In Prüfungen eigene oder fremde Geräte benutzen dürfen?

vom 11.05.2017, 14:12 Uhr

Ich habe gelesen, dass Niedersachsen als erstes Bundesland darüber nachdenkt, das Prüfungsverfahren zu modernisieren. So denkt man darüber nach, in den Klausuren die Schüler Smartphones und Tablets verwenden zu lassen. Dies soll aber ohne Internetzugang der Fall sein, da die Schüler in der Lage sein sollen, die darauf installierten Taschenrechner, Wörterbücher oder Formelsammlungen benutzen zu können.

Gerade wenn kein Internetzugang möglich sein soll sehe ich das ganze schon kritisch, wenn ich ehrlich bin. Denn seien wir ehrlich: sollten Schüler eigene Smartphones haben, ist in der Regel auch ein Vertrag mit Internet vorhanden, sodass man den Internetzugang nicht einfach kappen könnte. Hinzu kommt, dass Tablets inzwischen auch Sim-Karten haben können, sodass da auch ein Vertrag mit Internetnutzung existieren könnte. Also bliebe nur die Möglichkeit, dass die Schule alle Geräte für die Prüfungen stellt oder sehe ich das falsch? Das könnte aber auf Dauer ziemlich teuer werden, je nachdem wie viele Klausuren parallel geschrieben werden und wie viele Geräte benötigt werden.

Wie seht ihr das? Habe ich möglicherweise einen Denkfehler und habe etwas übersehen? Wie würdet ihr das Problem lösen? Schließlich müssten die Geräte auch überprüft werden vorher um zu verhindern, dass keine heimlichen Spickzettel installiert worden sind. Oder was meint ihr? Haltet ihr diese Idee von Niedersachsen (also ohne Internetzugang) für realistisch und umsetzbar oder wird das Land scheitern bei der Modernisierung des Prüfungsverfahrens?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Sollten die Prüfungen wirklich modernisiert werden müssten die Geräte entweder vor der Prüfung abgesammelt und kontrolliert werden, ob sich irgendwo auf dem Gerät nicht erlaubte Dateien befinden. Das würde jedoch einen enormen Mehraufwand für Lehrer bedeuten. Das die Geräte von den Schulen zur Verfügung gestellt werden, wird wahrscheinlich ebenfalls nicht finanzierbar sein.

Ich würde eher sagen, dass man in den Prüfungsräumen Störer installieren sollte, die verhindern, dass die Schüler von ihren Geräten aus auf das Internet zugreifen können. Das wäre vielleicht eine Möglichkeit. Wobei ich denke, dass jemand der betrügen möchte, immer einen Ausweg findet. Diejenigen hat es schon immer gegeben und wird es auch weiterhin geben.

» Birdy93 » Beiträge: 767 » Talkpoints: 10,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wenn es sich hier wirklich um Tablets dreht und nicht um klassische PCs, dann wird das schon nicht so teuer für die Schulen. Es muss ja kein Produkt aus dem Hause Apple sein. Wenn man keinen gesonderten Wert auf den Hersteller legt, bekommt man Tablets, die solche Apps wie Taschenrechner oder Textverarbeitung beherrschen schon für ab 50 Euro heute. Und wenn eine Schule sagen wir mal zwei Klassensätze von 60 Stück ordert, wird die Schule da auch ganz andere Konditionen eingeräumt bekommen. Selbst ohne Rabatte ist man da bei rund 3000 Euro angekommen. Wenn man überlegt, was Schulen seinerzeit an Geld berappen mussten, um zwanzig oder dreißig Desktop PCS zu kaufen, ist das noch vergleichsweise preiswert. Oder wenn man sieht, was so ein Smartboard zum Beispiel kostet, das an vielen weiterführenden Schulen mittlerweile Standard ist.

Vor allem wäre das auch sinnvoll, weil man dann Geräte beschaffen könnte, die keinen Internetzugang haben, weil schlicht und einfach die Hardware fehlt. Dann kann auch ein cleverer Schüler nur schwer schummeln. Bei privaten Geräten wird es immer Eltern geben, die dann Probleme machen, wenn der Lehrer vor der Prüfung das private Tablet genau kontrollieren will. Könnte ja sein, dass er da private Fotos entdeckt oder was auch immer. Von daher halte ich es für nicht gangbar, die Schüler eigene Geräte in Prüfungen einsetzen zu lassen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Täubchen hat geschrieben:Gerade wenn kein Internetzugang möglich sein soll sehe ich das ganze schon kritisch, wenn ich ehrlich bin. Denn seien wir ehrlich: sollten Schüler eigene Smartphones haben, ist in der Regel auch ein Vertrag mit Internet vorhanden, sodass man den Internetzugang nicht einfach kappen könnte. Hinzu kommt, dass Tablets inzwischen auch Sim-Karten haben können, sodass da auch ein Vertrag mit Internetnutzung existieren könnte. Also bliebe nur die Möglichkeit, dass die Schule alle Geräte für die Prüfungen stellt oder sehe ich das falsch? Das könnte aber auf Dauer ziemlich teuer werden, je nachdem wie viele Klausuren parallel geschrieben werden und wie viele Geräte benötigt werden.

Warum sollte die Schule das stellen? Es ist machbar, dass das Internet und die Kommunikation gestört und abgeschaltet werden. Schon einmal etwas von einem Störsender gehört? Diesen könnte man dazu einsetzen und dann geht im Umkreis von Meter X nichts mehr, kein Signal rein und keines heraus. Allerdings hast du dann ein anderes Problem mit der Bundesnetzagentur die dir auf das Dach steigt, so etwas ist illegal betrieben zu werden und dafür müsste dann erst das Gesetz geändert werden. Zudem das nicht nur die Schüler betreffen würde, sondern auch Anwohner, Firmen usw. alles was im Radius mit vorhanden ist. Technisch machbar wäre es, die Voraussetzungen sind nur nicht alle gegeben insbesondere von rechtlicher Seite her.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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