Unbedingt von Familie bedient werden wollen?
Ich bekam heute bei Facebook mit, wie eine Userin beim Einkaufen unbedingt von einem Familienmitglied an der Kasse bedient werden wollte, das da zufällig in diesem Geschäft arbeitete und dort zu der Zeit auch an der Kasse zu Gange war. Sie hat sich dann sehr darüber aufgeregt, dass sie von anderen Mitarbeitern dazu aufgefordert worden ist, eine andere Kasse aufzusuchen, weil man eben wusste, dass da eine verwandtschaftliche Beziehung besteht und nicht, weil die Schlange vor der Kasse zu lang gewesen wäre oder so.
Jedenfalls machte sie ihrem Ärger bei Facebook Luft, wobei einige andere User ihr Verhalten kritisierten. Sie meinten, dass sie aus Prinzip zu einer anderen Kasse gehen würden, wenn dort eine Verwandte oder Freundin gerade an einer Kasse arbeiten würde. Ihnen wäre das angenehmer so und sie konnten oder wollten nicht verstehen, warum man so "versessen" darauf sein kann, sich nur von der Familie bedienen lassen zu wollen.
Ich kann das Verhalten bzw. die Einstellung auch nicht wirklich verstehen. Es reicht doch, wenn man sich eben gegrüßt hat, wenn man sich auf der Arbeit des anderen sieht. Ich würde da auch aus Prinzip eine andere Kasse wählen, auf einmal quatscht man zu viel und es gibt Ärger vom Chef. Wie seht ihr das?
Das kann man doch jeden Tag sehen, kaum kennt man jemanden, dann wird sich auch direkt in ein Gespräch verwickelt. Ob es nun an der Kasse ist, im Bäcker oder auch im Bekleidungsgeschäft. Oftmals werden dabei andere Kunden komplett vergessen vor lauter Gesprächen und das sorgt für Frust bei der Kundschaft und aus dem Grund ist auch kein Chef begeistert, wenn am Arbeitsplatz ein solches Privates Gespräch abgehalten wird. Vor allem wenn das dann länger dauert.
Erlebt habe ich es erst diese Woche im Supermarkt wieder. Eine Kundin vor mir schien die Kassiererin besonders gut zu kennen und packte ihre Sachen dort auf das Band. Kaum war sie in Hörreichweite der Kassiererin, gingen die Privaten Gespräche los. Was man das Wochenende macht, wie es den Kindern geht und man sich einmal wieder treffen müsste.
Der Supergau kam als der Satz viel "hast du schon gehört" von der Kundin und da war mir klar, dass würde länger dauern. Ich packte meine Sachen und ging an eine andere Kasse bei der bereits 5 Kunden warteten. Dennoch war ich schneller fertig, denn als ich hinter den Kassen war, stand die Kundin immer noch da und unterhielt sich angeregt mit der Kassiererin. Das dahinter bereits andere warteten, war beiden vollkommen egal.
Ich kann das nicht verstehen wie man sein privates und berufliches vermischen muss. Wenn man in einem entsprechenden Dienstleistungsgewerbe tätig ist und die Chance besteht das auch Verwandtschaft dort aufschlagen könnte, dann würde ich mich auf solche Gespräche nicht einlassen. Das hat dort einfach nichts verloren, immerhin gehe ich auf Arbeit um mein Brot zu verdienen und nicht um Schwätzchen mit Mutti zu halten. Damit es gar nicht erst zu einer solchen Situation kommt, sollte man es einfach vermeiden oder bei einem einfachen "Hallo" belassen oder sich direkt eine andere Kasse aussuchen. Privat ist genug Zeit sich mit der Verwandtschaft abzugeben.
Meine Mutter hat auch an der Kasse gearbeitet und da war es ihr strengstens untersagt einen Verwandten oder Bekannten zu bedienen. Der Anreiz sich vielleicht doch mal zu verzählen oder Rabatte zu geben dürfte bei einer bekannten Person höher sein, zudem bilden sich lange Schlangen, weil man dann eben doch noch etwas zu besprechen hat.
Ich kann schon verstehen, warum das nicht überall gerne gesehen wird und als Angestellter an der Kasse kannst du ja auch nur bedingt sagen, dass die Person gehen soll und man sich später weiter unterhalten wird. Grüßen sollte auch irgendwie reichen finde ich, weil man sonst alles aufhält.
Ich kann es auch verstehen, dass es nicht so gerne gesehen wird, wenn man einen Verwandten an der Kasse bedient. Es ist einfach so, dass man dann schnell mal ein Gespräch beginnt und dann nicht mehr daran denkt, dass auch noch andere Kunden darauf warten, ihre Artikel zu bezahlen. Dass so etwas vom Chef nicht gerne gesehen wird, sollte klar sein und darum würde ich auch nicht so einen Aufstand machen, wenn man dann gebeten wird, doch an eine andere Kasse zu gehen.
Ich kann so einen Gedankengang nicht nachvollziehen, denn wenn ich mich mit der Kassiererin unterhalten möchte, dann kann ich sie auch in der Mittagspause treffen oder nach der Arbeit zusammen mit ihr einen Kaffee trinken. Da hat man auch keine Zuhörer und kann so viel reden wie man möchte, ohne unterbrochen zu werden.
Ich glaube auch nicht, dass man durch ein Familienmitglied Rabatt an der Kasse bekommen kann, obwohl das nicht gestattet wird. Wenn die Kasse nicht stimmt, dann muss die Kassiererin aus ihrer eigenen Tasche die Kasse aufbessern, so kenne ich das.
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