Kind das Teilen nicht mit Spielzeug beibringen müssen?
Auf Facebook hat eine Mutter wohl einen Shitstorm ausgelöst, nachdem sie dort öffentlich schrieb, dass ihr Kind seine Spielsachen nicht teilen müsste, wenn es dies nicht wollen würde.
Viele sind wohl der Meinung, dass man seinem Kind bereits durch das teilen von Spielzeug schon beibringt, was es eben heißt zu teilen und das es sich so gehört. Ich muss auch sagen, dass ich meine Spielsachen immer mit meinen Geschwistern und auch Freunden geteilt habe. Da gab es eigentlich nie irgendwelche Schwierigkeiten. Ich finde es auch gut und sinnvoll, wenn man seinen Kindern so bereits beibringt, dass sie manchmal teilen sollten.
Meint ihr, dass man einem Kind nicht unbedingt beibringen muss zu teilen? Findet ihr das durch Spielzeug nicht sinnvoll? Könnt ihr verstehen, dass man damit einen Shitstorm auslöst? Müssen eure Kinder ihr Spielzeug auch mal teilen?
Ich habe als Kind auch immer mein Spielzeug teilen müssen. Ich finde das ist auch richtig und wichtig für Kinder und sollte ein Teil der Erziehung sein. Aber es hängt auch immer von der jeweiligen Situation ab. Ich stelle mir grade vor Lilly 3 ist heute drei Jahre alt geworden und hat von ihren Eltern eine ganz tolle neue Puppe zum Geburtstag bekommen. Selbstverständlich will Lilly mit ihrer neuen Lieblingspuppe spielen, wenn jetzt aber die Mutter Lilly die Puppe wegnimmt und an Jonas weitergibt, gibt es ein riesen Geschrei. Also man sollte schon abwägen, wann man das Kind zum Teilen motiviert.
Ich gebe auch nicht alles aus meiner Hand und teile es mit anderen vielleicht sogar nicht mal guten Bekannten, wie Kinder auf dem Spielplatz oft auch nicht bekannt sind und ich habe bei meinen Kindern abgewägt, wann sie teilen sollten und wann nicht.
Wenn sie Besuch bekamen und die Kinder gemeinsam spielten, dann sollten sie natürlich auch ihre Spielsachen teilen. Dabei war aber nicht das Lieblingskuscheltier oder die Lieblingspuppe. Da habe ich meinen Kindern schon auch zugestanden, dass es IHR Eigentum ist, was man nicht abgeben muss. Ich hatte und habe auch Sachen, die ich nicht teilen würde.
Ich würde zum Beispiel nicht mal eben mein Handy oder mein MP3 Player verleihen. Ich würde da auch abwägen, was ich jemanden gebe und was nicht. Und dies sollte man, wie auch in dem Beitrag gesagt wurde, abwägen. Und nicht von vornherein sagen, dass Kinder teilen müssen oder nicht,
Auf den Shitstorm ist hiermit gepfiffen, den kann heute jeder Trottel mit praktisch jeder Aussage auslösen, wenn sich nur genug Leute gerade langweilen und mal wieder Lust darauf haben, im Kollektiv über jemanden herzufallen. Was das Teilen angeht, was man Kindern anscheinend beibringen soll, bin ich hier schon ein bisschen hin und her gerissen.
Einerseits möchte man als verantwortungsbewusster Elternteil im Idealfall kein egozentrisches Monster heranziehen, welches nur an sich denkt und etwa so viel soziale Intelligenz besitzt wie eine hungrige Boa constrictor. Und mit dem Eintrichtern von sozial akzeptablen Verhaltensweisen, Werten und Normen sollte man ebenfalls im Idealfall früh genug anfangen, weil der Nachwuchs sich auch nicht ewig alles sagen lässt, sondern einem irgendwann über den Kopf wächst. Und auch in meinen Augen gehören Verhaltensregeln wie Teilen, sich Abwechseln, oder auch mal Zurückstecken und jemand anderem netterweise den Vortritt lassen durchaus zu normalem Sozialverhalten, welches man lernen muss, weil der Mensch von Natur aus eher auf das eigene Wohl bedacht ist.
Andererseits bin ich aber auch der Meinung, dass von kleinen Kindern in Sachen "Teilen" oft mehr verlangt wird als von Erwachsenen, und dass man es als übereifriger Elternteil auch übertreiben kann. Man stelle sich beispielsweise vor, ein Erwachsener liest gerade etwas Interessantes auf seinem Handy oder spielt ein Spiel, und auf einmal kommt jemand anders an und sagt: "Herr Schmidt, Sie haben jetzt lange genug auf das Ding gestarrt, geben Sie es doch mal der Frau Maier. Die wartet schon so lange!" Würden wir dann mit einem Lächeln unser Eigentum überreichen, obwohl wir uns gerade selber damit beschäftigen? Also ich nicht. Und das soll ich dann von einem Dreijährigen erwarten, der vielleicht gerade einen Heidenspass mit seinem roten Spielzeugauto hat?
Natürlich funktionieren Kinder prinzipiell anders als Erwachsene, sonst müsste man sie ja nicht erziehen und ihnen Werte wie Empathie und soziales Verhalten beibringen. Es gibt bekanntlich auch kleine Geizhälse, die all ihr Spielzeug eifersüchtig hüten und sofort losbrüllen, wenn sie auch nur ein Teil verleihen sollen. Hier würde ich dann schon eher pädagogisch einwirken. Aber ich bin auch durchaus der Meinung, dass auch ein Kind ein Recht auf Eigentum hat und über einige Lieblingsstücke selber bestimmen darf. Ein bisschen Autonomie kann man auch kleinen Kindern schon zugestehen.
Gerbera hat geschrieben:Auf den Shitstorm ist hiermit gepfiffen, den kann heute jeder Trottel mit praktisch jeder Aussage auslösen, wenn sich nur genug Leute gerade langweilen und mal wieder Lust darauf haben, im Kollektiv über jemanden herzufallen. Was das Teilen angeht, was man Kindern anscheinend beibringen soll, bin ich hier schon ein bisschen hin und her gerissen.
Andererseits bin ich aber auch der Meinung, dass von kleinen Kindern in Sachen "Teilen" oft mehr verlangt wird als von Erwachsenen, und dass man es als übereifriger Elternteil auch übertreiben kann. Man stelle sich beispielsweise vor, ein Erwachsener liest gerade etwas Interessantes auf seinem Handy oder spielt ein Spiel, und auf einmal kommt jemand anders an und sagt: "Herr Schmidt, Sie haben jetzt lange genug auf das Ding gestarrt, geben Sie es doch mal der Frau Maier. Die wartet schon so lange!" Würden wir dann mit einem Lächeln unser Eigentum überreichen, obwohl wir uns gerade selber damit beschäftigen? Also ich nicht. Und das soll ich dann von einem Dreijährigen erwarten, der vielleicht gerade einen Heidenspass mit seinem roten Spielzeugauto hat?
Diese beiden Absätze sprechen mir förmlich aus der Seele. Es ist nun wirklich ein leichtes ein Shitstormopfer zu werden und alle geiern auf einem herum und wissen alles besser und mischen sich ein. Da reichen schon die kleinsten Dinge die zu einem Elefanten gemacht werden, bei einer Mutter hier war das ein winziger Teil der Windel der gezeigt wurde und direkt haben die ersten geschrien, dass man damit Pädophile anlockt indem man 0,5cm des oberen Randes der Windel sieht! Irgendwo muss man die Kirche auch im Dorf lassen.
Ansonsten sehe ich es wie Gerbera. Von Kindern wird das mit dem Teilen erwartet und direkt angekreidet wenn sie es nicht machen. Bei den Erwachsenen wird das dann sehr locker gesehen und diese nehmen sich auch mehr raus aber meinen doch wie toll sie teilen und fordern von ihren Kindern solche Dinge ein, wie mit dem Smartphone als Beispiel gesagt worden ist.
Nein, mein Kind muss nicht teilen wenn er darauf keine Lust hat und auch das andere Kind muss verstehen, dass es nicht alles auf Wink und Zuruf bekommt wenn es ihm danach ist. Ist er damit fertig mit dem spielen, dann kann das andere Kind sich die Sachen nehmen und damit hat er kein Problem, auch nicht wenn man dann damit gemeinsam spielt. Aber es abgenommen zu bekommen, damit nur ein anderer damit spielen kann warum? Ihr würdet euer Smartphone auch nicht freiwillig und freudestrahlend abgeben wenn ihr damit spielen wollt und der Chef sagt, gib es Frau Maier wie Gerbera schon gesagt hatte. Warum sollte ich das dann von meinem Kind verlangen? Deswegen ist er noch lange kein Rüpel und ohne Anstand und Benehmen, aber auch da gibt es Grenzen.
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