Honorarprofessor als Chef eher nachteilig?

vom 15.05.2017, 05:43 Uhr

Meine Cousine ist wissenschaftliche Mitarbeiterin, wobei ihr Chef - also der Direktor des Instituts - Honorarprofessor ist. Für die Laien unter uns: ein Honorarprofessor wird für seine Position bzw. Arbeit nicht bezahlt, sondern arbeitet hauptberuflich woanders, um sein Geld zu verdienen für den Lebensunterhalt. Ihr Chef ist aber Honorarprofessor und damit nur vergleichsweise selten im Institut. Wegen seinem Job ist er auch nicht sehr häufig zu erreichen und gerade bei Problemen im Institut ist er nicht ansprechbar. Das nervt alle Mitarbeiter tierisch, da Probleme auf diese Weise nicht schnell gelöst werden können, sondern sich eben hinziehen wie Kaugummi.

Da ich in so einer Situation noch nicht gewesen bin, weiß ich auch gar nicht, ob das normal ist, wenn man einen Honorarprofessor als Chef hat. Ist es grundsätzlich so, dass ein Honorarprofessor als Chef nur schwer erreichbar und ansprechbar ist, da er hauptberuflich eben woanders arbeiten muss? Oder ist man nur schlecht organisiert, wenn es tatsächlich dazu kommen sollte?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Kommt doch immer darauf an, was der gute Arbeitet. Nicht überall ist man gleich gut zu erreichen und kann als Telefon springen wenn es klingelt. Muss man auch sehen. Mein Professor war ebenfalls "nur" ein Honorarprofessor und die meiste Zeit im Ausland unterwegs. Da gibt es nicht überall ein Netz, nicht überall eine Telefon wo dieser herum gekrochen ist und somit auch nicht einfach zu erreichen. Hatte er aber ein Netz und sein Mobiltelefon auch dabei, dann hast du ihn überall erreichen und fragen können oder er hat sich schleunigst zurück gemeldet, sobald es ihm möglich war.

Von schlecht Organisiert und Co hört man immer wieder, aber was willst du denn machen wenn du dich im Ausland bewegst, es dort nur Sand und Kamele gibt, kein Handynetz, kein Internet und man sich mit Rauchzeichen verständigt? Damit muss man auch rechnen, wenn jemand einen bestimmten Beruf nachgeht aber auch dafür hat man immer weniger Verständnis, denn es muss ja quasi jeder und immerzu erreichbar sein, setzt die Gesellschaft doch schon voraus.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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