Referentin stellt Studierende bloß, wie reagieren?
Eine Kollegin besucht momentan eine Weiterbildung für die sie sich entschieden hat, weil sie dachte, dass sie diese in der Problematik ihres momentanen Aufgabengebietes in ihrem Beruf unterstützt. Leider stellte sich im Laufe dieser Fortbildung immer mehr heraus, dass das Ganze ein Reinfall war.
Aber das war ja nicht alles. Letztens erzählte sie mir, das sie den Auftrag von einer Referentin bekommen hätten zu einem gewissen Thema eine Arbeit zu schreiben und diese dann umzusetzen. Dann verlangte sie, dass meine Kollegin und ihre Studienkolleginnen die Arbeit mit in die Weiterbildung brachten, um diese anzusehen oder Fragen durchzugehen.
Stattdessen aber nahm sich die Referentin einfach ohne zu fragen irgendwelche Arbeiten heraus und stellte die Menschen bloß, die ihrer Meinung Fehler in der Arbeit gemacht hatten. Meine Kollegin nahm dann die anderen in Schutz und mittlerweile sind sämtliche Kursteilnehmer nicht mehr gut auf die Referentin zu sprechen.
Wie hättet ihr reagiert, wenn die Referentin einfach die Studierenden bloß stellt? Ich meine, die Weiterbildung ist ja aus eigenem Engagement und nicht aus einer Pflicht heraus besucht worden. Auch die Referentin macht die Nachmittage freiwillig, um sich zusätzlich zu ihrer Arbeit als pädagogische Fachkraft noch etwas zu verdienen? Wie kann man solchen unguten Situationen diplomatisch entgegen wirken?
nordseekrabbe hat geschrieben:Stattdessen aber nahm sich die Referentin einfach ohne zu fragen irgendwelche Arbeiten heraus und stellte die Menschen bloß, die ihrer Meinung Fehler in der Arbeit gemacht hatten.
Gut, ich bin nicht dabei gewesen, daher weiß ich nicht, wie die Kritik formuliert worden ist. Abgesehen davon finde ich es viel besser, wenn man nach Fehlern schaut und dann im Kurs diskutiert, was man besser machen könnte und warum die bisherige Vorgehensweise nicht so gut war. Das hat in meinen Augen nichts mit Bloßstellung zu tun. Ich bin der Meinung, dass man auf Sachen eher achtet, wenn diese vorher als Fehler diskutiert worden sind. So merkt man sich besser, was man zu beachten hat und lernt das automatisch. Das hat meiner Meinung aber mit Bloßstellung nichts zu tun.
Als ich in der Oberstufe im Leistungskurs war, hat meine Lehrerin das ähnlich gehandhabt. Sie hat dann Zitate auf eine Folie geschrieben, die jemand in der Klausur so verwendet hatte und hat das dann auch so veröffentlicht und im Unterricht besprochen, was daran jetzt genau falsch ist. Sie hat in dem Fall keine Namen genannt, wobei sich die Schüler selbst geoutet haben. Es hat sich auch niemand bloßgestellt gefühlt, weil das mit Humor genommen wurde. Vielleicht hat die Referentin aus dem Beispiel einfach nicht die Zeit gehabt, die Sachen vorher herauszuschreiben. Schlimm finde ich ihr Vorgehen jetzt nicht.
Also es war so, dass sie im vorherigen Kurs gemeint hat, dass die Kursteilnehmer nächstes Mal ihre Arbeiten bitte mitbringen sollten und dann die Gelegenheit hätten, Fragen zu stellen. Da man ihr aber vorab die Arbeiten schon geschickt hat, hat bereits zwischen allen Kursteilnehmerin und der Referentin ein Austausch diesbezüglich statt gefunden.
Deshalb hat sich niemand bezüglich seiner Arbeit gemeldet. Dann hat sie einfach eine Arbeit einer Kursteilnehmerin genommen und diese kritisiert. Sie hat auch nicht aufgehört. Es war kein Aufzeigen, seht einmal, das könntet ihr so oder so machen, es war eine richtige Bloßstellung. Und scheinbar haben es alle dieses Lehrganges so empfunden, also denke ich nicht, dass das in Ordnung war.
Außerdem bin ich der Meinung, wenn die Referentin etwas noch zu kritisieren gehabt hätte, hätte sie sagen können, bitte komm in der Pause zu mir ich hätte da noch ein Anliegen und hätte dies diskutieren können. Oder sie hätte ganz allgemein in einer Erzählung von sich selber, wie sie das in ihrem Unterricht macht, erklären können, wie das gehandhabt wird.
Aber nicht mit dem Finger auf die Kursteilnehmerin zeigen und eine halbe Stunde darauf herum hacken auch wenn es schon niemand mehr interessiert.
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