Werden Impfschäden konsequent gemeldet?

vom 24.05.2017, 06:25 Uhr

Ein Bekannter von mir ist absolut gegen das Impfen, was gerne mal zu Diskussionen führt. Er ist der Meinung, dass die Meldung eines potentiellen Impfschadens sehr aufwendig wäre und dass Ärzte sich grundsätzlich dagegen wehren würden, dass ein Impfschaden publik würde. Denn genau genommen wäre ein Impfschaden durch Körperverletzung durch den Arzt entstanden und daher würden Ärzte nicht wollen, dass jeder Impfschaden tatsächlich gemeldet wird.

Damit war mein Argument natürlich hinfällig, dass er mir doch Statistiken zeigen soll, die die Höhe der Impfschäden belegen. Wenn er mit einer hohen Dunkelziffer argumentiert und das dann auf die Angst der Ärzte vor rechtlichen Konsequenzen schiebt, dann kann ich argumentativ auch nicht viel entgegen setzen. Weiß einer von euch in dieser Hinsicht zufällig mehr? Werden Impfschäden wirklich konsequent gemeldet und gibt es da eine Art Meldepflicht? Wie funktioniert das genau und könnt ihr euch vorstellen, dass die Dunkelziffer bei der Meldung von Impfschäden besonders hoch ist?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Für Impfschäden besteht seit 2001 eine Meldepflicht für jeden Verdacht. Trotzdem wird nicht jeder Verdacht gemeldet. Das liegt aber nicht an den ach so korrupten Ärzten, sondern an der Frage, was eigentlich ein Impfschaden ist. Denn nach gängiger Definition geht ein Impfschaden über eine normale Impfreaktion hinaus.

Und darüber kann man nun bei leichten Fällen ohne bleibenden Schaden ebenso trefflich streiten wie über später auftretende Schäden. Während der eine eine Reaktion normal einstuft, sieht der nächste eine zu starke Reaktion. Während der eine an die Impfung denkt, sieht der andere einen Infekt. Und wenn irgend etwas später später auftritt, wo ist der Zusammenhang?

Wirklich auffällige Reaktionen, die zeitnah auftreten oder gar Schäden hinterlassen, werden auch gemeldet. Um tatsächlich festzustellen, welche unerwünschten Wirkungen Impfungen haben können, hilft das Meldesystem nicht weiter. Aber es sichert Betroffenen Versorgungsleistungen. Für genauere Ergebnisse sind Studien nötig oder aktiv erfassende Pharmakovigilanzsysteme.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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