Nachbarin verärgert, weil Katze ständig "fremdschmust"

vom 08.05.2017, 15:10 Uhr

Eine Frau aus der Nachbarschaft hat zwei Katzen und hängt an diesen sehr. Es sind Freigänger und eine davon ist sehr verschmust. Wann immer sie auf Leute trifft, streicht sie diesen um die Beine und lässt sich gerne ewig lange streicheln. Die Besitzerin ist nun tatsächlich verärgert darüber. Es gefällt ihr nicht, das entfernte Bekannte und Fremde so viel mit der Katze kuscheln, es sei eben ihre Katze, am Ende würde die noch jemand zu sich mit nach Hause nehmen oder die Katze kommt gar nicht mehr heim. Nun hat sie vor allem Kindern in der Nachbarschaft schon gesagt, sie sollen sich von der Katze fernhalten, da sie beißt, was nicht stimmt, aber sie möchte eben nicht, dass ständig jemand an der Katze hängt, obgleich diese die Streicheleinheiten ja einfordert. Sie kann ja aber schlecht der Katze etwas verbieten.

Könnt ihr so ein Verhalten nachvollziehen, macht es euch Sorgen oder Ärger, wenn eure Katze so gerne mit allen knuddelt? Ich kann zwar in gewisser Weise die Angst verstehen, dass die Katze sich so leichter entführen lässt oder auch mal an die falschen Menschen gerät, aber innerhalb der Nachbarschaft kann man sich doch auch freuen, wenn das Tier so beliebt ist? Ich würde es verstehen können, wenn die Katze auch gefüttert wird, so lockt man ja tatsächlich manche für immer von zuhause weg, aber muss man wegen Streicheleinheiten auch so misstrauisch sein? Was kann aber auch dagegen tun, wenn man der Katze keinen Freigang verweigern will?

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Jede Katze ist anders drauf. Manche lassen sich nur von ihren Vertrauenspersonen beschmusen, während andere von jeder Person Streicheleinheiten einfordern. Ich kann die Sorgen deiner Nachbarin zum gewissen Teil nachvollziehen. Mir selbst ist es schon mal so ergangen, dass meine sehr verschmuste Katze vom einen auf den anderen Tag weg war. Ich hatte die Hoffnung nach einem halben Jahr schon aufgegeben, als ich sie durch Zufall im Nachbarort hinter dem Fenster eines Hauses gesehen habe.

Als ich die "Besitzer" darauf ansprach kam heraus, dass die kleine Tochter meine Katze entführt und den Eltern verkauft hatte, sie wäre an der Landstraße ausgesetzt worden. Danach hatten sie sie "adoptiert". Ich war außer mir vor Wut, aber die Eltern haben gesehen, dass meine Katze wirklich zu mir gehörte und ich habe sie anstandslos wiederbekommen. Diese Gefahr besteht eben bei extrem verschmusten Katzen.

Was ich nicht verstehe ist das Argument, dass die Katze nur mit der Besitzerin schmusen soll, weil es eben ihre ist. Was ist das denn bitte für eine bescheuerte Begründung?

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich finde es absolut bescheuert, wenn man immer nur alles für sich haben möchte. Wenn man eine Katze hat, die auch rausgehen darf, dann muss man damit rechnen, dass sie auch woanders gestreichelt wird. Das man verärgert ist, wenn jemand sie beispielsweise füttert kann ich verstehen aber bei ein paar Streicheleinheiten finde ich es wirklich übertrieben, wenn man das unterbinden möchte. Ich würde mich eher freuen, dass die Katze damit vielleicht noch jemanden erfreuen kann.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Wenn man damit ein Problem hat, dann gibt man keinen Freigang mehr der ohne Aufsicht stattfindet. Entsprechend kann sie den ganzen Tag mit dem Vieh rennen und schauen und alle anbellen die das Katzenbiest nur antatschen oder sie lässt die Katze nur noch auf einen abgesicherten Balkon heraus. Da kommt auch niemand an und tatscht das Vieh an.

Verstehen kann ich das Verhalten nicht, denn ein Tier hat auch seine Bedürfnisse und wenn es das Bedürfnis hat von jemand anderen gestreichelt zu werden und dieser jemand ihr mehr zusagt, dann ist das halt so. Ein Tier sucht sich seinen Besitzer aus und nicht umgekehrt und wenn die Katze dann mit jemand anderen mitgeht, dann ist diese Bindung halt fester als zum eigentlichen Eigentümer und Besitzer. Damit kann man rechnen aber sich deswegen aufregen, sicherlich nicht.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Eine Katze, die zu verschmust ist und Freigängerin ist, ist eine Gefahr für sich selber. Ohne es natürlich zu wissen. Sie kannte bisher nur gute Menschen, aber die Zahl der Behämmerten wird von kleinen Ortschaften bis zur Großstadt größer. Es werden Tiere immer bewusster gequält, auch sehr viele Katzen. Wenn da eine Freigängerin so verschmust ist, dass sie alle Leute besucht, ist das in meinen Augen verdammt ärgerlich.

Aus diesem Anlass habe ich auch keine Freigänger. Sie waren alle Freigänger von Geburt an. Habe sie nach 9 Wochen bekommen und sie langsam an die Wohnung gewöhnt. Gar kein Problem und hat ohne Weiteres geklappt. Ich mache mir daher niemals Sorgen, ob meine Kater nach Hause kommen, wer meine Kater anfasst, wer denen was giftiges zu fressen geben könnte usw.

Viele glauben, Katzen zu Hause zu halten sei Tierquälerei. Darüber lässt sich beliebig streiten und das glaube ich gar nicht. Fische im Aquarium müssten dann auch Tierquälerei sein, Vögel usw. auch. Wer seine Katze gut fördert, der kann aus einer Wohnung ein wahres Katzenparadies machen.

Ich kann daher eine Verärgerung aus Sorge in jedem Fall verstehen. Das ist heutzutage hier kein Kinderspiel mehr. Erst letztens von einer Region hier in DE gelesen, wo eine Frau ihre Katze abends vermisst hat, die ganze Nachbarschaft kennt sie. Drei Tage später lag sie schwer blutend, fast tot auf der Treppe. Sie hat es mühselig geschafft. Ich schreibe jetzt nicht, was mit ihr gemacht wurde!

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich kann das schon verstehen, schließlich hält man sich ein Tier ja, weil man was zum Schmusen und Kuscheln will oder einfach ein Lebewesen um sich herum haben will, was eine besondere Bindung zu einem hat. Und dann ist es schon merkwürdig und nicht gewollt, dass das Tier zu andren eine engere Bindung hat oder einfach alle beschmust. Wofür ist es dann das eigene Tier?

Zudem stimmt es, was Kätzchen schreibt, es gibt total viele Idioten da draußen und da hätte ich auch Angst, dass dem Tier etwas passiert. Wenn ich Katzen hätte, würde ich sie aus dem Grund auch gar nicht rauslassen, sondern nur in der sicheren Wohnung halten.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Sorae hat geschrieben:Wenn man damit ein Problem hat, dann gibt man keinen Freigang mehr der ohne Aufsicht stattfindet.

Das sehe ich auch so. Für mich ist das nur Meckern auf hohem Niveau. Man meckert nur, ist aber zu faul selbst zu handeln und Maßnahmen zu ergreifen. Wenn ich so eine Katze hätte und mich das Fremdschmusen stören würde, würde ich so eine Katzenleine besorgen und mit dem Tier selbst rausgehen, wenn es sein muss. Dann kann auch niemand mehr das Tier anfassen, wenn ich daneben stehe oder aber das Tier wird drinnen eingesperrt und bekommt gar keinen Freigang mehr. Ich glaube der Frau ist einfach nur langweilig, dass sie sich Probleme künstlich erschafft und darüber aufregt, damit sie Abwechslung in ihrem öden Alltag bekommt.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Nachdem ich hier die Antworten gelesen habe, kann ich die Frau zumindest ein wenig verstehen. Sicher besteht dann die Gefahr, dass jemand die Katze mitnimmt, wie es bei ninjafan das Kind gemacht hat. Das ist dann natürlich schlimm und die Sorge kann ich definitiv nachvollziehen. Aber so direkt zu sagen, dass niemand anders die Katze streicheln soll, weil die Katze nun einmal ihr gehört, das kann ich nicht verstehen.

Sicher ist es ihre Katze, aber wenn sie Freigang bekommen, dann muss man einfach damit rechnen, dass die Tiere auch auf andere Menschen zulaufen, wenn sie eben sehr verschmust sind. Dann ist das für die Katze eben auch wichtig und die Frau möchte es doch sicher, dass ihre Katze auch glücklich und zufrieden ist. Wenn sie es verhindern möchte, dass das Tier von anderen Menschen gestreichelt wird, dann muss sie es eben in Haus oder Wohnung halten.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Eifersüchtig zu sein, weil eine Katze nicht so tut, wie sie soll ist in meinen Augen etwa so sinnvoll wie dem Meer zu grollen, weil gerade Ebbe ist oder der Sonne, weil sie gerade so saufrüh aufgeht. :lol: Katzen bestehen von Natur aus aus Eigenwillen mit Fell drumherum und pfeifen darauf, was ihre Dosenöffner genau von ihnen halten. Sie sind eben anders domestiziert als Hunde und machen ihr eigenes Ding.

Wenn man ein Haustier möchte, welches "seine" Menschen als Zentrum des Universums ansieht und sich stets um ihr Wohlwollen bemüht, muss man sich einen Hund zulegen. So einfach ist das. Sich darüber aufzuregen, dass eine Katze in dem Sinne keine Loyalität und Unterwürfigkeit kennt, bringt nichts außer Blutdruckproblemen.

Ich denke daher, dass man sich entweder damit abfinden muss, dass die Katze lieber jeden Fremden anschmust als die eigenen Leute, die den Napf gefüllt halten und die Tierarztrechnungen zahlen oder das Vieh eben zur Drinnenkatze umschulen muss. (Viel Glück dabei!) Dass jemand vor lauter Begeisterung das Tier einsteckt und mitnimmt, halte ich dagegen für recht unwahrscheinlich, da man ein Lebewesen nicht einfach bei sich zu Hause in den Schrank stopfen kann wie eine gestohlene Jacke.

Ich würde jedoch in ein Halsband mit Adressanhänger investieren, damit auch ein Blinder kapiert, dass die Katze durchaus jemandem gehört und kein besonders charmanter Streuner ist. Als Beispiel für einen besonders begeisterten "Fremdschmuser" fällt mir die Katze ein, die an meiner ehemaligen Uni herumlungert und ausnahmslos alle Leute toll findet.

Die wurde auch noch nie entführt, und ihre Besitzer haben sich achselzuckend damit abgefunden, dass das Tier seine Lebensaufgabe als Kollektivkatze gefunden hat und nur zum Fressen heimkommt. Wie gesagt: Wer etwas für sich ganz alleine zum Schmusen und Kuscheln haben will, hat bei den meisten Katzen sowieso Pech und muss sich einen Hund oder ein Stofftier zulegen.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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