Zwei Grills für Fleisch und Gemüse wegen Ernährung?
In unserem Büro wird gerne mal in der Abteilung gegrillt, wenn das Wetter schön ist. In der Regel bringt jeder seine eigenen Grillsachen mit, wobei sich fast alle etwas vom Metzger in derselben Straße holen. Nur zwei Mitarbeiter in der Abteilung sind Vegetarier, während die Führungskräfte oft und gerne Fleisch essen. Diesbezüglich liegen sie sich beim Grillen öfters in den Haaren, obwohl ja wie gesagt jeder sein eigenes Grillgut mitbringt.
Eine der vegetarischen Mitarbeiterinnen will nicht, dass ihre Grillsachen zusammen mit dem Fleisch auf dem Grill liegen, weil sie das ekelig findet. Da der Fleischanteil deutlich überwiegt, wäre die Alternative danach die Sachen auf den Grill zu legen, aber dann essen natürlich schon alle bzw. sind wahrscheinlich größtenteils fertig, bis sie soweit ist. Die begeisterten Fleischgriller tun mittlerweile so, als würde das Gemüse sie auch stören, nach dem Motto "Wir wollen sowieso kein Grünzeug, das nimmt dem Fleisch den Platz weg, am besten nimmst du dir deinen eigenen Grill."
Natürlich ist die beschriebene Situation ziemlich albern, wobei ich verstehen kann, dass man sein vegetarisches Grillgut nicht so nah am Fleisch haben möchte, dass es danach nach Fleisch schmeckt. Der Bürogrill hat aber wirklich genug Platz für beides. Findet ihr es normal, dass man zwei Grills für so etwas anschafft? Grillt ihr bei unterschiedlichen Ernährungsweisen mit anderen Leuten auf getrennten Grills?
Ach, wie albern. Ich bin Vegetarierin und bekomme beim Grillen keine Probleme. Die Kollegin muss sich vorstellen: Ich gehe als einzige Vegetarierin am Wochenende auf eine Grillparty, bei der es auch viel Bier geben wird, was ich auch nicht mag. Die Welt wird untergehen.
Wieso kann sie nicht 30% von der Grillfläche abbekommen? Das Gemüse, das an die Würste, Steaks und Bratwurstschnecken grenzt, wird von einer Person gegessen, die sich omnivor ernährt. Das ganze andere Gemüse, das nicht an die toten Tiere grenzt, kann sie sich massenweise auf den Teller packen.
Sie kann dafür dann auch eine eigene Grillzange mitbringen und so kann sie sich sicher sein, dass eine Grillzange, die vorher mit Fleisch im Kontakt war, nicht an ihr Gemüse kommt. Es kann so einfach sein, wenn man sich nicht ständig streiten möchte, aber viel lieber will man endlos diskutieren.
Ich finde so etwas ehrlich gesagt auch ziemlich albern und übertrieben. Ich bin zwar keine Vegetarierin und Fleisch schmeckt mir gut, weswegen ich vielleicht nicht nachvollziehen kann, dass manche den Geschmack wirklich gar nicht mögen und schon Probleme damit haben, wenn ihre Mahlzeit mit den gleichen Materialien zubereitet wird, wie das Essen eines Fleischessers; aber ich denke, dass man sich gegenseitig mit etwas Toleranz begegnen sollte. Niemand wird zum Fleischkonsum gezwungen, aber kein Fleischesser sollte in seinen Freiheiten eingeschränkt werden, nur weil Vegetarier dabei sind.
Es gibt da einige Situationen aus Berichten von Bekannten, die mir dazu in den Sinn kommen. Manche Vegetarier haben in einer WG beispielsweise Theater gemacht, weil ihre Töpfe, Pfannen und Besteckteile keinesfalls mit dem Fleisch des Mitbewohners in Berührung kommen dürften. Andere haben nie zur gleichen Zeit wie ihre Mitbewohner gekocht und gegessen, weil sie nichts davon sehen und riechen wollten, dass Fleisch gebraten wurde. Die Spitze des Eisbergs war eine Bekannte von mir, die sich geweigert hat, an einem Tisch mit Fleischessern zu essen und jedem ins Gesicht sagen musste, was für ein widerwärtiger und schlechter Mensch er sei, weil er Tiere isst. Man kann es also durchaus auf die Spitze treiben.
Beim Grill kann ich die Berührungsängste noch halbwegs nachvollziehen, denn beim Zubereiten von Steaks oder Bratwürsten fällt nun mal massiv viel Bratfett an, das am Grillrost kleben bleibt und doch recht intensiv nach Fleisch riecht und schmeckt, sodass auch Gemüse, das im Anschluss aufgelegt wird, davon nicht unberührt bleibt. Aber man kann ja auch die Einigung treffen, dass ein Randbereich allein für das Gemüse reserviert bleibt und dass Lebensmittel im Grenzbereich eben von den Fleischessern mitgegessen werden. Einen komplett eigenen Grill braucht man meiner Ansicht nach dafür nicht. Das hätte für mich eher den Anschein, als wolle man sich bewusst separieren und demonstrativ abgrenzen, und das würde die Atmosphäre einer solchen lockeren Grillfeier doch etwas stören.
Für mich ist das auch kleinlich und nicht nachvollziehbar. Ich habe bisher noch keinen Vegetarier kennengelernt, der sich da so anstellt, wie deine Kollegin. Meist bringen sich Vegetarier dann auch selbst etwas zum grillen mit oder es wird vorher gefragt, was die Person gerne möchte. Da war es nie ein Problem, dass vegetarische Grillgut mit auf den Grill zu legen, wo auch das Fleisch gegart wird.
Deine Kollegin scheint da wirklich pingelig zu sein. Dann dürfte man ja auch nicht die gleiche Grillzange verwenden, mit der man das Fleisch gewendet hat. Ich denke auch, dass sich deine Kollegin da einen eigenen Grill mitbringen müsste, wenn sie da so einen Aufstand macht.
Manche Vegetarier sind da wirklich streng und wollen auch kein Besteck benutzen, an dem jemals Fleisch war oder auch keine Teller, auf dem mal Fleisch gelegen hat. Das ist kein Spaß, das habe ich so auch schon gehört. Ich finde das alles reichlich übertrieben und albern.
Ich finde nicht, dass man 2 Grills verwenden muss, wenn genügend Platz vorhanden ist und man vor allem nicht alles aufeinander liegen hat. Letztendlich ist ein Grill hauptsächlich für Fleisch vorhanden und gerade wenn man das schon bei der Arbeit machen kann, sollte man einfach mit dem zufrieden sein was man bekommt und nicht noch meckern.
Ich würde mein Gemüse eben in Gottes Namen in Alufolie wickeln oder eine von diesen Grillwannen verwenden, damit es nicht mit dem Rost in Berührung kommt. Problem gelöst, und man kann das Grünzeug so auch noch schön würzen und Kräuter dazu tun, und muss es nicht nackt auf den Grill klatschen.
Ich verstehe zwar schon, dass Vegetarier es nicht wollen, dass das Fett von den Bratwürsten ihre Zuccinischeiben tränkt, aber man kann hier wie so oft ein Riesendrama machen oder sich eine Lösung überlegen. Dass die Leute, die kein Fleisch essen, immer zurückstecken und verzichten müssen, finde ich nämlich auch nicht so toll. Wenn man die ganze Ideologie mal beiseite lässt, würde es wohl auch so mancher Fleischesser eklig finden, wenn sein Steak mit irgend etwas in Berührung kommt, was er nicht darauf haben will, meinetwegen Schokobanane (auch sehr lecker vom Grill!). Dann muss man eben zusammenrücken.
Absolut kein Verständnis habe ich für Leute, die prinzipiell alles essen, aber nur deswegen Theater machen, weil ihnen die Extrawürste nicht passen, die die Vegetarier möchten. Dieser kindische Neid und das Buhlen darum, wer mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen kann, würde mir die ganze Grillparty verleiden, und daran wäre bestimmt nicht nur die vegetarische Minderheit schuld.
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