Durch falsche Meinung in der Schule Nachteile befürchten?

vom 17.05.2017, 08:00 Uhr

Ich war damals mit meinem Deutschlehrer nicht immer einer Meinung, wenn es um die Interpretation von Texten ging. Das hatte aber höchstens zur Folge, dass ich in seinen Klausuren nicht sehr gut abgeschnitten habe und ansonsten hatte ich keine negativen anderen Folgen zu befürchten.

Nun habe ich von einem Fall gelesen, wo der Sohn dazu erzogen worden ist, seine Meinung offen zu sagen und zu vertreten. Das hätte allerdings negative Konsequenzen gehabt. So wäre das wohl negativ aufgefallen, sodass mehrfach Beschwerden vom Klassenlehrer bei den Eltern des Jungen eingegangen sind. Der Schule bekam dann solche Probleme, dass er von der Schule genommen werden musste. Der Junge brach dann sogar wegen psychische Probleme die 9. Klasse ab und begann eine Therapie. Die Eltern führen dies alleine darauf zurück, dass es in der Schule eben nicht erwünscht wäre, dass man eine "falsche" Meinung vertritt und dass man in dem Fall nur Nachteile hätte.

Derartige schlimme Erfahrungen und Beobachtungen habe ich persönlich nie machen müssen. Daher weiß ich auch nicht wirklich, was ich von der Erzählung halten soll. Man weiß ja auch nicht, was für eine Meinung der Sohn vertreten hat, also um welches Thema es ging und wie offensiv er dabei vorgegangen ist. Die Eltern sind ja auch nicht immer dabei und der Sohn wird nicht immer die Wahrheit erzählen und Sachen vielleicht sogar herunterspielen. Habt ihr schon mitbekommen, dass man durch die falsche Meinung in der Schule massive Nachteile zu befürchten hätte?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ja habe ich, bzw. ich bin selbst darauf gekommen. Wir hatten einen Lehrkörper der tief im braunen Sumpf steckte und das auch immer wieder hoch gelobt hatte. Entsprechend warst du komplett unten durch wenn du etwas dagegen gesagt hast oder eine andere Meinung vertreten hattest. Wer seinen Mund aufgemacht hatte, der hatte schlechtere Noten und bekam kein Übertrittszeugnis für eine andere Schule, diejenigen die brav mit dem Strom geschwommen sind haben eines bekommen, ganz unabhängig davon ob sie dafür geeignet waren oder auch nicht.

Durchaus kann man seine eigene Meinung haben, aber man muss sie nicht immer kund tun und jedem auf das Butterbrot schmieren. Denn das ist die Kunst, dass man weiß wann man den Rand zu halten hat und wann man etwas sagen kann ohne direkt die Nachteile ausbaden zu müssen. Es ist schön wenn ein junger Mensch von seinen Eltern so erzogen wird, dass dieser weiß was eine eigene Meinung ist und diese auch vertreten kann. Aber es sollte auch gelehrt werden, wann man eben sich damit bedeckt hält und wann man so etwas aussprechen kann. Dieser Grad ist doch manchmal sehr schmal.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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