Wie mit Kindern umgehen, die plötzlich nicht mehr sprechen?
In Filmen sieht man immer mal, dass ein Kind durch ein Traum plötzlich nicht mehr spricht. Das kann dann durch den Tod eines Elternteils sein oder weil es eben etwas anderes schreckliches erlebt hat.Bisher habe ich dies auch wirklich nur in Filmen gesehen, denke aber schon, dass es auch im wirklichen Leben passieren kann, dass ein Kind eben plötzlich aufhört zu sprechen, wenn es etwas traumatisches erlebt.
In den Filmen wird dann immer ganz normal mit den Kindern gesprochen, auch wenn sie eben selbst nicht reden und auch keine Antworten geben. Irgendwann ist es meist so, dass das Kind dann doch plötzlich wieder spricht und alle glücklich sind. Ich stelle mir das aber in Wirklichkeit gar nicht so leicht vor. Das Kind braucht dann sicher eine Traumatherapie oder ähnliches.
Habt ihr es schon erlebt, dass ein Kind durch was auch immer, plötzlich nicht mehr gesprochen hat? Wie geht man am besten damit um? Sollte das Kind dann in jedem Fall eine Therapie machen? Bekommt man die Kinder dann irgendwann wieder zum sprechen? Oder ist das wirklich alles nur Fiktion und nur im Film so, dass Kinder nicht mehr reden?
Ich finde es schon sehr vermessen, dass man direkt nach einer Therapie schreit wenn ein Kind mal nicht mehr spricht. Was muss man daran therapieren wenn ein Kind erst einmal solch eine Geschichte verstehen und kapieren muss? Auch Kinder durchlaufen die ganz normale Traumabewältigung in mehreren Schritten wie ein Erwachsener auch und erst wenn es an einer Stelle hängt und nicht mehr weiter geht, dann kann man mit einer Therapie kommen aber nicht direkt von Anfang an. Was willst du damit dann erreichen? Es ist absolut für die Tonne direkt Stunde nach einem Ereignis mit einer Therapie anzufangen.
Auch muss nicht jedes Kind direkt in eine Therapie gesteckt werden nur weil es nicht mehr spricht. Bei manchen gibt es sich mit der Zeit von alleine, wenn sie es akzeptiert haben und so annehmen. Warum sollte man das nochmals aufwaschen und abarbeiten wenn es schon erledigt war? Wühlst du in deinen abgeschlossenen Sachen mit einer Therapie noch herum und findest das brauchbar oder würdest gerne dort hingeschleift werden?
Es ist in der Realität so, dass manche Kinder aber auch Erwachsene dann nicht mehr sprechen und in sich gekehrt sind. Mit denen geht man ganz normal um, spricht mit ihnen und mit der Zeit nehmen manche auch wieder mehr daran Teil. Es muss nicht mit der Sprache sein, darauf zeigen oder auch Blicke sagen schon einiges und gehen in die Richtige Richtung. Man muss dann nicht alles direkt in Worte fassen wenn es nicht zu fassen geht.
Erlebt habe ich das nicht nur einmal sondern mehrere male. Darunter ein Geschwisterpaar im Schulalter welches mit angesehen hatte wie die Eltern im Auto verstorben sind nach einem Unfall. Ich bin bei diesem Unfall als Notfallseelsorge tätig gewesen. Beide Kinder konnten und wollten auch nicht mehr sprechen danach, was für mich verständlich und in Ordnung ist. Auch Tage später haben diese nicht gesprochen, zu frisch war das alles erlebte und die neue Situation.
Nach dem Krankenhaus wurden sie in die Pflegefamilie gesteckt und auch da hat es mehrere Monate gedauert bis diese wieder gesprochen haben und soweit sich mit dem neuen arrangiert haben. Diese waren nicht in Therapie, sondern die Pflegefamilie hat ihnen die Zeit gelassen, sich mit ihnen beschäftigt und das ganze hat sich dann nach und nach ergeben als auch Vertrauen gefasst wurde.
Wie gesagt, Erwachsene standen so auch schon vor mir und konnten oder wollten nichts mehr sagen. Komplett zusammengefallen in sich gekehrt und ohne jede Anteilnahme. Nicht selten dann, wenn sie auch eine entsprechende Nachricht komplett überraschend erhalten haben. Auch da haben manche über Tage und Wochen nicht gesprochen, man lässt ihnen Zeit und das kommt von alleine wieder.
Ein Kollege von mir hat auch nicht mehr gesprochen, nachdem sein Kind verstorben ist überraschend. Bei einer anderen im Umfeld war das ebenfalls der Fall, dass innerhalb der Familie kein Wort mehr gesprochen wurde nachdem das 3 jährige Kind im Gartenteich ertrunken ist. Auch da hat es einfach nur Zeit gebraucht es zu verarbeiten und anzunehmen, Therapie ist manchmal auch einfach die Zeit und nicht das sitzen und malen bei einem Psychologen.
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