Sternchen sammeln fürs Aufräumen der Kinderzimmer
Das Kinderzimmer aufräumen ist für die meisten Kinder einfach unnötig und sie wissen gar nicht, warum. Es soll helfen, wenn die Kinder jedes Mal ein Sternchen bekommen, wenn sie aufräumen und wenn sie eine ausgemachte Menge gesammelt haben, wird eine Belohnung fällig. das kann dann auch individuell ein Zoobesuch oder ähnliches sein,
Ich finde es schon komisch, dass man nur dann mit den Kindern was unternimmt und nur dann Ausflüge macht. Deswegen halte ich das nicht für so gut. Sicher macht es immer Spaß mit Belohnung was zu tun. Ist das aber nicht das falsche Signal? Was hilft für euch und eure Kinder eher, dass sie das Zimmer aufräumen?
Ich brauche mit solchen Dingen gar nicht erst anfangen. Mein Sohn musste von Anfang an selbst seine Sachen mit weg räumen und schon als er gerade mal krabbeln konnte und laufen, hat er seine Sachen selbst in seine Kiste wieder gebracht nachdem er das bei mir gesehen hat. Alles eine Frage der Erziehung und für ihn ist es auch normal und macht ihm Spaß mir bei anderen Dingen im Haushalt zu helfen.
Schon als er ganz klein war, hat er den Handbesen genommen und mich nachgemacht wenn ich die Küche gefegt habe. Staubsauger ebenfalls das gleiche, er wollte immer mitmachen weil es ihm Spaß gemacht hat. Sein Kinderzimmer räumt er im großen und ganzen selbst auf, ganz von alleine. Denn hier ist die Regel, dass vor dem Bett gehen alles in die Kisten kommt und nichts liegen bleibt über das man fallen könnte. Er weiß das und macht das ohne das ich etwas großartiges sage.
Wenn man das aber nicht von Anfang an macht, sondern seinem Kind immer den Hintern hinterher trägt, es nicht einmal mit einbindet noch nicht einmal für die eigenen Spielsachen, dann ist es schwererer. Da greifen dann viele zu den Belohnungssystemen und belohnen Dinge, die eigentlich Selbstverständlich sein sollten.
Eine andere Mutter die ich kenne, hat es ihrem Sohn mehrmals gesagt er soll seine Spielsachen aufräumen und als er das nicht gemacht hatte, kam alles in einen Sack und in den Keller, wie sie angekündigt hatte. Sie hat Konsequenzen folgen lassen und seither bleibt nichts mehr liegen bei diesem Kind weil es dann auch die Folgen kennt. Dafür wurde sie nieder gemacht bis zum Erbrechen von anderen, dass man doch so mit seinem Kind nicht umgehen kann. Aber mal ehrlich, ich kann von einem Kind mit 12 Jahren schon erwarten das er seine Spielsachen selbstständig wegräumt damit man nicht über alles fällt.
Kinder sollten meiner Meinung nach von Anfang an lernen, dass das Aufräumen dazu gehört und gemacht werden muss, ob es nun Spaß macht oder eben nicht. Mit solchen Sachen wie Sternen würde ich da gar nicht groß anfangen. Mag sein, dass das gut funktioniert, aber das kann man sicherlich auch anders lösen. Einen Ausflug kann man doch auch so gut machen und planen. Wenn das Kind lieb war, ist es doch auch kein Problem das ab und zu von sich aus zu machen ohne Sterne.
Wenn man ein aufgeräumtes Zimmer haben möchte, sollte man das sagen und das Kind muss es dann machen. Wir machen doch auch sauber und es macht uns nicht immer Spaß. Deswegen ist es auch wichtig so etwas zu lernen von Anfang an.
Nicht jedes Kind ist gleich, und die meisten Eltern improvisieren sich so durch, was die Erziehung angeht. In meiner Kindheit war eigentlich von Anfang an klar, dass man nach dem Spielen wieder aufräumt, weil ich in relativ beengten Verhältnissen (also relativ nach heutigem Maßstab) großgeworden bin und gar nicht der Platz dafür da war, Zeug herumliegen zu lassen. Anders war es nur bei "laufenden Projekten" wie einer halbfertigen Legoburg. Da finde ich bis heute, dass man als Eltern differenzierend sollte, ob der Nachwuchs wirklich nur zu faul zum Aufräumen ist, oder vorhat, länger mit etwas zu spielen. Nur weil es für die Eltern aussieht wie ein Haufen Bauklötze, kann es für die kindliche Fantasie ja auch etwas ganz Tolles sein, mit dem man viel Spaß hat, und das Aufräumen würde es ruinieren.
Aber generell finde ich es weder empfehlenswert noch verwerflich, mit Sternchen und Belohnungen zu operieren. Manche Kinder sind von Natur aus ordentlich, andere neigen eher zur Renitenz, und die Eltern möchte ich sehen, die mit einem Fünfjährigen immer logische Argumente austauschen, bis man zu einer demokratischen Einigung kommt. In einer perfekten Welt könnte man wahrscheinlich einmal sagen: "Pablo-Herakles, räume bitte dein Zimmer auf. Du hast zwei Stunden Zeit. Ausführung beginnt jetzt!", und die Sache wäre erledigt. Aber wir sind schließlich nicht im Fernsehen.
Wenn man mit Sternchen und Belohnungen zu einem konfliktfreien Miteinander gelangt, ist im Endeffekt doch allen geholfen, und es ist zudem ja nicht gesagt, dass es Ausflüge und Boni nur gegen eine volle Sternchenkarte gibt. Rabattkarten für Erwachsene sind zudem auch ein voller Erfolg und basieren auf dem gleichen Prinzip. Wieso sollten vergleichbare Systeme bei Kindern auf einmal der Inbegriff an schlechter Erziehung sein?
Ich habe nun noch keine Kinder, aber ich denke, dass ich so ein Belohnungssystem mit Sternchen nicht einführen würde. Sicher kann man die Kinder so motivieren, aber für mich setzt es einfach das falsche Zeichen. Es zeigt dann, dass man für das Aufräumen belohnt wird und nicht, dass es einfach dazu gehört. Ich denke auch, dass man den Kindern einfach zeigen muss, dass es dazu gehört, ob sie es nun notwendig finden oder nicht.
Natürlich kann es sein, dass ich dann, wenn ich selber ein Kind habe, anders darüber denke, weil ich froh bin, wenn ich das Kind überhaupt irgendwie zum Aufräumen bekomme. Sicher sind die Kinder verschieden und manche Kinder räumen auch gerne auf, während andere nur unter Tränen dazu zu bewegen sind. Dafür kann so eine Motivation schon hilfreich sein und ich würde nichts dagegen sagen, wenn jemand dieses Belohnungssystem verwendet. Aber ich selber würde es eben nur ungern so machen.
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