Auslandshunde oder Katzen - woher kommt euer Vierbeiner?

vom 15.05.2017, 22:22 Uhr

Immer mehr Hunde und Katzen kommen aus dem Ausland. Wie gut und wie schlecht man das findet wird hier im Forum schon diskutiert. Denn die deutschen Hunde kommen ziemlich zu kurz und fristen ihr Dasein oft im Tierheim während immer mehr Vierbeiner aus dem Ausland von Tierliebhabern adoptiert werden. Darunter sind oft nicht nur Hunde und Katzen.

Woher kommt euer Vierbeiner? Aus welchem Land habt ihr diesen Vierbeiner adoptiert? Warum war es gerade dieses Land und wie seid ihr an das Tier gekommen? Habt ihr es euch per Internetseite ausgesucht? Wie ist das dann vonstatten gegangen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich halte rein gar nichts davon, dass man sich die Tiere aus dem Ausland einschleppt und hier holt. Damit hat man nichts gewonnen und ob das ganze seriös abgegangen ist, oder dort auch die Tiere einfach von der Straße gefangen wurden und hierher verschachert werden lässt sich nur selten nachverfolgen. Schwarze Schafe gibt es unter diesen "Tierschützern" verdammt viele, für die das eine Menge Geld ist was darüber läuft mit Spenden und Vermittlungen und bestärkt sie weiterhin damit weiter zu machen solange es Abnehmer gibt. Tierheime werden da leider mit hinein gezogen und zur Marionette gemacht, indem sie nicht selten erst einmal dort landen.

Vermehrer im Ausland die hier Hunde zum Spottpreis anbieten sind dabei ebenfalls nicht wirklich besser. Die Tiere können nichts dafür, aber solange es Menschen gibt die solche Tiere bei sich aufnehmen und dafür auch noch bezahlen, wird auch da munter weiter gemacht. Es ist halt für manche Rassen schon eine Stange Geld die man auf den Tisch legt wenn es diese sein muss, bekomme ich das für 350 Euro anstatt für 3000 Euro, was wirst du wohl machen? Die meisten entscheiden sich dann für das billigere Tier.

Meine Hunde sind einwandfrei aus Deutschland, beide. Mein Rüde ist eine Handaufzucht von mir selbst und ich habe ihn mit 2 Tagen bekommen bzw. mitgenommen. Er stammt aus der Zucht meiner eigenen Cousine und da er nicht angenommen wurde, hat sie ihn mir geschenkt mitsamt seiner Papiere. Meine Hündin ist ein Zufallstreffer gewesen. Sie habe ich bei einem Einsatz mit dem Rettungswagen gefunden bei einer Wohnungsöffnung. Das Herrchen lag Tot in der Wohnung und sie daneben, schon wie sie sich verhalten hat, war mir klar, dass sie eine Rettungshundeausbildung haben muss. Da ich sie im Dienst nicht mitnehmen konnte, wanderte sie ins Tierheim und abends habe ich sie abgeholt was ich bereits bei der Abholung vom Tierheim angekündigt habe. Papiere wurden ebenfalls nachgereicht, auch sie stammt aus einer Zucht aus Deutschland.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Meine Hunde kommen aus den Niederlanden und Belgien. Allerdings stammen sie nicht aus dem Tierschutz, sondern kommen ganz normal vom Züchter. Das hat ganz einfache Gründe. Zum einen macht die im jeweiligen Land geltende Prüfungsordnung den Hund. Ein seit Generationen für IPO, Belgisch Ring oder KNPV gezogener Hund verhält sich je nach Aufgaben und darauf abgestimmter Selektion anders.

Warum sollte ich also hierzulande den idealen Hund für IPO kaufen und ihn dann in den Niederlanden KNPV machen lassen? Ich kaufe auch kein Kaltblut, wenn ich Springreiten betreiben möchte. Der andere Punkt ist die Auswahl. Hierzulande werden pro Jahr nur rund 600 Malinois geboren. Da ist die Wartezeit lang und die Auswahl sehr eingeschränkt.

Meine Hunde finde ich im Ausland genauso wie in Deutschland. Beim Training fallen einem immer Hunde auf, die besonders gefallen. Da fragt man dann halt, wer die Eltern sind. Mit der Zeit findet man Linien, die gefallen. Und mit viel Wälzen von Zuchtbüchern erfährt man alles über Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Dann kennt man potentielle Elterntiere und kann sich Vater, Mutter und Nachwuchs ansehen. Gefallen die Eltern und die Welpen insgesamt und ein Welpe besonders, ist der neue Mitbewohner gefunden

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich habe 3 meiner Tiere auch aus privater Haltung aus Deutschland. Einen Hund habe ich vom Züchter gekauft und die beiden Katzen hatte ich aus privaten Händen. Der Kater musste angeblich Umständehalber abgegeben werden, ebenso wie die Katze, die dann aber in extrem schlechten Zustand war und eindeutig nicht gut gehalten wurde.

Meine Hündin haben wir vor einigen Jahren von einem Tierschutz aus dem Ausland geholt. Sie kommt ursprünglich aus Spanien und wir hatten auch länger überlegt, ob wir einen Hund aus dem ausländischen Tierschutz nehmen sollten. Sie kam dann mit einem Transport mit noch anderen Hunden nach Deutschland. Wir sind ca. 3 Stunden dorthin gefahren, um sie dann in Empfang zu nehmen und kennenzulernen. Bereut haben wir es nicht.

Ich muss sagen, dass für mich das Tier einfach zu uns passen muss, dann ist es mir auch recht egal, ob es vom Züchter oder aus dem Tierheim aus dem Ausland kommt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Unsere Familienkatzen stammen von bayerischen Bauernhöfen. Der schon etwas angejahrte Kater war ein typischer Fall von: Nehmt ihn mit, sonst schmeiße ich ihn an die Wand, die Katze saß vier Wochen alt und alleine im Regen. Unsere Theorie im letzteren Fall ist, dass ihre Mutter schon früh gemerkt hat, dass eins ihrer Kinder nicht das hellste ist. :D Aber Handaufzucht, Ende gut, alles gut.

Aus diese Erfahrung heraus stehe ich den selbsternannten Tierschützern, die mit unendlich viel Geld und Aufwand Hunde und Katzen aus dem Ausland versuchen zu retten, skeptisch gegenüber. Natürlich tun mir die Viecher leid, und dass die Deutschen mehr Gedöns um Hund, Katze, Maus und Co. machen als so ziemlich jede andere Nation, ist ja auch allgemein bekannt. Aber dass wir uns mit unseren öffentlichen Tierheimen und Tierschutzvereinen zum Retter unerwünschter Vierbeiner für halb Europa machen, halte ich für nicht durchführbar und auch nicht für zweckmäßig.

Für das Geld und Personal, das es verschlingt, ein Dutzend sowieso oft völlig verstörter und gesundheitlich gebeutelter Hunde meinetwegen aus Griechenland nach Deutschland zu importieren und dann neue Besitzer zu finden, von denen die allermeisten auch lieber gut sozialisierte und psychisch stabile Hausgenossen möchten, könnte man wahrscheinlich in Griechenland selber ein halbes Tierheim bauen.

Allein schon deswegen halte ich Hilfe vor Ort für sinnvoller, die vielen Tieren zu Gute kommt, als dass man sich übermäßig auf Einzelfälle konzentriert. In meinen Augen ist das oft nur übertriebene Sentimentalität, weil anscheinend manche Tierfreunde nur in traurige Augen blicken müssen, um sich in Unkosten zu stürzen, ohne sich um die Fälle zu kümmern, die nicht in der Lage sind, ihnen direkt ins Auge zu schauen, weil sie in irgendwelchen Hinterhöfen um ihr Leben kämpfen und auch weder süß noch schön sind.

Und völlig indiskutabel finde ich es natürlich, wenn angebliche Tierfreunde irgendwelche halbtoten Welpen aus dem Kofferraum knapp hinter der Landesgrenze kaufen, weil man zwar einerseits einen schicken Hund haben will, aber andererseits nicht das Geld für ein vernünftig großgezogenes Tier von einem erfahrenen inländischen Züchter hinblättern möchte.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich habe aktuell leider kein Haustier mehr, da mein Hund vor einer Weile verstorben ist. Dieser Hund wurde von mir in Deutschland gekauft. Sie war ein Mischling und kam vom Bauernhof aus einem kleinen Nest. Ich finde es schon sinnvoll, dass man im Ausland Hunden hilft, vor Ort und bei der Einstellung der Leute etwas ändert, aber ich finde es wenig sinnvoll, wenn man sich einen Hund aus dem Ausland holt und damit meint eine gute Geste gemacht zu haben.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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