Auf Lehrerberuf verzichten, da Ferien immer fest sind?

Meine beste Freundin macht nun ihr Referendariat und ist bald Lehrerin. Es war schon immer ihr großer Wunsch und sie meint selbst, dass es ein Traumberuf für sie ist. Allerdings macht sie nun der Gedanke unglücklich, dass sie sich dann immer an die Schulferien halten muss. Sie meinte, dass es ihr dann niemals mehr möglich sein wird, Ski zu fahren, wenn sie sich immer an die Ferien halten müsste. Ich kenne mich damit nicht aus, aber sie meinte, dass da dann kein Schnee liegen würde.

Auch wenn meine Freundin liebend gerne Ski fährt, kann ich ihr Argument nicht so ganz nachvollziehen. Auch wenn man sich die Ferien nicht selbst so legen kann, wie man möchte, hat man doch deutlich mehr frei, als in einigen anderen Berufen. Ich finde, dass das doch Entschädigung genug ist. Aber vielleicht denke ich ja so, weil ich nicht Ski fahre. Könnt ihr die Bedenken meiner Freundin nachvollziehen?

Wieso sollte sie nie Skifahren können? Am Dachstein beginnt die Saison im September. Die anderen Gebiete ziehen Anfang Dezember nach. In den Osterferien kann sie auch fahren. Wo liegt da das Problem?

Mein Vorschlag wäre ja dann, in die Berge zu ziehen. Man muss zum Skifahren ja nicht immer Urlaub machen. Wenn man nah genug dran wohnt, kann man am Wochenende Skifahren gehen. Und zwar jedes Wochenende. Vor allem, wenn man so einen Beruf hat, der einem jedes Wochenende dazu Zeit lässt.

Dass nie Schnee liegt, wenn Schulferien sind, stimmt doch auch nicht. Es kommt halt immer darauf an, wohin man fährt. Die Skigebiete in Deutschland sind eh schon lange nicht mehr zuverlässig und man muss sowieso weiter wegfahren. Aber es gibt durchaus Winter, in denen zu Weihnachten genug Schnee zum Skifahren in den Alpen liegt. Oder zumindest bis vor ein paar Jahren gab es die noch.

Und da im Schnitt alle sechs Wochen Ferien sind, hat man mindestens drei Mal im Winter Ferien. Da sollte sich schon ein bisschen Zeit zum Skifahren finden. Also "niemals" ist da schon ein sehr starkes Wort.

Grundsätzlich kann ich es aber verstehen, dass man nicht einfach nur die Vorteile sieht, sondern eben auch über die Nachteile nachdenkt. Egal, wie wenig Nachteile das sind oder wie lächerlich sie wirken mögen im Vergleich zu einem normalen Angestellten mit 24 Urlaubstagen im Jahr.

Es ist ja auch nicht so, dass Lehrer jede Minute außerhalb des Schulgebäudes faul auf der Haut liegen oder dass ihr Beruf kein bisschen anstrengend wäre.

Ich verstehe auch nicht so ganz, warum sie nicht Ski fahren können sollte. Mag sein, dass vor ihrer Haustür nicht genug Schnee liegt, aber mittlerweile gibt es doch so viele Möglichkeiten, mobil zu sein, da kann man doch trotzdem in die Gegenden reisen, wo man eben Ski fahren kann. Dann fährt man zur Not eben direkt nach Österreich oder in die Schweiz, wenn man Ski fahren möchte. Das ist für mich kein Hindernis, sondern nur eine blöde Ausrede. Ich glaube langsam, deine Freundin kriegt generell Zweifel, weil sie diese Promotionsstelle angeboten bekommen hat und redet jetzt unbewusst den Lehrerberuf schlecht und macht sich das madig, damit es ihr nicht so schade ist, das Referendariat aufzugeben.

Ich denke deine Freundin hat einfach komplett falsche Vorstellungen von diesem Beruf. Meint sie wirklich, dass sie immer dann Urlaub hat und frei hat, wenn auch Ferien sind? Dann kann sie sich das einmal schnell abschminken, denn in den Ferien der Schüler hat sich deine Freundin auch an normale Dinge zu halten, muss dort Fortbildungen besuchen und alles weitere. Darüber hinaus hat sie eben ihren Urlaubsanspruch und den kann sie benutzen wann sie lustig ist.

Zudem ich auch nicht verstehe, wie man das an Ski fahren festmachen möchte. Die Saison fängt entsprechend früh an, es gibt genug Angebote für komplette Wochenenden die man nutzen kann und wenn alle stricke reißen, dann lässt man sich in die Alpen versetzen oder in den Schwarzwald. Denn dort kann man eigentlich von September bis März Ski fahren und das auch nach Feierabend. Eine Lösung für dieses einfache Problem gibt es jedenfalls, und nur deswegen auf einen Beruf verzichten ist einfach albern. Da sind einfach falsche Vorstellungen im Spiel, aber da hätte man sich auch die Gedanken machen können bevor man das Studium ergreift.

Über so etwas kann man sich ja auch vorher mal Gedanken machen oder nicht? Natürlich hat sie nicht die kompletten Ferien und wenn sie das wirklich am Ski fahren festmacht, das wird sie wohl trotzdem machen können. Einen Traumjob sollte man auch so mögen, selbst wenn man nicht mehr Ski fahren kann, was aber absolut möglich ist.