl gehabt, was ich tue.
Außerdem bin ich mir sicher, dass es meinem Mann genauso geht und auch er hin und wieder Frauen trifft, die ihm gefallen würden. Das kränkt mich keineswegs, denn das einzig Wichtige ist doch, dass einem klar ist, wen man liebt. Solange das der eigene Partner ist, sehe ich keine Gefahr für die Beziehung, wenn man sich darauf besinnt und außer der Begeisterung für eine Person, die man empfindet, nichts weiter veranlasst und auch keine weitere Nähe sucht.
Diese impulshaften Gefühle verschwinde ohnehin wieder, manchmal sogar ziemlich schnell. Vor allem dann, wenn man sich deutlich macht, dass man in einer festen Beziehung ist, die einem wichtig ist und die man nicht aufgeben will.
Sicher passiert das. Nur was hat das mit Verliebtheit zu tun? So jemanden trifft man, stuft ihn als möglichen Partner oder als potenzielle Bettgeschichte ein, wenn man Single wäre, genießt das Gespräch und vergisst ihn wieder. Das ist sicher normal und passiert immer wieder einmal.
Aber einen Zustand, dass ich Herzklopfen bekomme, wenn ich jemanden sehe, dass ich ihn vermisse, dass ich an ihn denke und ihn nochmal treffen möchte, kenne ich nicht. Das kommt in einer Beziehung bei mir einfach nicht vor. Würde das passieren, würde ich mir ernsthaft Gedanken um den Zustand meiner Beziehung machen.
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