Über eigenen Mut oder Taten hinterher wundern?
Ich habe gestern etwas erlebt, was mich im Nachhinein doch noch nachdenklich gemacht hat. Ich hatte einen Termin, den ich ewig aufgeschoben habe und der mir wirklich Angst gemacht hat. Ich war auch vor Ort kurz davor, doch wieder umzukehren und nach Hause zu fahren.
Allerdings habe ich dies dann doch durchgezogen und auch noch etwas oben drauf, was mich doch im Nachhinein dann sehr gewundert hat, woher ich den Mut dazu genommen habe. Ich war hinterher sozusagen über mich selbst überrascht, woher ich doch den Mut und die Kraft dafür genommen habe. Normalerweise kann ich mich da recht gut einschätzen und hätte doch eher vermutet, dass ich kneife und es mir doch anders überlege.
Habt ihr es auch schon erlebt, dass ihr über den eigenen Mut oder eine Tat hinterher überrascht wart? Hat es euch überrascht, dass ihr in der Situation doch so reagiert habt und vielleicht ganz anders als sonst? In welcher Situation ging es euch mal so?
Bei mir kam es auch schon vor, dass ich mich über meinen Mut im Nachhinein gewundert habe. So habe ich einen Mann geholfen, als dieser von 2 Typen hin und her geschubst wurde und drangsaliert wurde. Obwohl ich als Frau bei einer Keilerei sicherlich den kürzeren gezogen hätte, haben die Typen von ihm abgelassen. Im Nachhinein wurde mir dann bewusst, wie es hätte sonst noch ausgehen können, aber das war mir dann auch egal.
Ich frage mich, wie ich es mit meiner Flugangst immer wieder ins Flugzeug schaffe. Ich bin schon fast zwanzig mal geflogen, wobei ich meine Flugangst nicht überwinden kann. Ich denke im Flugzeug immer, dass ich sterben muss und während der Landung fühle ich mich erleichtert und erschöpft und frage mich, wieso ich das immer wieder mitmache.
Mir ist es maximal hinterher immer peinlich, dass ich so ein Theater wegen nichts gemacht habe, wenn ich vor einer Sache Angst hatte und mich beinahe davor gedrückt hätte. Meistens handelt es sich bei mir nämlich um so banale Dinge wie ein Kontrollbesuch beim Zahnarzt oder Frauenarzt. Diese Pflichttermine hasse ich wie die Pest und sitze jedes mal wie ein Häufchen Elend im Behandlungsstuhl. Ich denke mir hinterher also weniger, wie toll ich doch meinen Mut und meine Kraft eingesetzt habe, sondern eher, wie bescheuert ich doch bin, Mut und Kraft für etwas so Simples und Banales aufbringen zu müssen.
Besondere Heldentaten kann ich mir auch nicht auf den Zettel schreiben. Ich bin bisher noch nie heroisch irgendwo eingeschritten oder habe etwas getan, was sich nicht jeder traut, um damit anderen Leuten zu helfen. In meinem Alltagsleben besteht aber auch wirklich nur wenig Gelegenheit dazu. Ich hoffe einfach, dass mein Adrenalinpegel hoch genug sein wird, wenn es wirklich nötig sein sollte, etwas entweder unerhört Mutiges oder sehr, sehr Dummes zu tun.
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