Für Ticks bei den Mitmenschen entschuldigen?

vom 28.03.2017, 13:09 Uhr

In einem Bericht hat eine Frau Einblicke in ihrem Alltag mit dem Tourette-Syndrom gewährt. Sie hat auch gesagt, dass sie den Menschen gerne erklärt, dass sie eine neurologischen Störung hätte und sich die Person dann nicht erschrecken sollte, wenn sie eben Zuckung oder sonstiges hätte. Die Frau meinte, dass es ihr durchaus hilft, wenn sie aufklären könnte.

Nun war es auch so, dass ihr durch die Ticks oft auch Schimpfwörter heraus gerutscht sind. Sie hat sich dann dafür auch entschuldigt und ihr Partner meinte dann, dass er doch wüsste, dass sie nichts dafür könne und sie sich dafür nicht zu entschuldigen bräuchte. Ich muss auch sagen, dass ich es mir schon schlimm vorstellen, wenn man solche Ticks hat und eben plötzlich Schimpfworte gebraucht. Aber die Erkrankten können ja selbst nichts dafür und ich habe bisher auch eigentlich noch nicht erlebt, dass sich jemand dann dafür entschuldigt hat.

Findet ihr es angebracht, dass sich ein Mensch mit Tourette-Syndrom bei anderen für die Ticks oder Beschimpfungen entschuldigt? Würdet ihr es gutheißen, wenn sich der Erkrankte entschuldigt? Oder meint ihr, dass dies nicht nötig ist und man dies eben einfach übergehen sollte?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Das Problem ist doch, dass es nicht nur ein Mal vorkommt dass man so etwas in so einer Situation sagt und deswegen macht es keinen Sinn sich tausend Mal zu entschuldigen, wegen der selben Sache. Auch beim Partner kommt man sich bestimmt blöd vor, wenn man sich immer wieder entschuldigt, auch weil dieser das ja kennt und versteht. Bei fremden Leuten, denen man das nicht erklärt hat, würde ich mich aber schon entschuldigen, da das schnell mal zu blöden Situationen führen kann.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde es völlig normal, dass man sich für ein Fehlverhalten entschuldigt. Aber die Frau legt kein Fehlverhalten an den Tag, sondern es zeigen sich Symptome ihrer Krankheit. Ihr ist es unangenehm und sie weiß, dass sie keine Schimpfwörter durch die Gegend brüllen sollte, kann es aber nicht ändern. Klingt nach einem logischen Grund, um sich kurz und knapp zu entschuldigen und ich kann verstehen, wieso sie es macht, auch wenn sie es nicht muss.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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