Was haltet ihr von Internetzugang in Klausuren?

vom 11.05.2017, 14:05 Uhr

Ich habe mitbekommen, dass einige Stimmen wohl Internetzugang fordern, wenn es um Klausuren und andere Prüfungen angeht. Argumentiert wird damit, dass Schüler (und vielleicht auch Studenten) zu Hause schließlich auch alle Hilfsmittel zum Lernen hätten und dass es nur gerecht wäre, wenn dies in einer Prüfungssituation genauso wäre. Daher sollen Schüler in Klausuren nicht nur Smartphones (mit Internetzugang) benutzen dürfen, sondern auch Tablets oder Laptops.

Unter Umständen finde ich diese Idee gar nicht mal so schlecht, aber ich finde, dass man die Art der Klausurfragen dann abändern müsste. Wenn pure Definitionen abgefragt werden, schreibt man einfach aus dem Internet ab und das kann auch nicht Sinn der Sache sein. Wenn dagegen komplexe Zusammenhänge abgefragt werden, sieht die Sache anders aus. Wie seht ihr das? Findet ihr es richtig, wenn man während Klausuren den Schülern (und Studenten) Internetzugang gewähren würde oder haltet ihr das für falsch? Sollte man hier differenzieren zwischen Schulen und Hochschulen oder spielt das für euch keine Rolle?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Zumindest an der Uni hatte ich auch schon online Klausuren geschrieben und natürlich von zu Hause und natürlich konnte man dann in einem anderen Tab unter Umständen schnell mal Google nutzen. Aber oft hatten die Professoren dann bei der Online Klausur auch ein Timeout eingebaut. Wenn also eine Definition abgefragt wurde, dann hatte man halt nur zwei Minuten zum Schreiben Zeit. Wenn man also gar keinen Schimmer hatte war es auch zum Googeln eigentlich zu kurz. Das hat dann höchstens gereicht um einen kurzen Blackout zu beseitigen, weil man beim Überfliegen die richtigen Stichworte gesehen hat. Allerdings sind solche Tests, wo man die Zeit bei jeder Aufgabe ticken sieht schon recht stressig.

An der Uni ist es aber letztlich auch so, dass das Internet oft überschätzt wird. Während man für irgendwelche Recherchen für die Schule vielleicht noch auf Wikipedia und Co zugreifen kann und das womöglich noch reicht, hat man auf der Uni meist so ein Niveau das in Prüfungen erwartet wird, dass ein wenig oberflächliches Geschreibe von Wikipedia bei den Dozenten nur Verzweiflung auslöst und man damit keinen Blumentopf gewinnt. Das Internet hat eben fast nie die Informationsdichte wie echte Fachliteratur. Was das Internet in der Uni bei einer Klausur bringen könnte, wird auch leicht überschätzt.

Bei Schülern ist das schon unter Umständen was anderes. Allerdings sollte man auch nicht denken, dass alle Schüler sich so unheimlich leicht tun, zu googlen. Auch das muss gelernt werden. Also welche Stichworte bringen mich bei der Suche wahrscheinlich weiter, wie formuliere ich Suchanfragen und so weiter. Von den Schülern die ich kenne, habe da einige noch keine gute Technik, zumindest in der Mittelstufe und Unterstufe. Und was auch erst gelernt werden muss ist die Technik, wie man gefundene Informationen bewertet. Also welche Seiten eine ausreichende Qualität bieten und was einfach wichtigtuender Quatsch ist.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Warum immer das Internet? Dort wird dann alles abgenommen, man findet alles fertig vorgekaut und muss es nur noch abschreiben. Wo ist da der Lerneffekt und wie versteht man es, wenn man einfach alles nur abschreibt? Das ist schon beim Hausaufgaben machen so, schau man an wie viele Referate einfach herunter geladen werden und vorgetragen ohne das der Inhalt verstanden wird? Genug und das willst du nun in die Prüfungen noch schleppen?

Sollen Lehrer und Dozenten dann nicht mehr korrigieren und abfragen was der wirkliche Stand ist vom Lerninhalt sondern nur noch danach suchen, woher das ganze abgeschrieben und kopiert worden ist? Denn damit sind sie jetzt schon beschäftigt, besonders dann wenn es um die Referate geht die nur einen kleinen Teil der Note ausmachen. Nun die Prüfungen die im Endeffekt 50% ausmachen auch noch andere für einen erledigen lassen?

Du mich wundert es nicht, dass die Gesellschaft immer mehr verdummt. Es ist einfach das Internet aufmachen und dort abschreiben und plappern was da steh. Verstanden wird vieles nicht, einfach nur dumm daher gelabert und ob es "echt" ist oder nicht, prüft auch niemand nach. Sonst hätten Fake News und solche Dinge auch nicht solch eine Reichweite und Auswirkung wenn das Hinterfragt werden würde. So verzieht man die Generation von morgen auch direkt zum dummen Schaf, wenn sie nie selbst denken müssen, nie selbst etwas erarbeiten sondern sich nur auf das Internet verlassen. Was machen diese armen Kinderchen nur, wenn das Internet mal nicht zur Verfügung steht sind diese dann noch Überlebensfähig?

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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