Kennt ihr Menschen die an Dysmorphophobie leiden?

vom 20.05.2017, 12:11 Uhr

Dysmorphophobie ist eine seelische Krankheit. Dysmorphophobie ändert die Warnehmhmung zum eigenen Körper. Diese Krankheit sorgt dafür, dass die Menschen ihr eigenes Körper sehr hässlich finden und dies kann sogar soweit gehen, dass diese Menschen sich schließlich selbst umbringen.

Menschen die an Dysmorphophobie leiden, ziehen sich aus der Öffentlichkeit zurück, damit diese nicht ihr Gesicht in der Öffentlichkeit zeigen müssen. Leute die an Dysmorphophobie leiden, bekommen zur Dysmorphophobie auch häufig noch Depression dazu und dies verschlimmert die Lage zusätzlich.

Menschen die an Dysmorphophobie leiden, sehen häufig sehr attraktiv aus. Menschen die an diese Krankheit leiden, können allerdings keine Attraktivität an sich erkennen. Der Grund für die Erkrankung ist noch nicht bekannt, allerdings gehen Forscher davon aus, dass diese Menschen im Kindesalter von den Eltern -entweder sexuell oder körperlich- missbraucht wurden und somit ihr eigenes Körper hassen.

In Deutschland sind bis zu 1 Millionen Menschen an dieser Krankheit erkannt, allerdings kenne ich niemanden der von dieser Krankheit betroffen ist. Kennt ihr Menschen die an Dysmorphophobie erkrankt sind oder seid ihr gar selbst an dieser schlimmen Krankheit erkrankt?

» bombe001 » Beiträge: 120 » Talkpoints: 0,07 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Du stellst das ja sehr dramatisch dar. Ich denke, dass viele Menschen mit ihrem Körper nicht so ganz zufrieden sind. Wie viele fühlen sich denn etwas zu dick oder mögen bestimmte Körperteile nicht usw. Das ist dann keine seelische Krankheit, aber es ist eben auch keine völlige Harmonie mit sich selbst. Ich glaube sogar, dass diejenigen, die wirklich mit ihrem Aussehen zufrieden sind, eher eine Minderheit darstellen.

Nun kann es ja sein, dass man zwar mit seinem Aussehen nicht zufrieden ist, aber dennoch keine großartigen Einschränkungen erlebt. Wenn jemand meinetwegen findet, dass er etwas zu dick ist, aber dennoch kein Problem damit hat, sich zu zeigen und auch beispielsweise einfach so unbedarft ins Schwimmbad gehen würde, dann ist das vielleicht auch keine schlimme und einschränkende Sache, sondern eher ein guter Umgang mit dem eigenen Körper, auch wenn man den nicht perfekt findet.

Aber selbst wenn man deswegen bestimmte Dinge nicht macht, würde ich das beispielsweise nicht als problematisch ansehen. Wenn beispielsweise eine Frau deswegen keine Kleider trägt, weil sie ihre Beine nicht zeigen will oder vor anderen nicht im Bikini herumlaufen will, dann ist das vielleicht auch nicht sonderlich schlimm und die Person kann gut damit leben.

Erst wenn die Einschränkungen wirklich sehr massiv sind, würde ich das als problematisch ansehen, etwa wenn jemand gar nicht mehr heraus geht und das ist dann sicherlich auch etwas, was man unter dieser Störung zusammenfassen könnte. Ich kenne persönlich aber niemanden, der sich so schlimm findet, dass er oder sie nicht mehr aus der Wohnung gehen. Ganz im Gegenteil, ich wundere mich eher manchmal darüber wie freizügig sich manche in meinem Bekanntenkreis verhalten, obwohl sie wirklich keine gute Figur haben.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich kenne eine Magersüchtige, die aufgrund ihrer Erkrankung in eine Klinik kam, sie hörte auf zu essen nachdem ihr damaliger Partner sie mit ihrer besten Freundin betrogen hat. Sie war ach ziemlich lange in der Kinder- und Jugendpsychatrie deswegen. Ob sie an Dysmorphophobie leidet oder ob sie sich aus einem Schönheitswahn herunterhungert? Ich weiß es nicht, vielleicht schon, aber vielleicht auch nicht.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich glaube, dass Dysmorphophobie immer auch mit anderen psychischen Krankheiten vergesellschaftet ist bzw. eigentlich nur ein Faktor in einem ganzen Geflecht von Symptomen darstellt. So denke ich, dass sehr viele Menschen mit Essstörungen darunter leiden, während die Essstörung oft Ausdruck anderer Störungen ist usw. Diese ganzen starren Trennlinien zwischen Diagnosen zweifele ich ohnehin an.

Bis zu einem gewissen Grad haben ja vor allem Teenager in der Pubertät oft solche Züge. Mit zwölf war ich auch mal der Auffassung meine Nase sei viel zu groß, ich glaube, dass gerade durch das Wachstum solche Wahrnehmungen nahezu ubiquitär in dem Alter sind. Später dachte ich dann, dass meine Füße nicht schön seien, bis mir irgendwann mit fast dreißig auffiel, dass sogar das Gegenteil der Fall ist. Ich habe jahrelang keine offenen Schuhe deswegen tragen wollen, weil ich da irgendeiner Fehlwahrnehmung aufgesessen bin. Manchmal hat man wirklich selbst einen Hau.

Aber einen echten Krankheitswert hat so etwas natürlich nicht. Ich kannte mal eine junge Frau, die sehr gut aussah und die beste Figur hatte, die man sich nur vorstellen kann, sie hätte auch das Covermodell für Sports illustrated sein können. Trotzdem war sie der Meinung zu dick zu sein und war vor allem total auf ihren absolut durchtrainierten, aber in ihren Augen viel zu dicken Bauch fixiert. Ständig stand sie vor dem Spiegel und kniff in ihr minimales Fettgewebe, um mich von ihrer eigenen Unansehnlichkeit zu überzeugen.

Das war kein Fishing for compliments, sie hat wirklich geglaubt, hässlich zu sein. Sie hat sich auch ständig mit allen anderen verglichen und war in dem Glauben, dass die Hälfte der Frauen viel besser aussieht als sie selbst, was definitiv nicht der Fall war.

» Verbena » Beiträge: 4943 » Talkpoints: 1,99 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



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