Durch Aufklärungskampagnen weniger Komasaufen?
Laut einer Umfrage soll das Komasaufen unter Jugendlichen inzwischen "uncool" sein, da die Zahlen der Konsumenten in dem Alter rückläufig sind. Laut einer Studie soll dies wohl aus dem Grund der Fall sein, weil eben fleißig Aufklärung betrieben wurde mit Hilfe von Plakaten wie "Alkohol? Kenn dein Limit" und dergleichen. Ich finde es gut, wenn Jugendliche weniger zu Komasaufen neigen (vorausgesetzt natürlich sie haben wahrheitsgemäß in der Umfrage geantwortet), ich würde jedoch nicht so weit gehen und die Aufklärungs-Plakate als alleinige Ursache dafür festmachen.
Es kann doch auch andere Gründe haben, warum die Zahlen rückläufig sind. Vielleicht haben die Jugendlichen mittlerweile viel zu viel andere Sachen im Kopf wie Pokemon Go oder irgendwelche Gaming Sessions. Das Internet bietet vielfältige Möglichkeiten, sich abzulenken, auch durch nicht jugendfreie Inhalte. Wie seht ihr das? Haben die rückläufigen Zahlen tatsächlich etwas mit der Aufklärung zu tun oder seht ihr da auch keinen Kausalzusammenhang?
Ich denke, dass es nicht nur die Kampagnen in der Öffentlichkeit waren, die unter den Jugendlichen vielfach zur Einsicht geführt haben. Auch die Schulen in unserem Umkreis hatten angesichts der steigenden Fallzahlen intensiv aufgeklärt und das Thema auch in den Unterricht einbezogen.
So wurde zum Beispiel von Biologielehrern das Thema Alkoholabbau deutlich stärker fokussiert, als das früher der Fall war. Die Schülerinnen und Schüler erhielten auch Arbeitsaufträge, in denen die Aufgabenstellung die Berechnung verschiedener Promillewerte bei verschiedenen Körpergewichten des Konsumierenden und bei der Aufnahme verschiedener Getränke war. Da gab es für etliche junge Leute einen gewaltigen Aha-Effekt.
Der Aha-Effekt war umso größer, je mehr Alkoholkonsum vorher familiär oder im Freundeskreis verharmlost worden war. Deshalb denke ich schon, dass die öffentliche Aufklärung etwas mit dem Rückgang der Fallzahlen zu tun hat. Aber Schulen, Elternhäuser und auch Medien mit teilweise drastisch schonungsloser und nicht beschönigender Berichterstattung hatten vermutlich ihren Anteil an dieser rückläufigen Entwicklung.
Ich habe vor Kurzem auch davon gehört, dass dieses "Komasaufen" aus der Mode gekommen sei und wie man sich selber auf die Schulter geklopft hat, dass es ja an den Kampagnen liegen würde. Im Ernst? Ist doch meiner Meinung nach vollkommener Bullshit und das kann ich beim besten Willen nicht glauben. Die erreichen vielleicht 1-4 Prozent sowie die Raservideos und Kampagnen auch.
Die tun ja gerade so, als habe man sich als Teenager bewusst getroffen, um draußen sich bis ins Koma zu saufen. So glaube ich das eben nicht. Es geht um eine niedrige Prozentzahl und keinen direkten "Trend", der eben aber gefährlich war. Komasaufen war nie cool oder im Trend, wie Mode. Es ist passiert, weil zu viele Kids ihre Grenzen nicht kannten, über sie Stränge geschlagen haben und so auch leider mal in Alkoholvergiftung bis zum Komasaufen gelandet sind.
Es war schon immer cool, mal zu saufen oder betrunken zu sein. Irgendwann kamen Alkopops dazu, Dirty Harry, Waldgeist und die ganzen lecker schmeckenden Alkoholika, sodass man gar nicht mehr wirklich realisiert hat, wann man voll ist und wenn man voll war, dann sah man das sowieso grundlegend anders, als die Mitmenschen. Selten, dass diese gut Einfluss aufbauen können, um weiter das Trinken der Teenies zu vermeiden, auch wenn sie der Meinung sind, dass sie voll waren.
Ich behaupte bis heute, dass es wahrscheinlich 1-2 Prozent gibt unter den Komasäuferinnen und Komasäufer, die das bewusst wollten. Doch der Rest wird eher daran gelegen haben, weil sie die Grenze nicht kannten, womöglich das erste mal getrunken haben, mal mehr und weniger, schlechter Einfluss, der die Gefahren nicht mit sah usw. Das denke ich.
Ich glaube daher nicht, dass es Kampagnen sind, die für das Umdenken stehen. Es geht darum, dass man vielleicht auch bewusster trinkt? Das kommt ja komischerweise nicht in Frage. Immer sind äußere Umstände dafür verantwortlich, statt mal die Verantwortung genau dahin zugeben, wo sie hingehört. Kids und Teenager sind auch lernfähig, hatten vielleicht mal einen schlechten Tag, einen Blackout usw. Sie saufen vielleicht einfach bewusster, wenn sie es tun!
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