Sauer sein, wenn man vom Partner schwanger wird?
Mir gefällt die Serie Private Practice sehr gut. In dieser Serie geht es unter anderem um die Figur Charlotte, die immer als starke und unabhängige Frau dargestellt wird, die sich Kinder nicht wirklich vorstellen kann. Sogar als ihr späterer Ehemann Cooper das Thema Nachwuchs anschneidet, sagt sie selbst, dass sie sich das nie vorstellen konnte. Schließlich entwickelt sie doch Muttergefühle für Coopers Sohn, der nach dem Tod von dessen Mutter bei ihr und ihrem Mann lebt.
Schließlich wird sie trotz Spirale von ihrem Mann schwanger und dann noch dazu mit Drillingen. In mehreren Szenen reagiert sie alles andere als begeistert, boxt ihm in den Arm dafür und macht ihm subtil Vorwürfe, weil er ja "Schuld" an dieser Situation ist. Auch von dem Unterton her, wie sie ihre Äußerungen macht, habe ich den Eindruck, dass sie wegen der Schwangerschaft sauer ist auf ihren Partner, vielleicht aber auch auf sich selbst, weil die Spirale versagt hat und die beiden eigentlich keinen Nachwuchs geplant hatten.
Könnt ihr verstehen, dass man auf seinen Partner möglicherweise etwas sauer ist, weil die Verhütung versagt hat und man schwanger geworden ist? Mein Verständnis hält sich hier in Grenzen, schließlich hätte man ja auch enthaltsam leben können. Außerdem hätte sie ja auch abtreiben können, wenn sie so gar keine Kinder möchte. Sie tut es aber nicht, also hält sich mein Mitleid in Grenzen. Wie seht ihr das?
Also ich finde es schon sehr ätzend, zu sagen, dass eine Frau die angeblich keine Kinder will, doch bitte enthaltsam leben soll oder abtreiben soll. Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass eine Abtreibung eine enorme Belastung für eine Frau sein kann? Außerdem trägt die Frau ja auch keine Schuld, wenn die Verhütung versagt. Dann soll der Mann sich doch bitte auch um Verhütung kümmern, Verhütung ist nicht nur Frauensache.
Eine Schwangerschaft ist immer eine Belastung für den Körper, auch wenn manche Frauen es entspannt angehen und es auch lockerer sehen. Ich würde meinem Freund auch die Schuld geben, wenn ein sicheres Verhütungsmittel versagt, aber das ist eher spaßig gemeint. Ich muss aber ehrlich gestehen, dass ich mir auch keinen Nachwuchs vorstellen kann und ich muss auch ehrlich sagen, dass ich es auch nicht mehr locker nehmen würde, wenn die Verhütung versagt. Alleine das Akzeptieren dauert seine Zeit und man muss mit der Veränderung auch klarkommen.
Ich kenne die Serie nun nicht, aber in Serien wird oft alles recht überspitzt dargestellt. Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass es Frauen gibt, die diesen kleinen "Parasiten" erstmal nicht so hinnehmen können und einfach Zeit benötigen. Außerdem hat der Mann ja auch eine gewisse Schuld an der Sache, er hat schließlich etwas in die Frau eingeführt, was eine Schwangerschaft auch verursachen kann. Also ich könnte nach 30 Jahren nicht enthaltsam leben, das gebe ich zu und ich möchte es auch nicht mehr.
Ich sehe es wie Wibbeldribbel. Verhütung ist nicht nur Frauensache, auch der Mann kann seinen Teil dazu beitragen. Wenn für das Paar feststeht, dass es keine Kinder möchte dann bietet eine Sterilisation einen höheren Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft als alle anderen Verhütungsmittel. Ein kompletter Schutz jedoch besteht nie.
Ich kann auch die Haltung nach der Forderung der Abtreibung nicht verstehen. Das ist kein einfacher Eingriff für die Frau, besonders nicht emotional. Auch dabei kann es zu Komplikationen führen die das weitere Leben beeinträchtigen. Enthaltsam leben nur weil man keine Kinder möchte? Das ist ebenfalls Blödsinn, das eine hat mit dem anderen gar nichts zu tun. Oder sagst du auch Leuten die Angst haben Übergewicht zu bekommen sie sollen aufhören zu essen und in dieser Richtung enthaltsam leben?
Diese Serie scheint ohnehin der letzte Mist zu sein. Jeden Tag weitere Themen dazu, wie man sich dieses und jenes vorstellt. Dir ist schon klar, dass es sich dabei nicht um die Realität handelt und deswegen eine "Katastrophe" direkt auf die andere folgt. Das ganze hat nur den Sinn, dann Leute die auf so etwas total abfahren bei der Stange gehalten werden.
Ich wurde selbst ungeplant Schwanger von meinem Partner, auch dort hatte die Verhütung versagt. Zusätzlich wurde mir von mehreren Ärzten mitgeteilt, dass ich ohnehin nicht schwanger werden würde auf natürlichem Wege. Deswegen war die Überraschung auch sehr groß. Allerdings war es kein günstiger Zeitpunkt, ich wollte gerade meinen Beruf an den Nagel hängen und etwas neues ausprobieren. Das hat sich durch das Kind nun verschoben, aber deswegen bin ich nicht sauer und schon gar nicht auf meinen Partner.
Es hat eine ganze Weile gedauert bis ich bzw. wir das ganze begriffen haben. Auch wollten wir wissen wieso das ganze versagt hat. Bei den weiteren Untersuchungen in diese Richtig kam heraus, dass die 3 Monats Spritze bei mir gar nicht funktioniert, da ich ein kompletter Impfversager war. Somit wäre es theoretisch immer möglich gewesen schwanger zu werden auch in den Beziehungen zuvor. "Gerettet" hatte mich wohl die Diagnose mit dem PCO vorher, welches sich aber ohne Behandlung zurück gebildet hat. Heute ist es nicht mehr vorhanden, wieso das der Fall ist konnte mir auch niemand erklären bislang.
Auch wenn unser Sohn nicht geplant war, es stellte sich für mich nie die Frage ob ich ihn Abtreibe oder nicht. Ich habe das ganze als Geschenk gesehen, denn wenn man vorher Jahrelang gesagt bekommt, dass man keine Kinder bekommen kann so ist das für mich dann doch ein "Wunder" gewesen. Den Gedanken an Kinder fand ich zwar immer schön, aber ich hatte mich eigentlich schon damit abgefunden keine eigenen zu haben.
Eine Abtreibung wäre für mich nur in Frage gekommen, wenn das Kind behindert wäre oder eine andere Erkrankung gehabt hätte welche mit dem Leben nicht vereinbar wäre. Aber nur weil ich keine Kinder möchte, würde eine Abtreibung für mich nicht in Frage kommen. Dafür gibt es genug andere Alternativen die man nehmen kann wie z.B. anonyme Geburt, Adoption etc. Zum anderen müsste ich mir hinterher auch nicht die Frage stellen ob es die "richtige" Entscheidung gewesen ist. Denn auch Meinungen können sich über die Zeit ändern und nur weil jetzt kein guter Zeitpunkt für ein Kind ist und man es nicht möchte, wer garantiert mir das es in 5 Jahren noch der Fall ist?
So etwas will eine gut überlegte Handlung sein wenn man sich für eine Abtreibung entscheidet. Zum Glück haben dort Männer kein Mitspracherecht auch wenn ich es gut finde wenn man als Paar eine Lösung findet und nicht die Frau damit komplett alleine lässt. Denn um Kinder zu machen gehören immer noch zwei und nur weil die Verhütung versagt hat, ist es noch lange kein Grund sich aus der daraus resultierenden Verantwortung zu entziehen.
Ich denke, dass man wenn man miteinander schläft auch immer damit rechnen muss, dass man schwanger wird, weswegen man auch nicht sauer sein kann, wenn es dann so kommt, denn es kann immer etwas schiefgehen und wenn man absolut sicher gehen will, können ja auch beide Seiten verhüten.
Ich kann schon verstehen, dass man eine gewisse Wut entwickelt, wenn man so gar kein Kind wollte, sehr eigenständig ist und dann Drillinge bekommen soll. Das ist schon wirklich eine harte Sache und da kann man die Gefühle auch in gewisser Weise verstehen, aber es sind ja beide dran Schuld und nicht nur der Partner.
Wenn man dann so sauer ist, muss man eben darüber nachdenken, ob man das Kind möchte oder nicht. Man kann ja auch abtreiben, wenn man wirklich nichts für die Kinder oder das Kind empfinden kann, was sicherlich in so einem Fall auch besser ist.
Ich finde es schon ziemlich krass zu sagen, dass eine Frau die Kinder möchte ja auf Geschlechtsverkehr verzichten könnte und ihr ansonsten ja auch noch die Abtreibung bliebe. Diese Einstellung würde ich doch mal stark überdenken. Das klingt doch sehr leichtfertig und halte ich für sehr bedenklich. Viele Frauen belastet so eine Abtreibung und sie fällen diese Entscheidung sicherlich nicht leichtfertig, von den Risiken mal abgesehen. Bei dir klingt das so, als wäre es gerade mal ein Spaziergang zum Brötchen holen.
Ich denke nicht,dass man dem Partner die Schuld geben kann, wenn man schwanger wurde. Dazu gehören immer noch zwei. Natürlich ist es auch richtig, dass sich auch der Mann mit dem Thema Verhütung auseinandersetzen kann. Aber ich denke, dass man so etwas doch miteinander besprechen kann. Man muss eben durchaus damit rechnen, dass es immer mal passieren kann, dass die Verhütung nicht funktioniert und die Frau schwanger wird.
Wir möchten keine Kinder haben und verhüten, aber wenn es passiert, dann ist es eben so und damit müssen wir auskommen. Wir würden nie auf die Idee kommen jemanden den schwarzen Peter auf den anderen zu schieben, wenn keiner von uns beiden an einer bestimmten Situation Schuld ist. Viele Frauen setzen Abtreibung auch mit Mord gleich, so dass diese Entscheidung auch nicht einfach ist.
Nelchen hat geschrieben:Viele Frauen belastet so eine Abtreibung und sie fällen diese Entscheidung sicherlich nicht leichtfertig, von den Risiken mal abgesehen.
Hast du denn Quellen für diese Behauptung? Ich habe von zwei US-Studien gelesen, wo es beides Mal hieß, dass ein sehr großer Prozentsatz der Frauen (in einer Studie waren es 95 Prozent aller Frauen, die abgetrieben haben), die die Abtreibung nie bereut haben. Sogar psychische Folgeschäden sind nicht auf eine Abtreibung zurückzuführen. Es existiert keine Kausalität. Daher denke ich, dass viele Menschen sich hier sogar einreden, dass eine Frau, die abgetrieben hat (aus welchen auch immer) sich schlecht fühlen muss. Ich finde es ehrlich gesagt auch ziemlich arrogant, wenn man davon ausgeht, dass man selbst quasi das Maß aller Dinge ist und nur weil man sich sich im Fall einer Abtreibung schlecht fühlen würde, wird es ja allen Frauen auch so gehen. Sind alle Frauen gleich oder wie? Wohl kaum.
Wibbeldribbel hat geschrieben:schon mal darüber nachgedacht, dass eine Abtreibung eine enorme Belastung für eine Frau sein kann?
Ich habe oben auf zwei US-Studien verwiesen. Sollte ich sie heute noch wiederfinden, werde ich sie hier verlinken. Hier scheint niemand auf die Idee zu kommen, dass eine ungewollte Schwangerschaft genauso belastend für eine Frau sein kann. Ich kenne zwei Beispiele aus dem direkten Umfeld. Da ist einmal die Frau während der Ausbildung ungeplant schwanger geworden, hat mit dem Kind irgendwie die Ausbildung abgeschlossen und hat hinterher nie beruflich Fuß fassen können. Mittlerweile ist das Kind ein Teenager, aber man hört ständig Anspielungen der Mutter zu diesem Thema von wegen, dass das Kind ihre ganze Karriere versaut hat und dass man ihren Fehler bloß nicht wiederholen sollte. Das betont die Frau auch gerne, wenn das Kind quasi daneben steht und das mitbekommt.
Bei einer anderen Frau ist es ähnlich abgelaufen. Sie ist ungeplant schwanger geworden und wollte das Kind nicht haben, hat es aber aus Pflichtgefühl ausgetragen. Wer behauptet eigentlich, dass nur eine Abtreibung psychische Folgeschäden haben kann und eine Belastung darstellen kann? Wenn man ein ungeplantes Kind austrägt, kann das doch theoretisch genauso laufen wie die beiden Beispiele aus meinem Umfeld mir persönlich aufzeigen.
Stattdessen kenne ich auch einen Fall, wo eine Frau insgesamt vier Abtreibungen hatte, weil es in ihrem Heimatland kaum Verhütungsmethoden gab und sie sich die Kinder nicht leisten konnte. Sie hat diese Entscheidung nie bereut. Ich persönlich bin der Auffassung, wenn man diese Entscheidung wohlüberlegt trifft und sich nicht von jemandem zu etwas drängen lässt, was man gar nicht möchte, dann wird man weder psychische Belastung oder Folgeschäden entwickeln noch irgendeine Reue oder sonstiges. Das redet die Gesellschaft sich nur gerne ein, weil man es als "unnormal" empfindet, wenn eine Frau nach einer Abtreibung eben keine Reue empfindet.
Sollte ich ungeplant schwanger werden, würde ich das Kind auf jeden Fall auch bekommen. Ich bin aber auch Kindern allgemein aufgeschlossen. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Karriere-Mensch, der Kinder an sich als Belastung und Zumutung empfindet, weniger Probleme mit einer Abtreibung haben wird als ein Mensch, der gerne eine eigene Familie hätte. Da sollte man schon differenzieren finde ich.
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